Die schönsten B-Filme

Bei Youtube findet man den komplettenFilm unter "Sergiu Nicolaescu - Dacii (1967) [Film Complet HQ]" 1 Stunde 41 Minuten ist der lang.

hab ich mal geschaut, aber ich verstehe leider kein spanisch. Oder ist das Latein?? Schade...
Der Film hätte mich aber mal sehr interessiert.
In deutsch gibts den wohl nicht?
 
"1453 - Kampf um Konstantinopel" Spanien 2010

Zur Wiederbelebung dieses Threads habe ich mir nun mal wieder ein herrliches Beispiel von europäischem Trash ganz in der Tradition der Sandalenfilm-Massenware der 1960er mit untalentierten Schauspielern, Drehbuch, das von einem Zwölfjährigen stammen könnte und "historischen" Ungereimtheiten gewürzt mit lächerlichen Intrigen angeschaut.

Der Film beginnt mit dem Hinweis wir befänden uns im Jahre 1401 (glaub ich). Eine Gruppe von Rittern in Plastikrüstungen (sehen wirklich so aus wie Rüstungen für Kinder aus dem Fasnetsbedarf) und ähm "Söldnern", die aus ner Billigadaption von "Mad Max" entsprungen sein dürften, ziehen in "Konstantinopel" ein. Der Anführer von ihnen heißt Tirante und wird vom Kaiser von Byzanz freundlich begrüßt. Der Kaiserhof ist so eine Art Serail aus zahlreichen unbefriedigten Weibern, die sich sogleich auf die Begleiter des Söldnerführers stürzen. Tirante soll ein doller Recke sein, der trotz seiner Plastikrüstung irgendwann von einem Streitkolben getroffen wurde, weshalb man ihm im Ohr rumpopeln muss, damit er aus einer überraschenden Ohnmacht wieder erwacht - dieser Aspekt wird später aber wieder vergessen. Eigentlich ist der stolze Recke gekommen um die geile Kaisertochter zu v- zu begatten. Über etwa 1 1/2 Stunden zieht sich dann sein Hin und Her zwischen überzeugter, wenn auch bisweilen nackig gemachter Jungfrau und ihrem lasziven und zusehends ebenso nackigen weiblichen Hofstaat hin. Die Amme oder sowas der Kaisertochter, die so eine Art mit nem Schal umwickelten Fahrradhelm (ohne Witz) trägt, versucht sich auch immer an den Helden ranzumachen. Der Kaiser will seine Tochter vielleicht mit dem "großen Türken" vermählen. Derweil gibt es eine Slowmotion-Low-Budget-Schlacht vom Allerfeinsten. Die "Mad Max"-Söldner schlitzen mit ihren Fleischermessern (he, wieder ohne Witz!) die Gäule - oder vielmehr einen Gaul, der laufend wiederholt gezeigt wird - der bösen Türken auf, die genau so hinreiten, dass die Fellmännle - denn wegen der enormen Kälte in Anatolien sind ihre Sportschuhe, oder was man sonst damals an den Füßen trug, mit Fell umwickelt. Da Tirante böse verwundet wird, muss er sich erstmal erholen und kann nicht gleich die Kaisertochter flachlegen, obwohl alles ihn bestürmt das doch zur Erhaltung des Imperiums (?) zu tun. Nebenbei verliebt sich die Kaiserin in einen von Tirantes Gefährten, der dem Helden aus so einer Art Ritter-ABC-Buch bei der Genesung von einem Sturz vorliest. Ahsoja, dieser Sturz. Also obwohl Ritter Tirante eh durch den Serail (oder sowas) rumspaziert wie er will, macht er ein gesondertes Tête-à-Tête mit einer Komplizin bei der Kaisertochter aus. Hm, obwohl er auch tagsüber mal unter der Decke der Prinzessin verschwindet - na egal. Jedenfalls wird er dabei überrascht und bricht sich auf der Flucht vor dem Kaiser, der ihn nicht erkennen soll, beide Beine. Zwischendrin metzelt dann ein Kumpel von ihm mit Conans (also das Ding sieht halt aus wie das Schwert von Conan dem Zerstörer) Schwert den Gärtner und irgendein Weib nieder, um die Amme der Prinzessin, die sich mal wieder nackig gemacht hat - also die Amme, ausnahmsweise nicht die Prinzessin - zu erschrecken. Später als der Kaiser einer Vermählung seiner Tochter mit dem Großtürken zustimmt, reißt die Prinzessin aus und macht nun eine "stille Hochzeit" in Anwesenheit von Tirantes kompletten Generalstab in dessen Zelt. Damit sind die Pläne des Kaiserpaares durchkreuzt und es gibt "Krieg". Da ist dann auch so ein Duell, wo der Großtürke von Tirante, der immernoch beide Beine gebrochen hat und zu Fuß nicht kämpfen kann, mit Hilfe von Tirantes Spießgesellen, mehr oder minder ermordet wird (zwei von ihnen hacken Mohamed dem Soundsovielten in die Kniehöhlen, um Gleichstand zu schaffen). Dann stirbt auch Tirante auf dem Heimweg von der "Schlacht". Die Prinzessin ist tottraurig, stirbt dann auch gleich. Der ABC-Buch-Vorleser Tirantes genannt Hippolytos heiratet die Kaiserin und wird selber Kaiser. Konstantinopel wird nicht erobert und einer der Gefährten von Tirante, der eine Hofdame der Prinzessin in einer "stillen Hochzeit" geschwängert haben soll, kehrt mit dieser heim nach - äh irgendwo.

