Englische (britische?) Küche und ihr z.T. unverdient schlechter Ruf

dass jetzt die Fish 'n' Chips aufgrund des Ukraine-Krieges verschwinden sollen, ist eigentlich unglaublich.

Ukrainekrieg bringt Fish-and-Chips-Läden in Existenznot

Das wurde schon beim Brexit behauptet. Um den Narrativ vom ach so guten Brexit aufrechtzuerhalten werden bekanntlich Brexitfolgen anderen Krisen angelastet. Da wäre ich vorsichtig.
Nein, in der Tat haben auch in Dtld. schon Betreiber von Frittenbuden und Restaurants überlegt. Pommes Frites aufgrund des hohen Verbrauchs an Sonnenblumenöl von der Karte zu streichen, da die Ukraine nun mal ein Hauptlieferant für Sonnenblumenöl und Weizen ist.
 
* Wen schon einmal ein Schafskopf beim Öffnen einer Kühltruhe in einem britischen Lebensmittelgeschäft angeblickt hat, der weiß, wovon ich rede.
@Heine der Anblick eines dicken, großen Kraken, der quasi aufgestülpt zu einem runden Ballen gefroren in einer Tiefkühltruhe/auslage in einem Athener Supermarkt liegt, ist wahrlich nicht erfreulicher! (das Biest hatte Saugnäpfe weitaus größer als 2€-Münzen)
 
Ich bin dafür, dass Historiker bis zur Zwischenprüfung an Jagd-, Angel- und Wurstekursen teilgenommen haben müssen. Oder 3 Monate Geisterbahnpraktikum für Vegetarier. Besonders zart Beseitete müssen beides machen. *fieß grins*

@Topic: Werden Pommes Frites nicht mehr in Fett frittiert?
 
...wie verträgt sich der schlechte Ruf der englischen Küche mit der Beliebtheit von englischem Käse wie z.B. Cheddar? Von dem gibt es eine Variante in Wachshülle, teuer wie echter Roquefort, und enorm lecker.
 
Wahrscheinlich liegt es an den Briten selbst, die das Understatement kultiviert haben, und z.B. auch ihr Wetter als das schlechteste Wetter der Welt beschreiben (was so nicht stimmt).
 
[…] Von dem gibt es eine Variante in Wachshülle, teuer wie echter Roquefort, und enorm lecker.
Cheddar ist auch einer meiner Favoriten unter den Hartkäsen. (Der Ausdruck "lecker" hingegen weckt bei mir Aversionen; ständig dieses Gelecke. Seit wann findet der Deutsche eigentlich alles »lecker«? Irre ich mich, oder war das früher eher ein Attribut für Hundehäppchen? Das Wort findet leider auch in der Schweiz immer mehr Anwendung.)

Habe übrigens in London falls English immer sehr gut gegessen, sowohl in Pubs wie auch in Restaurants. Einzig für die beans zum Frühstück mit den wässerig heißen Tomaten konnte ich mich nie erwärmen. Seltsam war’s auch in der Bäckerei, wo man jedes mal darum kämpfen musste, dass das Personal das herrlich warme Brot nicht in Plastik einpackt, damit es weich wie schwamm wird, wie es die Engländer offenbar bevorzugen.
 
Seit wann findet der Deutsche eigentlich alles »lecker«?
...das sind die Irrungen und Wirrungen der Umgangssprache... "lecker Bierchen", dem Fiffi ein "Leckerli" usw. - bon, ich korrigiere meinen saloppen Tonfall und formuliere es sittsam-gehoben: es gibt ungemein wohlschmeckenden Cheddar in fester Wachshülle und sehr teuer, d.h. preislich wie manch´ anderer Edelkäse. (insbesondere der in der grünlichen Wachshülle, mit geröstetem Knoblauch ist herrlich) @Mashenka ist es so besser?
Bzgl der baked beans als Bestandteil des Frühstücks: daran habe ich nichts auszusetzen - mir schmeckt das sehr.
...ja...in Sachen Brot...da zeigt sich halt doch, dass exzentrische Verhaltensweisen unter den Briten kein völliges Fantasieprodukt sind :D
 
...das sind die Irrungen und Wirrungen der Umgangssprache... "lecker Bierchen", dem Fiffi ein "Leckerli" usw. - bon, ich korrigiere meinen saloppen Tonfall und formuliere es sittsam-gehoben: es gibt ungemein wohlschmeckenden Cheddar in fester Wachshülle und sehr teuer, d.h. preislich wie manch´ anderer Edelkäse. (insbesondere der in der grünlichen Wachshülle, mit geröstetem Knoblauch ist herrlich) @Mashenka ist es so besser?
Auch wenn’s zimperlich wirkt, aber »lecker« geht mir wirklich auf den Geist, vor allem, da einer meiner Kollegen auch damit angefangen hat.
Bzgl der baked beans als Bestandteil des Frühstücks: daran habe ich nichts auszusetzen - mir schmeckt das sehr.
...ja...in Sachen Brot...da zeigt sich halt doch, dass exzentrische Verhaltensweisen unter den Briten kein völliges Fantasieprodukt sind :D
Bei den beans bin ich etwas vorbelastet. Meine Mutter hat gefühlt jede Woche mal die Böhnchen aus der Dose gemacht. Was hältst du aber von mint jelly? Fein, oder?
 
