Facharbeit: Neros Persönlichkeit

Ich persönlich glaube, das der Film Quo Kadis, die Leute dazu gebracht hat dies zu glauben. Sir Peter Ustinov ist auch einfach überzeugend in der Rolle. Und wenn man sich im Fernsehen die sogenannten Dokumentationen :mad: anguckt wird man meist auch nicht klüger. Dort werden meist auch nur Klischees aneinander gereiht.
Zum anderen hatte Nero auch einfach eine schlechte Presse. Gegen Vespasian, der sich in den Wirren nach dem Selbstmord von Nero durchsetzte, hatte er einfach keine Chance mehr gerecht beurteilt zu werden.

Apvar
 
Was mir bei Nero einfällt:
- Britannicus, Aggripina (beide ermordet)
- Brand von Rom (Katastrophe, doch Nero bewährt sich)
- Pisonische Verschwörung (Nackenschlag für Nero. Paranoia)
- Poppea (Ermordung?)QUOTE]


Was mir zu Nero einfällt:
Jugend(streiche)
Agrippina
-Adoption durch Claudius
Der Kaiser ist tot, es lebe Claudius Nero Caesar!
-Vielversprechende Anfänge, das Quinquennium Neronis, Seneca und Burrus
-Ermordung Agrippinas
-Der Virtuose und Wagenlenker
-Nero, die Kunst und die Künstler, Lucanus, T. Petronius Niger
-Nero der Philhellene- der Kaiser und der griechische Osten, auf diplomatischer Bühne, Nero, Tiridates und die Parther, Tigranes VI. König von Armenien
Nero und die unruhige Provinz Judaea
-Der Kaiser und sein Mann fürs Grobe Ofonius Tigellinus
_ Nero und der Senat
Majestätsbeleidigungsklagen, Verschwörungen
Ende und Nachwirkung
 
In der Verfilmung von 1954 wirken die Heroen auf mich so eigenartig amerikanisch, auch wenn die römischen Aristokraten bei dieser und späteren Produktionen meist von Briten (Ustinov, Leo Genn, Laurence Olivier, Charles Laughton, Jean Simmons) gespielt wurden. Jean Simmons, als Varinia in Spartacus, erinnert mich an eine Lady, deren Gatte nach Flandern in den Krieg zieht, während die Römer vom Schlage Robert Taylors wie Soldaten aus dem 2. Weltkrieg wirken.

In den amerikanischen Sandalenfilmen generell bemerkenswert ist, dass die Briten meist die Bösen, die Amerikaner die Guten darstellen. Der Grund dafür dürfte auf der Hand liegen.

Es hat nichts mit dem Korea-Krieg und einer christlichen Mission zu tun, sondern stellt einfach eine Romanverfilmung dar, der im Jahr 1895 erschienen ist.

Dass der Roman von 1895 stammt muss nicht heißen, dass die entsprechende Verfilmung nicht auch häufig aktuelle Ereignisse aufgreift. Nur wenn solche Anspielungen nicht eindeutig genug sind, wirken sie häufig konstruiert. Ob Bezüge zum Koreakrieg wirklich vorhanden waren, hängt von der jeweiligen Perspektive ab, von der aus man den Film betrachtet. Man kann da sicher eine Arbeit über ein derartiges Thema schreiben, doch dürfte das recht beliebig sein.
 
Ich gebe zu bedenken, dass der Koreakrieg erst etwas mehr als ein Jahr, ehe "Quo vadis" in den Kinos anlief, begann. Da ein Film dieser Größenordnung bestimmt nicht so schnell geschrieben, inszeniert und geschnitten wurde, halte ich einen Einfluss für eher unwahrscheinlich.
 
Ich gebe zu bedenken, dass der Koreakrieg erst etwas mehr als ein Jahr, ehe "Quo vadis" in den Kinos anlief, begann. Da ein Film dieser Größenordnung bestimmt nicht so schnell geschrieben, inszeniert und geschnitten wurde, halte ich einen Einfluss für eher unwahrscheinlich.

Da stimme ich zu. Und möchte gleich die Frage anhängen: Welchen Teil des Films soll denn der Koreakrieg beeinflußt haben? Wo käme das denn zum Ausdruck?
 