Wenn man nun annähme, das Ganze sei als Slapstick gemeint, so hätte es sicher einen geringeren Charme, als wenn man es für bare Münze nimmt. Das der deutsche Filmtitel dieses Meisterwerks nichts mit dem Film zu tun hat, ist sicherlich der Vermarktung geschuldet. Man wollte wohl an den "Erfolg" von "Fetih 1453" anknüpfen, wenngleich hier die religiöse Komponente ganz ausgelassen wird. Die Byzantiner sind offensichtlich schlichtweg genauso Katholiken wie die Söldner, wenn man die Reden in dem Film richtig versteht. Regelrecht grotesk angesichts des geringen Aufwandes des Films nimmt sich der Gegensatz zu dem Vorspann aus, der in besten Monumentalfilmmanier durch die Abbildung von originalen Gemälden des 15. Jh. geprägt ist.

Als Trash sehr unterhaltsam, als Film freilich langweilig dank unterirdischer Dialoge und praktisch überhaupt nicht anwesendem Talents der Schauspieler. Als kleiner Leckerbissen der Werbespruch auf dem Cover "Erotischer war ein Kreuzritterfilm noch nie, dank Esther Nubiola". =)
 
»Sehr gern«, antwortete der Barbier, und ohne sich weiter damit abzugeben, die Ritterbücher anzusehen, befahl er der Haushälterin, alle die großen zu nehmen und sie in den Hof hinunterzuwerfen. Dies wurde keiner gesagt, die taub war oder langsam begriff, denn sie hatte mehr Freude daran, sie alle zu verbrennen, als wenn man ihr ein großes und feines Stück Leinen geschenkt hätte, sie nahm alsowohl acht auf einmal und schmiß sie zum Fenster hinaus. Da sie aber zu viele auf einmal gefaßt, fiel eins davon dem Barbier auf die Füße nieder, der es schnell aufhob, um den Titel zu sehen, der so lautete: Historia von dem berühmten Ritter Tirante dem Weißen.
»Um des Himmels Willen!« sagte der Pfarrer, indem er die Stimme heftig erhob, »so ist ›Tirante der Weiße‹ da! Gebt ihn mir, Gevatter, denn ich bin der Meinung, daß ich in ihm einen Schatz von Spaß und eine Fundgrube von Zeitvertreib entdeckt habe. Hier findet sich Don Kyrieeleison von Montalban, samt seinem Bruder Thomas von Montalban und dem Ritter Janseca, ingleichen der Zweikampf, den der tapfere Tirante mit einem Hunde hielt, die Scharfsinnigkeiten der Jungfrau Lebensfreude mit den Liebeshändeln und Intrigen der Witwe Besänftigt, auch eine Frau Kaiserin, die in ihren Stallmeister Hipolito verliebt ist. Ich versichere Euch, Gevatter, daß, in Ansehung des Stils, dies das beste Buch von der Welt ist, denn hier essen die Ritter, schlafen und sterben auf ihren Betten, machen ein Testament vor ihrem Tode, nebst andern Dingen, von denen alle übrigen Bücher dieser Art gar nichts erwähnen. Bei alledem aber sage ich auch, daß, der es schrieb, verdient hätte, wenn er auch nicht die vielen Dummheiten so mühsam erfand, für Lebenszeit auf die Galeeren zu kommen. Nehmt es mit nach Hause und leset es, und Ihr werdet finden, daß ich die Wahrheit gesagt habe.«
(Cervantes, "Don Quijote", T. 1, Cap. 6)
 
