Der Vertrag wurde von Hitler und Ribbentrop recht unaufgeregt zur Kenntnis genommen, schließlich befand man sich kurz vor dem Angriffstermin und der Zug rollte.
Ganz ähnlich den Vorgängen im Frühjahr 1941 im Irak. Die nahm man auch verhältnismäßig gelassen hin und vertröstete sich mit der Zeit nach Barbarossa.
Als sich der Angriff scheinbar aussichtsreich entwickelte, geriet das noch mehr in den Hintergrund, tendenziell eher mit einem möglichst späten erwarteten japanischen Angriff, mit dem man grundsätzlich weiter rechnete.
Halder ist schon am 11.August aus seinen Wunschträumen erwacht. Er notierte sich, " In der gesamten Lage hebt sich immer deutlicher ab, daß der Koloß Rußland , der sich bewußt auf den Krieg vorbereitet hat, mit der ganzen Hemmungslosigkeit, die totalitären Staaten eigen ist, von uns unterschätzt worden ist. Diese Feststellung bezieht sich ebenso [...] auf die rein militärische Leistungsfähigkeit." (1)
Als die Lage dramatisch wurde und sich Probleme abzeichneten, nahm die Aktivität wieder zu. Es wurde auf die Kriegserklärung Japans gewartet. Die irrealen Erwartungen setzten sich auch fort, als sich Japan im Kriegszustand mit den USA befand.
Hitler hat doch gehofft, wenn im Pazifik der Krieg zwischen den USA und Japan Wirklichkeit ist, das dann die USA vor einem Zwei.Ozeankrieg zurückschrecken würden. Anderseits ist auch nicht auszuschließen, das Hitler sich von einer Kriegserklärung einen Zeitgewinn versprach, der ausreichen würde, um die Sowjetunion numehr endgültig zu besiegen. Am 09.Dezember wurde Oshima bei Ribbentrop vorstellig und bat um die deutsche Kriegserklärung an die USA.
Was war aber Hitler tatsächlicher Grund dieser Bitte zu entsprechen und damit gleichzeitig Roosevelt "den Liebesdienst" der Kriegserkärung am 11.Dezember 1941 erwiesen? Hitler hat sich in dieser Frage ja nicht einmal seine militärischen Berater konsultiert. Gegenüber Oshima führte Hitler dann bezeichnederweise aus, Er (Hitler) wüßte noch nicht, "wie man die USA besiegen könne." (2)
Die irrealen Erwartungen setzten sich auch fort, als sich Japan im Kriegszustand mit den USA befand.
Zu 100% Zustimmung.
(1) Kriegstagebuch Halder, Bd.III, S.170
(2) Hillgruber, Hitlers Stratgie, S.554, Frankgurt 1965