Ja, das stimmt schon, aber die gehörten nicht mehr in die Zeit der Kreuzzüge.
Ich habe einmal ein bisschen etwas über sie geschrieben:
Die Janitscharen (der Name bedeutet "Neue Truppen") wurden etwa 1330 als stehende Infanterietruppe der Osmanen gegründet, die sowohl Fern- als auch Nahkampfwaffen einsetzte. Ursprünglich gehörten ihnen auch Freiwillige an, später waren es dann nur noch Zwangsrekrutierte, dann wurden sie durch die Knabenlese rekrutiert, d. h. indem christlichen Familien Kinder weggenommen wurden. (Aber auch islamische Familien versuchten ihre Kinder bei den Janitscharen einzuschmuggeln, um ihnen den Aufstieg zu ermöglichen.) Die Janitscharen wurden islamisch erzogen und streng ausgebildet. Das Korps hatte für sie alles zu sein, sie durften nicht heiraten und keinen Sex haben. Im Korps lebten sie im Krieg wie im Frieden in Verbänden: Je 10 bildeten eine Einheit mit gemeinsamem Zelt, Kessel und Packpferd. 8-12, oft mehr, solcher Zeltgemeinschaften bildeten eine "Orta" (="Kammer") unter gemeinsamem Kommando. Im 14. Jhdt. gab es 66 Ortas, unter Mehmed II. 99, später 196. Gegen Ende des 17. Jhdts. umfasste das Korps etwa 100.000 Mann, später wurden es noch mehr. Da die Janitscharen kulturell ihren Herkunftsregionen völlig entwurzelt waren, lebten sie nur für das Korps und kannten keine anderen Loyalitäten.
Die Osmanen legten im Gegensatz zu den europäischen Heeren dieser Zeit großen Wert auf eine geregelte Versorgung der Janitscharen. Das zeigte sich auch daran, dass die Ränge mit Küchen zu tun hatten. Der Kommandant einer Orta hieß z. B. "Suppenausteiler". Um das Gemeinschaftsgefühl zu fördern, hatte jede Orta auch einen großen gemeinsamem Kessel, in dem jeden Freitag Pilav gekocht wurde. Übrigens hatte jeder Janitschar seinen hölzernen Esslöffel an seiner Kappe stecken.
Religiös waren die Janitscharen eng mit dem Bektaschi-Orden verbunden, der auch die Feldprediger stellte. Auch die Janitscharentracht war der des Ordens nachempfunden.
Berühmt waren sie auch für ihre Musik, die auch psychologisch von Bedeutung war, indem sie Feinde einschüchtern konnte.
Allmählich verfiel die Janitscharentruppe. Bereits im späten 16. Jhdt. wurde der Zölibat oft nicht mehr eingehalten. Die Disziplin wurde lockerer, viele wohnten nicht mehr in ihren Zeltgemeinschaften oder Kasernen, auch der Drill wurde vernachlässigt. Im 17. Jhdt. wurde die Knabenlese abgeschafft. Zunehmend bestand das Korps aus Söhnen von Janitscharen und Personen, die sich einen Platz im Korps gekauft hatten (und nur die Privilegien, nicht aber den Drill haben wollten). Außerdem passte sich das Korps nicht den Neuerungen im europäischen Kriegswesen an, sodass seine Kampfkraft nachließ.
Andererseits aber wurden sie sich ihrer Macht und Bedeutung bewusst und begannen sich in Regierungsangelegenheiten einzumischen. Sie setzten Sultane und Großwesire ein und ab, und es kam zu Aufständen.
Um seine Privilegien zu wahren, widersetzte sich das Korps jeglichen Reformbemühungen. Schließlich sah Sultan Mahmud II. (1808-1839) keinen anderen Weg mehr als seine Vernichtung. 1826 wurden bei einem Massaker etwa 10.000 Janitscharen getötet und die Truppe anschließend aufgelöst. Das Problem war jedoch, dass es noch keinen adäquaten Ersatz gab, sodass die militärische Schlagkraft des Reiches weiter geschwächt wurde.
Zerschlagen wurden die Janitscharen im sogenannten "Wohltätigen Ereignis" 1826:
Bereits Selim III. (1789-1807) begann mit der Aufstellung einer neuen Armee (genannt "Nizam-i gedid"="Neues System; unter Mahmud III. "Sekban-i gedid"="Neue Hundehirten"), die von europäischen Ausbildnern trainiert wurde und sich an europäischen Vorbildern orientierte. Um jedoch nicht die Eifersucht der Janitscharen zu wecken, wurde die Zahl der neuen Armee gering gehalten - maximal 10.000 Mann. Das hatte nicht nur mit den Janitscharen zu tun, sondern auch mit der konservativen Haltung der Bevölkerung, die jeglichen Neuerungen abgeneigt war. Auch ihre Kasernen und Übungsgelände lagen daher möglichst verborgen. Trotzdem revoltierten 1807 die Janitscharen und setzten Selim III. ab. Neuer Sultan wurde Mustafa IV. (1807-1808), der die neue Armee auflöste und Selim III. hinrichten ließ. Mustafa IV. wurde jedoch gestürzt und getötet, Nachfolger wurde sein Stiefbruder Mahmud II. (1808-1839), der die neue Armee Jahre später, 1815, unter ihrem neuen Namen wieder aufstellte. 1810 kam es zu einem Janitscharenaufstand in Galata, 1811 in Istanbul. Als die Janitscharen durch ihre ständigen Niederlagen gegen die aufständischen Ägypter, Griechen und Serben sowie gegen Russland in der Öffentlichkeit diskreditiert waren, konnte Mahmud II. endlich den entscheidenden Schlag wagen: Er brachte die Sebkan-i gedid heimlich nach Istanbul und provozierte die Janitscharen gezielt, indem er die Aufstellung der neuen Armee öffentlich bekannt machte. Wie gewünscht begannen die Janitscharen am 15.6.1826 mit einem Aufstand, der von den Sebkan-i gedid blutig niedergeschlagen wurde. Die Öffentlichkeit reagierte gelassen.
Dieses "Wohltätige Ereignis" hatte wichtige politische Auswirkungen: Bislang hatten die Janitscharen als bewaffneter Arm der Reformgegner fungiert; nun konnte der Sultan endlich diverse Reformen durchziehen. Militärisch war die Auflösung der Janitscharen aber katastrophal, da die neue Armee zahlenmäßig noch zu schwach war, um sie ersetzen zu können. Das Reich erlitt daher in der Folgezeit zahlreiche Niederlagen.