@ Tannhaeuser
Danke für die Hinweise. Einen ähnlichen Fall, wo eine Romanverfilmung als Verfilmung eines historischen Ereignisses verkauft wurde ist mir in irgendeinem anderen Fall auch mal passiert.
Da es sich um eine spanische Low-Budget-Verfilmung handelt, passt natürlich irgendwie auch die Parallele zu den Italowestern und Sandalenfilmen, bei denen ja auch die deutschen Titel in den 1960er und 70er Jahren oftmals null mit dem Orginaltitel oder der Handlung zu tun hatten - z.B. die Bemühung des Namens Django für alle möglichen Filme in denen nichtmal eine Rolle mit dem Namen in der Synchronfassung auftauchte (bsw.: "Dio perdona… io no!", das in Dtl. unter "Gott vergibt ... Django nie!" vermarktet wurde).
 
Auf Wikipedia finden sich einige Informationen zum diesem Roman unter dem Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Tirant_lo_Blanc.

Es wäre natürlich interessant zu wissen, inwieweit die Verfilmung dem Original aus dem 15. Jahrhundert folgt bzw. ob der Film auf einem Gegenwartsroman basiert, der nach dieser Quelle oder "inspiriert" von dieser Quelle geschrieben wurde. Da ich weder den Roman noch den Film kenne, kann ich mich dazu nicht äußern.

Sicher wäre auch interessant zu wissen, inwieweit die "Unzulänglichkeiten" dem Drehbuch oder der Regie oder einfachen den Schauspielern/innen geschuldet sind.

Nachdem der Film offensichtlich in Spanien gedreht wurde und für ein spanisches Publikum bestimmt war, nach der Besetzung und dem Regisseur handelt es sich um keine internationale oder "europäische" Filmproduktion, wäre auch zu überlegen, inwieweit hier auch "nationale" Vorstellungen eine Rolle gespielt haben. Es wäre sicher interessant zu wissen, ob der Tiridate-Roman in Spanien zur Schullektüre gehört.
 
Mein "Lieblings-"Trashfilm ist immer noch die Nacht der reitenden Leichen, in dem es um untote Templer geht, die aus ihren Gräbern auferstehen und auf ihren untoten Pferden Untaten begehen. Müßte so aus den 60er Jahren stammen und stammt aus Spanien. Ich habe ihn vor Jahren auf arte gesehen und auch aufgenommen(da müßte ich ich mal so einige Videokassetten durchsehen, ob er noch vorhanden ist). Das war auch eine ganze Filmreihe die den reitenden Leichen gewidmet war, zwischendurch überfallen sie auch einen Zug=).
 
"Karthago in Flammen" Italien/Frankr. 1960

Seit vielen Jahren war mir der Film nur dem Namen nach bekannt und ich hatte auch ein paar positive Kritiken dazu gelesen. Dieser Tage angeschaut offenbart er sich als ein typischer Sandalenfilm seiner Zeit. Amüsanterweise taucht Terence Hill auch mit seinem heutigen Namen heutzutage vorn auf den DVD-Covers auf, obwohl er im zeitgenössischen Vorspann irgendwo an hinterer fast hinterster Stelle des Cast genannt wird. Die damaligen Stars wie selbst der Hauptdarsteller Pierre Brasseur sind mittlerweile in Vergessenheit geraten, der damals erst 21-jährige Mario Girotti hingegen hat eine glänzende Filmkarriere hingelegt in dessen Verlauf er neben Leinwandlegenden wie Henry Fonda und Burt Lancaster durchaus auch als Hauptdarsteller fungieren und auch in Meisterwerken des Kinos brillieren durfte ("Der Leopard" von Visconti z.B.). Hier in dem Film hat er seine damals typische Rolle als hitzköpfiger Jüngling, der sich unglücklich verliebt und mit einem Mix aus Naivität und dummer Tapferkeit nie für den Hauptcharakter ein ernstzunehmender Gegenspieler ist (ähnlich in "Hannibal" von 1959).

