@Rurik: Ich bin überhaupt nicht Deiner Meinung, man hätte die Diskussion mit petronius
doch vorher beenden können.
Im Gegenteil. Es war richtig, das Thema so lange offen zu lassen, bis auch dem letzten Zweifler klar war, dass petronius sich einer Diskussion verweigert und sämtliche Klischees rechtsextremer Argumentationsmuster erfüllt. Eben dieser Diskurs war dienlich dazu, dem Bild entgegenzuwirken hier würde
fast alles zum Nazi gestempelt, was nicht in ein gewisses Bild passt.
Tatsächlich habe ich nicht pauschal über petronius geurteilt, und das wird auch kaum einem anderen Diskussionsteilnehmer zu unterstellen sein, sondern ich habe mich im Detail mit seiner Argumentation auseinandergesetzt und sie ad absurdum geführt. Dass ich ihn damit nicht überzeugt habe - geschenkt. Aber es mag dem ein oder anderen Mitleser evtl. etwas gebracht haben. Dass dies meine Motivation war, habe ich bereits an anderer Stelle erwähnt.
Insofern kann ich auch dieses Argument - jedenfalls in Bezug auf die zur Debatte stehende Diskussion - nicht nachvollziehen:
Ich bin aber dafür, dass man genau hinschaut. Nicht mehr und nicht weniger.
Sollte der folgenden Anwurf tatsächlich auf mich gemünzt sein, so hielte ich das schließlich schlichtweg für eine unglaubliche Frechheit:
Ich wollte damit nur sagen, ich habe vor solch einem Eifer auch ein wenig Angst, denn er beginnt ganz schnell blind um sich zu schlagen.
Also soll man sein Gegenüber lieber mundtot machen, anstatt sich auf eine Diskussion einzulassen? Nur damit nicht die Gefahr besteht, im Eifer des Gefechts irgendwann über die Strenge zu schlagen?
Damit wird doch jeder der aufklärerischen Tradition verpflichteten wissenschaftlichen Diskussionskultur der Boden entzogen. Zudem wird gerade denen in die Hände gespielt, die ständig und überall behaupten, der wissenschaftliche Diskurs stünde unter einer (selbst auferlegten) Zensur (Stichwort: political correctness).
Das kann es doch nun wirklich nicht sein.