Beide
Studien weisen darauf hin, dass die Sexualpartner Mensch und Neandertaler zum Zeitpunkt ihres Aufeinandertreffens genetisch nicht völlig kompatibel waren. Das wiederum könnte die Erklärung sein, warum sich in bestimmten Bereichen des menschlichen Genoms keine Neandertalerspuren finden.
"Das war der Preis der Kreuzung", sagt der Populationsgenetiker
Joshua Akey von der Universität Washington, einer der beiden Autoren der
Science-Studie. Harvard-Forscher
David Reich ergänzt: "Als sich Mensch und Neandertaler mischten, waren sie an der Grenze der biologischen Kompatibilität."
Die Forscher fanden in den untersuchten Genomen von insgesamt 1004 heute lebenden Menschen Regionen, die völlig frei von Neandertaler-Genmaterial sind. "In diesen Teilen unseres Genoms waren Neandertalervarianten offensichtlich von Nachteil und wurden schnell aus dem Genpool des modernen Menschen wegselektiert", sagt
Svante Pääbo, Direktor am
Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig.