Fabelwesen mit realem Hintergrund?

So eine siamesische Drilling- Königskobra könnte den mehrköpfigen Drachen Pate gestanden haben.
 

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Auf der Startseite meines internetanbieters ist ein Video eines ,kürzlich, lebend gefilmten Kolosskalmares zu sehen. Er hatte versucht russischen Fischern etwas von ihrem Fang zu klauen. Das Video ist auch bei der Pforzheimer Zeitung und dem Hamburger Abendblatt zu sehen. Verlinken kann ich es nicht, es beginnt mit Werbung. Der Sprecher sagt, dass man nicht wüsste, ob es ein Riesen-oder Kolosskalmar sei aber er hat einen ziemlich massigen Körper und eine große Schwanzflosse. Das deutet auf einen Kolosskalmar hin. Riesenkalmare sind viel länglicher, schlanker und mit einer kleinen Schwanzflosse ausgestattet.
 
Ich sah vor Kurzem eine Sendung über Haie, darin wurde von der Verhaltensveränderung der Hammerhaie berichtet, die Sportfischern seit einigen Jahren ihren Fang abluchsen, was sie früher nicht taten. Früher haben sie Menschen eher gescheut. In der Sendung wurde das so erklärt und schien mir daher plausibel [ich erwähne das, weil mir die Dokus dieses Senders normalerweise zu reißerisch sind und ich sie mir nicht ansehe], dass diese Verhaltensänderung der Hammerhaie mit der Überfischung der Meere zusammenhängt, dass sie also ihr Verhalten ändern müssen, um weiterhin an Nahrungsquellen zu kommen. Das mag auch bei den Riesenkalamaren der Fall sein, die sich am Fang von Fischern vergreifen.
 
Servus,
vieleicht sind einfache Erklärungen meist richtiger:

Könnte dieser Held ( Siegfried?) denn nicht einfach ein Krokodil erschlagen haben?
Immerhin gab es genügend römische Siedlungen mit Arenen,deren Besitzer zu Schaukämpfen welche besorgt haben könnte. Und entkommt so ein Kroko , hätten wir für die Germanen einen "Drachen".Und nachdem der "Krokodrache" erschlagen wurde, könnte der "Held" + Anhang zumindest den Kopf als Trophäe mitgenommen haben.
Dieser sichtbare Beweis eines unbekannten "drachigem" Tierkopf mit vielen Zähnen ausgestopft aufgestellt und mit Ausschmückungen des Kampfes versehen ( Feuerspeien,riesige Flügel e.c.)können sicher leicht zur Legendenbildung beitragen.
Ist natürlich reine Spekulation/Fantasy, aber sicher warscheinlicher als Blindschleichen,Bäume oder Heerwürmer.
 
dass diese Verhaltensänderung der Hammerhaie mit der Überfischung der Meere zusammenhängt, dass sie also ihr Verhalten ändern müssen, um weiterhin an Nahrungsquellen zu kommen. Das mag auch bei den Riesenkalamaren der Fall sein, die sich am Fang von Fischern vergreifen.
Dass sich Kalmare am Fang vergreifen kann auch daran liegen, dass in immer größeren Tiefen gefischt wird, besonders in antarktischen Gewässern. Es wird aber eine andere Entwicklung beobachtet. Durch das, durch menschliche Eingriffe verursachte Verschwinden großer Raubfische ,wie Haie breitet sich der, ca 2m lange, hochaggressive Humboldtkalmar immer weiter aus. Er scheint in manchen Meeresgebieten den Platz der Topjäger einzunehmen.

@Rhys, die Erklärung ist nicht unmöglich aber wenig wahrscheinlich. Ein wechselwarmes Tier ,wie ein Krokodil wäre in einer Arena, im kühlen Germanien nicht der Hit gewesen .Es wäre schon schwer, auf dem Transport am Leben zu halten gewesen. Noch heute kann man Krokodile in Zoos, in unseren Breiten nur in Tropenhäusern oder beheizten Terrarien halten. Man wollte sicher spannende Kämpfe sehen und nicht beobachten, wie ein träge und wehrlos daliegendes Reptil geschlachtet wird. In Italien oder den Provinzen rund ums Mittelmeer war der Einsatz von Krokodilen in Arenen möglich aber weiter nördlich kaum.
 
@Galeotto
Da gebe ich dir durchaus Recht, das Kroko hätte in Germanien kaum einen Winter überstanden und wäre in der Arena nicht der burner gewesen.