Der echte Nero hatte sicher nicht viel mit Ustinov gemeinsam. Zuerst das Aussehen, Nero war laut Sueton rotblond und voller Sommersprossen. Die Maskenbildner hatten Ustinov einen dünnen Schnurrbart angeklebt den Nero weder auf Münzen noch Büsten trug. Seine Frisur war in drei Lockenreihen angeordnet und mit sichelförmigen Stirn- und Schläfensträhnen ziemlich extravagant. Die Haare trug er wie alle julisch-claudischen Kaiser im Nacken lang und am Hinterkopf in der Mitte gescheitelt. Auch scheint Neros persönlicher Geschmack nicht ganz so blutrünstig wie der der meisten Römer gewesen zu sein. Gesang ,Poesie, griechische Tragödien und Tanz scheinen ihm mehr behagt zu haben als Gladiatorenkämpfe. Auch versuchte er, mit wenig Erfolg bei der Bevölkerung eine Art olypische Spiele in Rom einzuführen, die nach ihm Neronia genannt wurden. Im Geiste war er wohl ein schöngeistiger Hellene mit römischer Brutalität.
Falls er, wie Sueton berichtet, wirklich bei dem Brand Roms die Ileas rezitierte so musste er sich nicht wundern in den Verdacht der Brandstiftung zu geraten. Er verlor durch das Feuer zwar einen großen Teil seiner Kunstsammlung gewann aber andererseits auch Bauland für sein goldenes Haus. Ohne das Feuer hätte er nicht ohne Weiteres einen Stadtteil abreißen lassen können um seinen Traumpalast zu errichten.
Die Christenverfolgung zählt Sueton übrigens zu seinen guten Taten.
 
In den amerikanischen Sandalenfilmen generell bemerkenswert ist, dass die Briten meist die Bösen, die Amerikaner die Guten darstellen. Der Grund dafür dürfte auf der Hand liegen.


Ich denke eher, dass es daran lag, dass das britische Englisch für einen Anglo- Sachsen mehr nach römischen Patriziern klingt, als das Amerikanische Idiom.

Batiatus hat durchaus seine positiven Eigenschaften, ebenso wie Grachus (Charles Laughton), während Marcellus, der Ausbilder (Charles Mcgraw) ein tumber Fiesling ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ Galeotto:

Wobei davor zu warnen ist, aus einem Kaiserportrait allzu direkte Rückschlüsse auf das Aussehen zu ziehen, die Sichellocken waren julisch-claudisches Formenrepertoire.

Falls er beim Brand wirklich etwas zitiert hat, stand er damit in vollem Einklang zu den Gepflogenheiten römischen Geisteslebens. Als Erben der griechischen Kultur und geschulten Rhetorikern war es normal unter römischen Senatoren, stets für jede Situation ein Zitat greifbar zu haben, ja, es gab bei Senats-, Gerichts- oder auch Volksreden eine Art Sport, wer den ausgewähltesten Begriff verwendete, wer die geschliffenste Formulierung anweneden konnte und auch, wer das beste Zitat verwenden konnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu Quo Vadis fällt mir die Hinrichtung der Christen im Koloseum ein. Nur das es zu dieser Zeit noch nicht stand. Und Sir Peter Ustinov mit der Harfe, während Rom brennt.
Die Arena im Film stellt eindeutig nicht das Koloseum sondern einen Circus dar(Circus Maximus oder Circus Vaticanus). In der Mitte ist die Spina, die Mauer, die von den Gespannen umrundet wurde und die Metae, die Wendemarken zu sehen. Darüber verfügten Amphitheater nicht. Auch wird das Kolosseum nie im Film erwähnt.
 
@ Galeotto:
Wobei davor zu warnen ist, aus einem Kaiserportrait allzu direkte Rückschlüsse auf das Aussehen zu ziehen, die Sichellocken waren julisch-claudisches Formenrepertoire.
Das stimmt sicher aber bei keinem seiner Vorgänger war sie Frisur derart üppig gestaltet. Bei dem jungen Nero(Foto1) unterscheidet sich die Haartracht auf Münzporträts noch nicht sehr von der seiner Vorgänger. Am Ende seiner Regentschaft wirkt der ganze Kopfputz enorm gekünzelt. Offenbar war er mit einem üppigeren Haarwuchs(wohl ein Erbe der Domitier, wie auch die rotblonde Haarfarbe) gesegnet als Onkel Caligula. Besonders geschönt waren die Münzbilder wohl nicht. Man sieht recht deutlich wie der Kaiser immer dicker wurde. Ich denke schon dass Nero tatsächlich so ähnlich aussah.
Bei allen seinen Büsten sieht man an den Mundwinkeln schräge Fettwülste. diese hielt der Quo Vadis-Maskenbildner offenbar für einen dünnen Schnurrbart und vepasste diesen Ustinov. Auch hatte Nero nie einen Bart am Kinn sondern eigentümlicherweise nur darunter am sogenannten Doppelkinn. Nero erkennt man auch recht gut daran, dass der Abstand zwischen Oberlippe und Nase sehr kurz, das Kinn kräftig und leicht vorspringend ist . Diese markanten Merkmale findet man sowohl bei den Münzporträts als auch bei Büsten und Statuen.
 