Was hältst du aber von mint jelly? Fein, oder?
Ist mir noch nicht über den Weg gelaufen (oder ich erinnere mich nicht) --- aber bzgl mint: vor einigen Jahren auf Jersey gab es ein "Magnum mint", das war ein prima Eis*) mit Pfefferminzaroma, herrlich erfrischend.
Die engl. Zitronen- & Orangenmarmeladen fand ich auch toll, kein Vergleich zur hier käuflichen Zuckerpampe.
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*) speziell dir erspare ich zu erwähnen, wie man es verzehrt
 
Cheddar ist auch einer meiner Favoriten unter den Hartkäsen. (Der Ausdruck "lecker" hingegen weckt bei mir Aversionen; ständig dieses Gelecke. Seit wann findet der Deutsche eigentlich alles »lecker«? Irre ich mich, oder war das früher eher ein Attribut für Hundehäppchen?
Wann ist "früher"?
Die Ausdrücke lecker, Leckermaul, Leckerbissen etc. sind jedenfalls schon seit Jahrhunderten - auch ohne Konnotation mit Hundefutter - im Deutschen geläufig.
 
@lecker Es scheint beim lecker Wort "lecker" auch ein Nord-Süd-Gefälle zu geben:

"Nördlich des Mains, besonders in Nordwestdeutschland, geläufiger als im Süden Deutschlands, dort nur umgangssprachlich. In Altbayern, Österreich und der Schweiz unüblich"

Im Niederländischen ist lecker auch geläufig - und ich denke nicht nur für Speisen. Im Kölnschen Karneval singt man bspw auch: "Bloodwoscht, Kölsch un e lecker mädsche (dat brooch ene Kölsche, um jlöcklisch zo sin)"
 
Ist mir noch nicht über den Weg gelaufen (oder ich erinnere mich nicht) […]
Hab mal mint jelly bei einer Freundin in London auf einem Toast probiert, musste aber einräumen, dass Zahnpaste als Aufstrich mindestens so gut gewesen wäre.

*) speziell dir erspare ich zu erwähnen, wie man es verzehrt
Nehme mal an, gebissen, wie bei Magnum so üblich. Pfefferminzaroma bei Glace wäre mir allerdings zu viel der Frische.

Die engl. Zitronen- & Orangenmarmeladen fand ich auch toll, kein Vergleich zur hier käuflichen Zuckerpampe.
Oh ja, kenne beides aus England und schmecken tun sie tatsächlich viel besser als bei uns.
Was ich bei den Engländern auch liebe, ist die riesige Auswahl an Karamellbonbons.(!!)

Wann ist "früher"?
Die Ausdrücke lecker, Leckermaul, Leckerbissen etc. sind jedenfalls schon seit Jahrhunderten - auch ohne Konnotation mit Hundefutter - im Deutschen geläufig.
Zweifellos ist das Wort alt, aber das heute übliche »mmh, lecker« (gerne mit aufgerissenen Augen) wurde in meiner Erinnerung erst um 2005/2010 zur Mode. Gut möglich aber, dass ich mich täusche, zumal ich selten in Deutschland bin und absolut null Ahnung habe, wie bspw. der DDR-Bürger seine geschmackliche Begeisterung zum Ausdruck brachte.

EDIT: Habe Ugh Valencia's Beitrag über das Nord-Süd-Gefälle erst nachträglich gesehen. Vielleicht also deshalb mein Eindruck...
 
Meine Frau und ich hatten im Urlaub einen Engländer kennen gelernt. Der schwärmte von "English Bitter".
But you can't serve it in a continental way!
Als wir im nächsten Urlaub in einer englischen Kneipe waren, bestellte meine Frau das gepriesene Getränk, nahm einen Schluck und sagte: "Pfui Teufel, des sauf i net!" Ich habe es auch probiert und es war eine wahrhaft gräßliche Brühe. Dunkel, lauwarm, schaumlos und geschmacklich als hätte jemand ins Spülwasser ge******* um es anschließend in ein Bierglas zu füllen.
Aber mei, ein Seefahrervolk halt und wenn man fauliges Wasser seit Generationen sauft, dann dulded man wohl irgendwann auch eine derartige Scheußlichkeit im Maule.
Brrrrr... mich graust es heut noch.:D
 
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