Allerdings mal angenommenfolgende Geschichte:

Patrizier Pupilus Stechus Kaktus ( ehemals Zenturio in der jerusalemer Garnision ^^ ) hatte vor einigen Jahren in Rom einige male das Koloseum besucht und unter anderem auch den Kampf eines Gladiators gegen ein Kroko.
Während seines jetzigen Postens als Prätor von Colonia bekommt er mit, das eine einflussreiche Person die Stadt im Sommer nächsten Jahres besucht.Dieser Person will er etwas besonderes bieten, erinnert sich an den Krokokampf und wendet sich an seinen Freund, den Arenenbesitzer Bazillus Maximus, ob er so etwas organisieren könnte. Dieser nimmt Kontakt zum ägyptischen Tierhändler Mumies in Ravenna auf, ob er so etwas besorgen könne.Dieser hat noch überzählige Krokos auf "Lager", da die Jagd am Nil recht gut ausfiel.Er weis zwar, das ein kühleres Klima nicht gut für diese Tiere ist, aber da Kaktus und bazillus von Krokos keine Ahnung haben scheinen, willigt er ein, welche im Frühjahr auf den Weg nach Colonia bringen zu lassen.
Im Frühsommer wird die Tierkarawane auf dem Weg nach Colonia irgendwo in der Nähe eines Sumpfes/Moores überfallen und das Kroko entkommt. Dank des warmen Sommers und der höheren Luftfeuchte des Sumpfes/Moores ist der Klima für Kroko"Fafnir" zwar nicht Perfekt, aber zumindest erträglich.Kroko"Fafnir" wird jedoch im Laufe des Sommers von Anwohnern bemerkt, einer wird sogar angefallen.
Ein "Held" erscheint, um das "Ungeheuer" zu erlegen und ist erfolgreich.
Der ausgestopfte Kopf von Fafnir, aufgehängt in der Methalle, ist der Kern von immer neuen Geschichten, insbesonders wenn genug Met fliesst. Neue "Helden" treten auf den Plan, welche ebenfalls einen Drachen getötet haben wollen.
Rechtsstreit zwischen Bazillus und Mumies wegen nicht gelieferter Ware beginnt.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Rhys,
so muss es gewesen sein =) Ich glaube aber dass Fiesus Virus das Krokodil verloren hatte.:pfeif:
 
@Silesia

Danke, das hilft, meine These Drache/Kroko zu untermauern.

@Galeotto

Ja, Fiesus Virus war der Karawanenführer :lol:


@Allgemein

So ein oder mehrere KrokoKöpfe könnten in ausgestopftem Zustand als kuriose Handelsware/Geschenke sicher tief in den germanischen und nordischen Raum vorgedrungen sein. Alkohol und talentierte Barden/Skalden taten ihr übriges.
Das würde die "Drachenverbreitung" bis in den hohen Norden erklären.
 
So ein oder mehrere KrokoKöpfe könnten in ausgestopftem Zustand als kuriose Handelsware/Geschenke sicher tief in den germanischen und nordischen Raum vorgedrungen sein. Alkohol und talentierte Barden/Skalden taten ihr übriges.
Das würde die "Drachenverbreitung" bis in den hohen Norden erklären.
Ich denke nicht, dass der Drachenmythos im Norden aus der Antike stammt. Die geschriebenen Sagen stammen alle aus dem Mittelalter und da könnten Teilnehmer der Kreuzzüge schon mal einen Krokodilskopf mitgebracht haben. Vielleicht haben sie auch aus verschiedenen Tieren etwas zusammengebastelt ,ähnlich wie der bayerische Wolpertinger.
 
Ich denke nicht, dass der Drachenmythos im Norden aus der Antike stammt. Die geschriebenen Sagen stammen alle aus dem Mittelalter und da könnten Teilnehmer der Kreuzzüge schon mal einen Krokodilskopf mitgebracht haben. Vielleicht haben sie auch aus verschiedenen Tieren etwas zusammengebastelt ,ähnlich wie der bayerische Wolpertinger.

Hmmmm, Spätantike und frühes Mittelalter sind eigendlich recht fließend.
Das derart geschriebene Sagen aus dem Mittelalter stammen, ist eher der der Christianisierung geschuldet.Die Klöster waren (meines Wissens) nach dem Zerfall Roms die einzigen echten Hochburgen, was das geschriebene Wort wärend des "Dark Age" angeht,wenn ich das mal so formulieren darf.
Also mit die wenigen, welche überhaupt Legenden zu Pergament bringen konnten.
Und gerade zur Zeit der beginnenden Wikingeräera, also etwa 800 n.C. gab es ja schon die Wikinger-Drachenboote ( oder irre ich mich da, bin etwas unsicher)
Auch muss ja einer Legende/Sage zeit gegeben werden, zu wachsen.
Was durchaus meist mehrere Gernerationen dauern kann.Einen Mythos über einen Drachen/krokokopf zu erzählen bringt nicht ganz so viel, wenn sich ja jeder an den Kauf/Schenkung/Plünderung erinnert.
Auch gebe ich (ohne auf Personen einzugehen) die Drachenerwähnung in der Nibelungensaga und der Artussaga zu bedenken.
 