Karthago, das zumeist als ein Pappmodell auftaucht, ist sich uneins wie es sich gegenüber dem aggressive Rom verhalten soll, das die Stadt bereits aushungert. Tsour (Mario Girotti) stimmt für Krieg, da es ohnehin keinen Ausweg gäbe. Der Oberbösewicht Phegor (Daniel Gélin) will verhandeln. Später versucht dann der Verbannte Herim (José Suárez) zurück zu kehren um seine Geliebte zu befreien, wobei ihm Sidone (Pierre Brasseur), ein Phönizier, zur Seite steht. Nach einem Hin und Her durch die Kerker von Karthago und nachdem die letzte Kriegs"galeere" der Karthager sinnlos für die Verfolgung Hirams geopfert wurde, wird er und seine Freunde wieder in die Dienste der Stadt übernommen. Typisch für diese Zeit muss nun auch bald Tsour, der junge ungestüme Bursche, von vier oder fünf römischen Reiter ermeuchelt sterben. Die Belagerung von Karthago kommt ebenso typisch für die Produktionszeit des Films nur am Rande vor. Obwohl die Frauen der Stadt Steine auf die Mauern schleppen - während Oberbösewicht und Chef irgendeiner Garde Phegor keinen Finger zur Verteidigung der Stadt rührt - und angeblich kein Getreide da ist (und logischerweise auch kein Pferdefutter da sein müsste) wird die Stadt nur in zwei Reiterschlachten verteidigt. Irgendwann sind die Römer mit Reitern in der Stadt und setzen sie in Brand. Das ist dann 5 Minuten vor Schluss, weshalb der Filmtitel schon mehr verspricht als man zu sehen kriegt. In der Stadt wird auch nicht mehr gekämpft. Die Römerin Fulvia (Anne Heywood) stürzt in einem seltsamen Finale im brennenden Haus des Phegor diesen mit sich in den Flammentod. Hiram wurde mal wieder verwundet auf dem Schlachtfeld geborgen und kann mit seinen Kumpels und der Angebeteten aus der brennenden Stadt entkommen - die Ratten verlassen das sinkende Schiff.

Die Sicht auf die Ereignisse ist zwar fast nur aus der eines oder mehrerer Karthager, aber dennoch kommen die Römer recht gut weg. Scipio will mit Verrätern wie Phegor nichts zu tun haben. Die Karthager, über deren Kultur wir ja eigentlich nicht viel wissen, sind ein überwiegend degeneriertes Volk von Barbaren, die Menschenopfer, am besten mit Feindinnen (Fulvia) ihren Göttern darbringen. Während man sich im Senat Karthagos über das Verhalten gegenüber den Römern streitet, kommen immer wieder Meldungen vom Vordringen derselben vor. Hier scheint das Script irgendwie fehlerhaft zu sein, v.a. im 2. Drittel des Films.
Die Römer sind natürlich die "klassischen" Lederrömer des Sandalenfilms. Ob in "Hannibal" oder sonst einem italienischen Massenprodukt, ob 200 v.Chr. oder 200 n.Chr. es wurde halt alles recycelt... Die Karthager sind so ein Mix aus Orientalen mit riesigen Ohrringgebamseln, Römern und Atzteken. Lederhelme bieten auch ihnen scheinbar den optimalen Schutz gegen die überwiegend aus Schwertern bestehende Bewaffnung der Kontrahenten...
In den 1950er/60er Jahren gab es eine Tendenz im Sandalenfilm wegen der doch eher drögen und immer gleichen Handlungen, diese durch sinnlose Gewalt oder ein bisschen Sex reißerischer zu machen. In der Opferungsszene ziemlich am Anfang vom Film scheint dies kurz sich auch hier anzukündigen: die Römerin trägt unter ihrem durchsichtigen schwarzen Gewand nix außer nem modernen Slip. Aber das setzt sich nicht weiter fort und man sieht nichtmal nackte männliche Oberkörper oder sowas. José Suárez taugt sowenig zum Hauptdarsteller wie damals die Masse derselben in solchen Filmen, denn er hat null Ausstrahlung und wirkt neben Girotti eher wie ein Opi oder wie Rudolf Prack in Lederrüstung. Dass ihn irgendwelche jungen Mädels anhimmeln wirkt dadurch zweimal unglaubwürdig. Genauso lahm schauspielert praktisch jeder vom Rest der Crew, während Girotti noch den Charme des unausgebildeten Youngsters hat, der in "Der Leopard" noch deutlicher wird.

Für Fans des Trash/Sandalenfilms leider nur Mittelklasse, da doch wenig (unfreiwillig) lustig.
 
