Turgot
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Nachfolgend ein paar kurze, knappe aber doch interessante Information zu den Militärgesprächen zwischen England und Frankreich.
Großbritannien und Frankreich sahen sich noch während der Marokkokrise Teil 1 veranlasst in militärische Besprechungen einzutreten, da Deutschland mit dem berechtigten Hinweise auf das Völkerrecht, hier der Vertrag von Madrid, in Marokko seine Recht gewahrt sehen wollte. Das interessierte die Entente aber herzlich wenig, denn sie hatten such hier völkerrechtswidrig in der Entente Cordiale von 1904 Marokko Frankreich zugewiesen, welches Marokko tunifizieren würde. Spanien war durch ein separates Abkommen mit Frankreich ebenfalls eingebunden. Auch Italien hatte wenig nicht einzuwenden.
Nach der vollständigen Niederlage in Reina Christina stand Deutschland, obwohl es durchaus im Recht gewesen war, die Methoden und Motive waren zwar fraglich, aber das Recht stand auf deutscher Seite, ziemlich blamiert da. Die Konferenzteilnehmer hatten es bevorzugt, den Bruch des Völkerrechts durch Großbritannien, Frankreich und Spanien mit Unterstützung von Russland und teilweise Italiens nicht weiter zu beanstanden. Das war schon erstaunlich.
Aber die Kritik, die Schuld an der Krise, wird ganz überwiegend bis zum heutigen Tage immer noch dem Deutschen Reich zugewiesen.
Jedenfalls wollten sich Großbritannien und Frankreich nicht mehr von Deutschland unter Druck setzen lassen und begannen mit den Militärbesprechungen.
Am 04.Dezember 1905 trat die konservative Regierung mit ihrem Außenminister Lansdowne zurück. Am 11.Dezember 1909 übernahm die liberale Regierung mit Grey als Staatssekretär des Äußeren die Regierungsverantwortung. Im Januar 1906 begannen die offiziellen ,mit dem Segen von Grey, aber ohne Wissen der Regierung und des Unterhauses, in London zwischen dem britischen Kriegsministerium und dem französischen Militärattaché die Gespräche.
Doch zunächst wurde im Dezember sondiert. Auf britischer Seite war der Vertreter Grieson, Leiter des militärischen Nachrichtendienstes, und auf französischer Seite Huguet, dem Militärattaché die Akteuere.
Grieson hatte Huguet die Einzelheiten der britischen Vorbereitungen für einen Krieg mit Deutschland mitgeteilt und hatte des Verlauf der Erörterungen zwischen Kriegsministerium und der Admiralität geschildert.
Anfangs hatte Grierson klargestellt, das er nicht für die Regierung sprechen könne, aber er macht doch deutlich, das Großbritannien in einem französisch-deutschen Krieg nicht neutral bleiben werde.
Dieses Gespräch fand kurz nach der Amtsübernahme der Liberalen statt. Schon im September 1905 wurde Balfour darüber informiert, das Gespräche mit den Niederländern und den Belgiern stattfinden.
Lord Esher, ein Freund Balfours erhielt einen Brief von Clarke, der im Verteidigungsausschuss saß. Clarke beschwerte sich darüber, das die Admiralität viel zu wenig tue, um auf einen Krieg mit Deutschland vorzubereiten. Dieser Brief trägt das Datum des 13.Dezember 1905. An diesem Tage hatte Clarke mit Clemenceau gespeist. Clarke forderte, sehr geheim zu planen, welche Operationen zu Lande und zur See in der ersten Woche vorgenommen werden müssten, wenn ein Krieg unglücklicherweise das Ergebnis der Tatsache sein würde, das Deutschland sich auf der Konferenz in Algeciras in der Minderheit befinden würde.
Am 19.Dezember schon fand in dem Räumlichkeiten des Reichsverteidigungsausschusses das nächste Gespräch statt. Teilnehmer waren John French, Clarke, Lord Esher und Ottley. Es wurde eine Reihe von Möglichkeiten eines Krieges zwischen der Entente, welche kein Bündnis war, und Deutschland geprüft. Zur See, so befand die Konferenz, würde die Entente die Überlegenheit besitzen. Im Prinzip kam man überein, einen Krieg zur See gegen Deutschland so vorzubereiten, damit keine Kräfte vergeudet würde. anzumerken ist, das ein Lord Fisher immer gegen eine Zusammenarbeit gewesen war.