Und gerade zur Zeit der beginnenden Wikingeräera, also etwa 800 n.C. gab es ja schon die Wikinger-Drachenboote ( oder irre ich mich da, bin etwas unsicher)
Eigentlich haben die Wikingerdrachen, vom Aussehen her relativ wenig Ähnlichkeit mit dem Krokodil. Ich habe hier einmal die drei wichtigsten Formen skizziert. Nr.1 und 2 sahen einem Halbmond mit Zähnen nicht unähnlich, wobei Nr.2 einen ziemlichen Überbiss hatte:). Nr. 3 ist relativ kurz und würde eher als stilisierte Schlange, inklusive Giftzähne durchgehen als ein Nilkrokodil (Bild 4). Mit kurzer Schnauze und großen Augen würde das Stumpfkrokodil in Frage kommen, welches aber in Westafrika vorkommt, wohin sich wahrscheinlich weder Römer noch Wikinger verirrten. Brillenkaimane würden auch in das Schema passen, leben aber ausschließlich in Mittel-und Südamerika.
Der krokodilähnliche Drachen stammt meist aus Illustrationen des 19. und frühen 20. Jh.
 

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Hmmm, also keine Krokodrachen für die Wikinger, nur für die Germanen.
Schad, dachte schon, ich könnte mir den Titel des Drakologen verleihen.
 
Ich hab mal in Ostafrika mit Leuten gesprochen, die mir von einem Tier erzählten welches unter dem Sand leben sollte. Es würde Kamele in die Beine beißen, der Name war auch übersetzt "Kamelbeißer".
Ich hab lange gegrübelt und bin zum Schluss gekommen, dass vielleicht der Nacktmull gemeint gewesen sein könne. Kriegt man selten zu Gesicht, sieht aus als sei er zum Beißen geboren, ist aber ansonsten nichts weiter als ein interessantes Nagetier.
Vielleicht entstehen so Fabelwesen - viel Hörensagen, Langeweile beim abendlichen Teetrinken, und schon werden die Kreaturen immer abenteuerlicher.
 
Ich hab mal in Ostafrika mit Leuten gesprochen, die mir von einem Tier erzählten welches unter dem Sand leben sollte. Es würde Kamele in die Beine beißen, der Name war auch übersetzt "Kamelbeißer".
Ich hab lange gegrübelt und bin zum Schluss gekommen, dass vielleicht der Nacktmull gemeint gewesen sein könne. Kriegt man selten zu Gesicht, sieht aus als sei er zum Beißen geboren, ist aber ansonsten nichts weiter als ein interessantes Nagetier.
Die meinten vielleicht die Kamelspinne, der eine unerhörte Gefährlichkeit angedichtet wird. Die Kamelspinne | NDR.de - NDR Info - Sendungen - Mikado - Das Kinderradio
Mulle beißen bestimmt keine oberirdisch lebende Tiere.
 
Es stellt sich doch eigentlich die Frage, wann man sich den "Drachen" wie vorstellte. Das griechische Wort "drakon" und noch mehr das lateinische "draco" bezeichneten meist (so genau geht das aus den Erwähnungen allerdings oft gar nicht hervor) eher normale Schlangen. Im "Beowulf", wo sich bereits eine Schilderung des Drachenkampfes - allerdings mit Sigmund, nicht Sigurd, als Drachentöter - findet, wird er teils "draca", teils "wyrm", genannt. In den nordischen Nibelungenversionen ist Fafnir auch ein "ormr", also "Wurm" im Sinne von Schlange.
Ehe man sich über Krokodile bei den antiken Germanen Gedanken macht, wäre erstmal zu klären (was allerdings kaum klärbar sein wird), ob der Drache, den Sigmund/Sigurd/Siegfried erschlug, nicht ursprünglich ohnehin nur als großes eher schlangenartiges Wesen gedacht wurde. Die Vorstellung als Drache im Sinne einer riesigen Echse scheint erst später aufgekommen zu sein.
 
Beim Menschen gibt es hin und wieder siamesische Zwillinge, manchmal auch bei Tieren (So wurde vor vielen Jahren im Fernsehen ein Kalb mit zwei Köpfen gezeigt.) Zumindest die mehrköpfigen Monster könnten vielleicht hier das Vorbild gehabt haben.
 
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