"Die Rückkehr der Steppenreiter" ist hmmm überzogen in der Charakterzeichnung würde ich mal so sagen.:D Teilweise die reinsten Karikaturen.
Die Schlachten sind durch die Bank weg lächerlich. Reiterei dieim Gallopp eine Festung angreift. Geschossen wird hauptsächlich mit Kanonen deren Geschosse permanent zwischen den Truppen einschlagen und Reiter vom Pferd fegen (die Pferde aber unverletzt lässt) und solche Späße. Achja und Flügelhusaren die zu Fuß angreifen...
Das ist ja wirklich ein Schmarrn. Hast Du es geschafft, den ganzen Film anzusehen? Also diese erzdummen Dialoge, dieses Drehbuch, diese Stop-Motion-Bildführung - das ist ja echt alles kaum zu ertragen! Nach etwa einer halben Stunde, hab ich dann ausgemacht.
Nur solche Szenen waren ja schon fast so schlecht, dass sie wieder gut waren:
Hetmann der Kosaken hockt in seinem Zelt.
Kumpel kommt vorbei, bringt ihm einen Haufen Säbel, teilweise auch viel zu moderne (19.Jh.) mit.
Hetmann: "Das ist total nett von Dir." (oder so ähnlich)

Dann die Aussage von dem Hetmann einmal, dass das 180. Regiment (?) wegen zu polenfreundlicher Gefühle zu bestrafen sei. Warum denn nicht gleich das 396. Regiment? :rofl:

Der Sturm auf die Festung wirkt echt einfach nur lächerlich. Irgendwelche Reiter und Fußvolk die durch einschlagende, detonierende Kanonenschüsse niedergemäht werden. Weder Ziel noch Richtung des "Angriffs" ist irgendwie erkennbar. Welche Kirche und wie sie die Kirche eingenommen haben, wenn die Stadt doch noch in Händen der Polen ist, erfährt man nicht.

Selbst wenn die unterirdischen Dialoge einer miesen, billigen deutschen Synchronfassung für den DVD-Markt verschuldet sein sollte, erklärt das noch nicht dieses Drehbuch. Allein der "Ball" des Prinzen soundso mit dem "Duell" zwischen dem kosakischen Unterhändler und dem Prinzen! Arrgh! :aua: Selten so eine unspannende, unschlüssige Szene in einen Film erlebt. Dann diese komische Göhre und wo sie den Kampf zugunsten des Kosaken unterbrochen haben soll, hab ich auch nicht erkannt.

Mit ganz viel Wodka intus und wenn man sich nicht mehr rühren kann, schafft man vielleicht dieses Meisterwerk im Ganzen zu genießen. :D:prost: Wer produziert denn sowas? Und wie kann man glauben, dass das Endprodukt gut ist? Im Vollsuff? =)
 
Apropos Terence Hill- der spielte auch den Giselher in der unübertroffenen zweiteiligen Nibelungenverfilmung von Harald Reinl(Atze Brauner aus den Sechzigern mit dem Bronzemedaillengewinner der Ompischen Spiele von Tokio 1964 im Hammerwerfen ,Uwe Beyer als Siegfried, KarinDor als Brunhild,Siegfried Wischnewski als Hagen von Tronje und Hans von Borsody als Volker von Alzey-sowie einem der unsäglichsten Pappmascheedrachen der Filmgeschichte.
 
Und im "Ölprinz", einer der damaligen "Karl May-Verfilmungen", wo er mit dem "Falschspieler" immerhin eine etwas zweifelhaftere, wenn gleich sympathische Rolle übernommen hatte.
(In seiner anderen "Karl May-Verfilmung" "Unter Geiern" war er als der "brave" Sohn nur eine unnötige Randfigur, durfte aber immerhin den Fan geben: "Sie sind wirklich der berühmte Old Surehand." So oder ähnlich lautet sein vermutlich wichtigster Satz.):scheinheilig:
 
Und im "Ölprinz", einer der damaligen "Karl May-Verfilmungen", wo er mit dem "Falschspieler" immerhin eine etwas zweifelhaftere, wenn gleich sympathische Rolle übernommen hatte.
(In seiner anderen "Karl May-Verfilmung" "Unter Geiern" war er als der "brave" Sohn nur eine unnötige Randfigur, durfte aber immerhin den Fan geben: "Sie sind wirklich der berühmte Old Surehand." So oder ähnlich lautet sein vermutlich wichtigster Satz.)
Eben überwiegend bemitleidenswerte Figuren. Als Giselher ist er ja auch eher der treudoofe, naive Jüngling. Erst mit um die 30 im Zuge der knallharten Italowestern in der Django-Nachfolge wird er dieses Image (z.B. in "Gott vergibt ... Django nie!"(1967) "Django und die Bande der Gehenkten"(1968)) los.
 