Die Konferenz kam auch zu dem Schluss, das durch die Landung eines britischen Expeditionskorps in Stärke von 100.000 Mann an der französischen Küste die beste Aussicht bestünde, das Kriegsgeschehen im eigenen Sinne zu beeinflussen.
So weit reichen diese Planungen also zurück. Die tatsächlichen, eigentlich Militärbesprechungen begannen dann im Januar 1906. Die Vorarbeit war ja bereits geleistet. Flottenbesprechungen fanden nicht statt; das hatte Fisher verstanden zu verhindern.
Anfang Januar wurde dann Grey offiziell informiert. Er billigte diese Gespräche. Am 08.Januar 1906 sah Grey Fisher und Esher und schrieb danach an Haldane, das die Pläne für einen Krieg gegen Deutschland sogleich aufgestellt werden sollen. Grey war war gerade 28 Tage im Amt.
An dieser Stelle muss man einmal ein Moment inne halten. Franzosen und Briten brechen das Recht, empören sich über Deutschland, welches darauf hinweist und seine Rechte als Signatar des Vertrages von Madrid wahren will und nebenbei ganz sicher auch die Entente beschädigen wollte. Und dann stehen am Ende diese Militärgespräche. Großbritannien hatte Deutschland es im Zuge des Burenkrieges schlecht gedankt, das es sich einer Kontinentalliga, die der russische Außenminister Murawiew sich bemüht hatte zustande zu bringen. In England sah man keine Veranlassung die deutsche Neutralität zu entlohnen, denn der britische Botschafter in Paris vertrat die Ansicht, diese sei zum Nulltarif zu haben. Es war aber nicht Delcassé, sonder der sehr fähige Paul Cambon der diese Entwicklung bemerkte und die richtigen Schlüsse zog.
Später einigten sich dann die Generalstäbe tatsächlich darauf, das die Briten Frankreich im Kriegsfall mit einem Expeditionskorps in Stärke von 100.000 Mann zur Hilfe kommen würden.Im Gegenzug würde Paris dafür Sorge tragen, das sämtliche antibritischen Klauseln aus den Abmachungen mit Russland eliminiert werden. Das war zwar noch kein formales Militärbündnis, zeigte aber bereits 8 Jahre vor dem Weltkrieg doch, wo die Reise hingeht.
Großbritannien und Frankreich sahen sich noch während der Marokkokrise Teil 1 veranlasst in militärische Besprechungen einzutreten, da Deutschland mit dem berechtigten Hinweise auf das Völkerrecht, hier der Vertrag von Madrid, in Marokko seine Recht gewahrt sehen wollte. Das interessierte die Entente aber herzlich wenig, denn sie hatten such hier völkerrechtswidrig in der Entente Cordiale von 1904 Marokko Frankreich zugewiesen, welches Marokko tunifizieren würde. Spanien war durch ein separates Abkommen mit Frankreich ebenfalls eingebunden. Auch Italien hatte wenig nicht einzuwenden.
Nach der vollständigen Niederlage in Reina Christina stand Deutschland, obwohl es durchaus im Recht gewesen war, die Methoden und Motive waren zwar fraglich, aber das Recht stand auf deutscher Seite, ziemlich blamiert da. Die Konferenzteilnehmer hatten es bevorzugt, den Bruch des Völkerrechts durch Großbritannien, Frankreich und Spanien mit Unterstützung von Russland und teilweise Italiens nicht weiter zu beanstanden. Das war schon erstaunlich.
Aber die Kritik, die Schuld an der Krise, wird ganz überwiegend bis zum heutigen Tage immer noch dem Deutschen Reich zugewiesen.
Jedenfalls wollten sich Großbritannien und Frankreich nicht mehr von Deutschland unter Druck setzen lassen und begannen mit den Militärbesprechungen.
Am 04.Dezember 1905 trat die konservative Regierung mit ihrem Außenminister Lansdowne zurück. Am 11.Dezember 1909 übernahm die liberale Regierung mit Grey als Staatssekretär des Äußeren die Regierungsverantwortung. Im Januar 1906 begannen die offiziellen ,mit dem Segen von Grey, aber ohne Wissen der Regierung und des Unterhauses, in London zwischen dem britischen Kriegsministerium und dem französischen Militärattaché die Gespräche.
Doch zunächst wurde im Dezember sondiert. Auf britischer Seite war der Vertreter Grieson, Leiter des militärischen Nachrichtendienstes, und auf französischer Seite Huguet, dem Militärattaché die Akteuere.