"Schulmeister, l'espion de l'empereur" F 1971-1974

Die Serie beginnt 1802. Schulmeister wird in ein Komplott gezogen. Ein gewisser Joliet, ein Emigrant, der in Straßburg aufgegriffen wird, belastet ihn. Der Anführer der Verschwörung wird gemeinhin als "maître d'école" bezeichnet, was ja eine wortwörtliche Übersetzung des Namens Schulmeister wäre... Im Lagerkeller von Schulmeister werden französische Ausrüstungsstücke gefunden. Colonel Savary, der im Namen des 1. Konsuls nach Straßburg kommt, soll ein Komplott aufspüren, das gegen Bonaparte gerichtet sein soll. Schulmeister landet im Kerker; da sein Belastungszeuge kurz darauf tot aufgefunden wird, gehen Schulmeister die Argumente aus. Dennoch vertraut ihm Savary soweit, dass er ihm die Flucht aus dem Gefängnis ermöglicht. Sogar eine Kutsche wird ihm bereit gestellt. Doch auch die royalistischen Verschwörer sind Schulmeister auf den Fersen...

In 13 Episoden geht die französische Serie aus den 1970ern enorm frei mit der historischen Figur des Spitzenagenten Schulmeister um. Seine Zeit als Straßburger Jakobiner hätte sicherlich mehr hergegeben als die angebliche Beteiligung an der Bekämpfung der royalistischen Verschwörungen, die sicherlich auf die Höllenmaschine anspielt, die 1800 das Leben Bonapartes bedrohte. Während zwar vom 1er Consul gesprochen wird, tragen die Soldaten wie selbstverständlich Uniformen, die eher zur Zeit um 1809 passen wollen. Der Hauptdarsteller, Jacques Fabbri, mit seinem Schnurbart wurde scheinbar danach ausgesucht, dass er möglichst wenig Ähnlichkeit mit dem historischen Charles Louis Schulmeister haben sollte(?). Erstaunlich ist der Aufwand der Dreharbeiten in einzelnen Szenen wie bei Schulmeisters (fiktiver!) Flucht aus dem Gefängnis. Geradezu amüsant mutet die Beleuchtung an, da war man selbst für die 1970er offensichtlich nicht auf der Höhe der Zeit. Die Straßen sind auch in den "Nachtszenen" taghell und in den Innenräumen fragt man sich, wozu Kerzen nachts entzündet werden, wo doch alles wie mit Neonleuchten ausgestrahlt ist? :D Die Schauspieler zeigen selbst für eine Serie kaum einen Willen eine Gemütsregung widerzuspiegeln. Manche Szene erinnert eher an einen billigen Italowestern, nur halt ohne Spannung. Das ist auch ein springender Punkt, die Serie vermag weder mit Spannung noch Humor aufzuwarten.


Interessant vor allem aus der Perspektive, wenn man sich über die Räumlichkeiten amüsieren kann.
 
1920 Die letzte Schlacht
Den Film habe ich gesehen, wirklich bleibenden Eindruck hat er bei mir aber nicht hinterlassen. Er war halt so eine typische Produktion der letzten Jahre: Ein bisschen nackte Haut, ein bisschen Action, ein bisschen sonstwas, und man sah ihm durchaus an, dass er halb - halb fürs Fernsehen produziert worden war und die Aufführung im Kino wohl nur zusätzliche Einnahmen generieren sollte. Schlecht fand ich ihn aber eigentlich auch nicht (wobei meine Erwartungshaltung bei internationalen europäischen Produktionen auch nicht sonderlich hoch ist). Der Film gefiel mir zumindest besser als etwa "Alatriste", wo vor allem die Schlacht von Rocroi auf mich ziemlich ärmlich umgesetzt wirkte.

Die am meisten unecht aussehenden Rüstungen, die mir bislang untergekommen sind, sah ich in "Mulan" (chinesische Realverfilmung des bekannten Stoffes von 2009).


Ich war von dieser Neuverfilmung enttäuscht; . Toll fand ich den Darsteller des Petronius, er hat den Film praktisch allein getragen - was in den Szenen ohne ihn ein Problem war. Ansonsten war der Film halbwegs brav gemacht, aber unspektakulär. Die Exekutionsszenen fand ich eher misslungen. Irgendwie wirkte der Film auf mich wie ein Versuch, eine Polens würdige Umsetzung der berühmten literarischen Vorlage eines der berühmtesten polnischen Autoren zu drehen und dabei auch den religiösen Aspekt stark hervorzukehren, aber letztlich entsprachen die Fähigkeiten und Mittel der Beteiligten wohl nicht so ganz den hohen Ambitionen.
.

Der Schauspieler der Petronius spielte, war Boguslaw Linda, der schon in internationalen Filmen überzeugen konnte wie 1983 als Saint-Just (?) in Danton mit Gerard Depardieu. Quo Vadis war natürlich eine ambitionierte Verfilmung, und ein Remake musste sich natürlich an dem Klassiker messen an Größen wie Peter Ustinov (Nero) und Leo Genn (Petronius). Genn war seinerzeit für einen Oscar für die beste Nebenrolle nominiert. Positiv fand ich, dass sich die Neuverfilmung sehr eng an die literarische Vorlage gehalten hat. Quo Vadis habe ich mir jedenfalls mit mehr Vergnügen angesehen, als 1920 Die letzte Schlacht. Linda spielte auch in diesem Streifen mit und gehört zu den wenigen überzeugenderen Charakterdarstellern.

Viele Youtuber sind ja ganz begeistert, und den Polen mag man die Heldenverehrung nachsehen, denn in der Volksrepublik Polen war die Erinnerungskultur an den Polnisch-Sowjetischen Krieg und das "Wunder an der Weichsel praktisch ausgelöscht und für unerwünscht erklärt worden. Ich weiß auch nicht, ob man ihn so ohne weiteres als B-Movie bezeichnen kann, ein Low Budget Film war es nicht. Es ist halt schon eine arge Schwarzweißmalerei. Die Russen/Sowjets werden durchgehend als brutale, stark alkoholisierte Horde von Barbaren und Vergewaltigern dargestellt. Der Kampf gegen die Sowjets als Volkskrieg, an dem sich auch Frauen und Geistliche aktiv beteiligen, fast erinnert mich der Streifen an Kolberg von Veit Harlan.
 
Was meint ihr, kann man die DEFA Klamauk-Lustspiele zusammen betrachten?

Ich denke da an:
"Mir nach Canaillen" (1964)
"Hauptmann Florian von der Mühle" (1968)
"Husaren in Berlin" (1971)
"Die gestohlene Schlacht" (1972)

Die Handlung ist bei diesen Filmen ja ziemlich nebensächlich und der historische Hintergrund sogar auswechselbar. Beides diente nur als Vehikel, um den damaligen Star des DDR-Abenteuerkinos Manfred Krug auftreten zu lassen, zu dem sich dann zumeist ohnehin allbekannte Komiker wie Rolf Herricht gesellten, um den witzigen Part zu übernehmen, der heute freilich etwas angestaubt wirkt. Um Produktionskosten zu sparen, wurden in "Die gestohlene Schlacht" ähnlich wie in "Sachsens Glanz und Preußens Gloria" einfach Szenen aus den NS-Fridericus-Filmen verwurstet, wenn es um Massenszenen ging. Warum das gerade damals, wo die DEFA doch wahrscheinlich auf die alten Requisiten und Statisten der NVA hätte zurückgreifen können, so gern gemacht wurde, leuchtet mir nicht ein. Weiß jemand dazu näheres?

Anders als in "Sachsens Glanz und Preußens Gloria" wird in den drei Filmen "Mir nach Canaillen", "Husaren in Berlin" und "Die gestohlene Schlacht" ein bisschen das Preußentum aufs Korn genommen, das ja irgendwie durchaus die Tradition des Arbeiter- und Bauernstaates darstellte. In "Mir nach Canaillen" macht ein preußischer Werbeoffizier angesichts deutscher Bauernschläue eine schlechte Figur. Die Preußen in Berlin wirken blass neben dem charismatischen Husarenführer Hatik. Auffällig sind die durchweg billig gemachten Klamotten - hier gemünzt auf die Kleidung. Nicht nur die Kleidung wirkt billig, sondern oft auch die Bauten (z.B. die "Scheune" Hatiks im ersten Viertel von "Husaren in Berlin" oder die Mühle in "Hauptmann Florian von der Mühle") oder Fahrzeuge. Man siehe sich nur mal das Fuhrwerk vom Kaufmann Augustin in "Husaren in Berlin" an, das ja schon auf freier Fahrt schier auseinanderzufallen scheint. Wohl auf alle diese Filme zutreffend ist die Einschätzung des Film-Dienstes zu "Hauptmann Florian von der Mühle": "pseudohistorische Komödie an der Grenze zur Klamotte", wobei ich sagen würde, dass diese Grenze deutlich überschritten ist.
Mir ist mal aufgefallen, dass die Filme in Tabletoperkreisen in England sich gewisser Beliebtheit erfreuen, vielleicht ja gerade weil sie schon wieder so schlecht sind, dass sie wieder gut sind?
 