Grieson hatte Huguet die Einzelheiten der britischen Vorbereitungen für einen Krieg mit Deutschland mitgeteilt und hatte des Verlauf der Erörterungen zwischen Kriegsministerium und der Admiralität geschildert.
Anfangs hatte Grierson klargestellt, das er nicht für die Regierung sprechen könne, aber er macht doch deutlich, das Großbritannien in einem französisch-deutschen Krieg nicht neutral bleiben werde.
Dieses Gespräch fand kurz nach der Amtsübernahme der Liberalen statt. Schon im September 1905 wurde Balfour darüber informiert, das Gespräche mit den Niederländern und den Belgiern stattfinden.
Lord Esher, ein Freund Balfours erhielt einen Brief von Clarke, der im Verteidigungsausschuss saß. Clarke beschwerte sich darüber, das die Admiralität viel zu wenig tue, um auf einen Krieg mit Deutschland vorzubereiten. Dieser Brief trägt das Datum des 13.Dezember 1905. An diesem Tage hatte Clarke mit Clemenceau gespeist. Clarke forderte, sehr geheim zu planen, welche Operationen zu Lande und zur See in der ersten Woche vorgenommen werden müssten, wenn ein Krieg unglücklicherweise das Ergebnis der Tatsache sein würde, das Deutschland sich auf der Konferenz in Algeciras in der Minderheit befinden würde.
Am 19.Dezember schon fand in dem Räumlichkeiten des Reichsverteidigungsausschusses das nächste Gespräch statt. Teilnehmer waren John French, Clarke, Lord Esher und Ottley. Es wurde eine Reihe von Möglichkeiten eines Krieges zwischen der Entente, welche kein Bündnis war, und Deutschland geprüft. Zur See, so befand die Konferenz, würde die Entente die Überlegenheit besitzen. Im Prinzip kam man überein, einen Krieg zur See gegen Deutschland so vorzubereiten, damit keine Kräfte vergeudet würde. anzumerken ist, das ein Lord Fisher immer gegen eine Zusammenarbeit gewesen war.
Die Konferenz kam auch zu dem Schluss, das durch die Landung eines britischen Expeditionskorps in Stärke von 100.000 Mann an der französischen Küste die beste Aussicht bestünde, das Kriegsgeschehen im eigenen Sinne zu beeinflussen.
So weit reichen diese Planungen also zurück. Die tatsächlichen, eigentlich Militärbesprechungen begannen dann im Januar 1906. Die Vorarbeit war ja bereits geleistet. Flottenbesprechungen fanden nicht statt; das hatte Fisher verstanden zu verhindern.
Anfang Januar wurde dann Grey offiziell informiert. Er billigte diese Gespräche. Am 08.Januar 1906 sah Grey Fisher und Esher und schrieb danach an Haldane, das die Pläne für einen Krieg gegen Deutschland sogleich aufgestellt werden sollen. Grey war war gerade 28 Tage im Amt.
An dieser Stelle muss man einmal ein Moment inne halten. Franzosen und Briten brechen das Recht, empören sich über Deutschland, welches darauf hinweist und seine Rechte als Signatar des Vertrages von Madrid wahren will und nebenbei ganz sicher auch die Entente beschädigen wollte. Und dann stehen am Ende diese Militärgespräche. Großbritannien hatte Deutschland es im Zuge des Burenkrieges schlecht gedankt, das es sich einer Kontinentalliga, die der russische Außenminister Murawiew sich bemüht hatte zustande zu bringen. In England sah man keine Veranlassung die deutsche Neutralität zu entlohnen, denn der britische Botschafter in Paris vertrat die Ansicht, diese sei zum Nulltarif zu haben. Es war aber nicht Delcassé, sonder der sehr fähige Paul Cambon der diese Entwicklung bemerkte und die richtigen Schlüsse zog.
Später einigten sich dann die Generalstäbe tatsächlich darauf, das die Briten Frankreich im Kriegsfall mit einem Expeditionskorps in Stärke von 100.000 Mann zur Hilfe kommen würden.Im Gegenzug würde Paris dafür Sorge tragen, das sämtliche antibritischen Klauseln aus den Abmachungen mit Russland eliminiert werden. Das war zwar noch kein formales Militärbündnis, zeigte aber bereits 8 Jahre vor dem Weltkrieg doch, wo die Reise hingeht.