Wenn hier schon der schmale Terence Hill breit getreten wird, darf sein dicker Kumpel nicht fehlen:
Hector, der Ritter ohne Furcht und Tadel – Wikipedia

"Hektor, Ritter ohne Furcht und Tadel" ist der einzige mir bekannte "echte" Historienfilm mit Bud Spencer. Er basiert auf einer vage überlieferten Begebenheit, bei der vor der italienischen Stadt Barletta sich 1503 je 13 französische und italienische Ritter duellierten: Duell von Barletta – Wikipedia

Diesen Film liebte ich schon als Kind, und während viele andere Bud Spencer-Streifen dem Test der Zeit nicht mehr ganz stand halten, finde ich ihn immer noch "rund". Bud Spencer spielt den Söldner Ettore Fieramosca ("ohne Adel, aber nicht ohne Tadel"), der eine kleine italienische Stadt gegen ein französisches Heer verteidigen spöö. Zum Duell gefordert, sucht er nach einer Gruppe von 13 meist schrägen Kumpanen. Hier geht es natürlich um null Authentizität, aber der Film ist aufwändiger gemacht als viele andere B-Filme und um Spencer wurden recht passable Nebendarsteller gruppiert. Zwischen dem Klamauk gibt es in den Dialogen hier und da angenehmen Pathos, aber auch nicht zu viel.

Das finale Duell artet in einer Spencer-typischen Slapstick-Klopperei aus, bei der z.B. Ritter mit Fausthieben auf den Kopf in den Sand gerammt werden (schade, dass Bud Spencer nie Obelix gespielt hat). Fast sogar der einzige Schwachpunkt - hier hätte es ruhig ernsthafter zugehen können wie es ab und an mal im Film anklingt, aber am Ende ist es doch ein Bud Spencer-Film.
 
Da muss ich Ashigaru recht geben. Der Film hat immer mal ernste Momente, v.a. wo es um das eigentliche Grunddilemma geht. Die Italiener sind arm. Fieramosca kämpft auf Seiten der Spanier in Italien gegen Franzosen, weil die ihm scheinbar noch unsympathischer als die Spanier sind. Bud Spencer hat - typisch für seine üblichen Filmcharaktere - immer wieder seine Wutanfälle, die dann auch mal negative Auswirkungen haben können. Z.B. wenn er den Festtagsschmaus in Form eines Schweins dem Duc d'Alencon vor die Füße schmeißt oder auf die Tafel wirft vielmehr. Die brutalen Szenen wie die des gefolterten einen Gefährten von Fieramosca fielen dem Schnitt zum Opfer. Dadurch ist die Handlung an einer Stelle wenig rund und man begreift erst, wenn man die Cuts kennt, warum Fieramosca plötzlich so in Rage ist.

Insgesamt auch vom Sound her, einer der besseren Bud-Spencer-Filme der Phase nach seinen ernsthaften Italowestern.
Aber ganz klar auch ein B-Film, aber selbst von der Ausstattung her in Relation zu anderen zeitgenössischen Produktionen nicht soooo schlecht. Bemerkenswert der Aufwand mit den Belagerungsgeräten am Anfang des Films, die teilweise auf Entwürfe da Vincis beruhen sollen, auch wenn die Konstruktionen eher billig gemacht und instabil wirken.
 
Kennt zufällig jemand den Streifen Dacii? Das ist ein rumänischer Spielfilm von 1966, der mit großem Aufwand gedreht wurde und zur Zeit von Domitians Dakerkrieg spielt. Nach allem was ich darüber erfahren habe, muss es sich um den erfolgreichsten Film handeln, der jemals in Rumänien gezeigt wurde. Ich habe davon bis jetzt nur Internetschnipsel ohne englische Untertitel gesehen und zuwenig davon verstanden, um sagen zu können, ob man den Streifen wirklich als B-Movie bezeichnen kann. Anscheinend wurde dafür eine außergewöhnlich große Zahl von Komparsen und Statisten mobilisiert, ähnlich wie für Sergej Bondarschuks Verfilmung von "Krieg und Frieden", der für die Darstellung der Schlachten von Austerlitz und Borodino auf Soldaten der Roten Armee zurückgreifen konnte. Die Produktionskosten dürften also relativ hoch gewesen sein. In einer Hauptrolle spielte übrigens Pierre Brice mit.
Den gibt es mittlerweile komplett bei Youtube in deutsch zu sehen. In der DDR hieß er "Der letzte große Sieg der Daker" im Internet läuft er unter dem bundesdeutschen Titel "Kampf der Titanen gegen Rom" . Es gab da auch noch einen zweiten Film namens "Die Säule des Trajan" in der DDR und "Der Tyrann" in der BRD. Für richtige B-Filme finde ich sie aber eigentlich inhaltlich und von der Machart her zu gut gemacht.
 
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