Anhänge

  • Scannen0001.jpg
    Scannen0001.jpg
    48,8 KB · Aufrufe: 275
  • Scannen0002.jpg
    Scannen0002.jpg
    115,2 KB · Aufrufe: 283
  • Scannen0003.jpg
    Scannen0003.jpg
    98,6 KB · Aufrufe: 267
  • Scannen0004.jpg
    Scannen0004.jpg
    49,4 KB · Aufrufe: 267
Vor vielen Jahren habe ich versucht einigen Cäsaren, zeichnerisch etwas Leben einzuhauchen. So könnte Nero in seiner Spätphase ausgesehen haben.
 

Anhänge

  • Scannen0005.jpg
    Scannen0005.jpg
    65,2 KB · Aufrufe: 301
also schreib keine psychologische Analyse sondern eher so ein bisschen "vage"

Du meinst wohl man solle nicht "psychologisieren", was in seiner abwertenden Konnotation keinesfalls gleichbedeutend mit einer Psychoanalyse ist. Wenn die gelänge, dann wäre nämlich sehr viel geschafft, nur meinen viele Historiker es würde dafür ausreichen auf ihr Bauchgefühl zu hören und vom Schreibtisch aus zu schwallen, ohne sich die Kenntnisse der medizinischen Disziplinen aneignen zu müssen.
 
Selbst mit Kenntnissen ist es bei diesem zeitlichen Abstand unmöglich verlässliche medizinische Aussagen zu treffen. Und indem ich dies sage bin ich sicherlich nicht der erste ;)
 
Der echte Nero hatte sicher nicht viel mit Ustinov gemeinsam. Zuerst das Aussehen, Nero war laut Sueton rotblond und voller Sommersprossen. Die Maskenbildner hatten Ustinov einen dünnen Schnurrbart angeklebt den Nero weder auf Münzen noch Büsten trug. Seine Frisur war in drei Lockenreihen angeordnet und mit sichelförmigen Stirn- und Schläfensträhnen ziemlich extravagant. Die Haare trug er wie alle julisch-claudischen Kaiser im Nacken lang und am Hinterkopf in der Mitte gescheitelt. Auch scheint Neros persönlicher Geschmack nicht ganz so blutrünstig wie der der meisten Römer gewesen zu sein. Gesang ,Poesie, griechische Tragödien und Tanz scheinen ihm mehr behagt zu haben als Gladiatorenkämpfe. Auch versuchte er, mit wenig Erfolg bei der Bevölkerung eine Art olypische Spiele in Rom einzuführen, die nach ihm Neronia genannt wurden. Im Geiste war er wohl ein schöngeistiger Hellene mit römischer Brutalität.
Falls er, wie Sueton berichtet, wirklich bei dem Brand Roms die Ileas rezitierte so musste er sich nicht wundern in den Verdacht der Brandstiftung zu geraten. Er verlor durch das Feuer zwar einen großen Teil seiner Kunstsammlung gewann aber andererseits auch Bauland für sein goldenes Haus. Ohne das Feuer hätte er nicht ohne Weiteres einen Stadtteil abreißen lassen können um seinen Traumpalast zu errichten.
Die Christenverfolgung zählt Sueton übrigens zu seinen guten Taten.


Als der große Brand von 64 ausbrach, war der Kaiser gar nicht in der Stadt. Eigentlich hat er sich bei dieser Katastrophe durchaus als fähiger Krisenmanager gezeigt, der zumindest den Bedarf an allernötigsten Lebensmitteln zu organisieren verstand. Der Brand war freilich sehr schwer in den Griff zu bekommen. Abwehrmaßnahmen der Prätorianer und der Feuerwehr, die Gebäude abrissen und Gegenfeuer legten, konnten von der Bevölkerung so interpretiert werden, dass sie mutwillig Feuer legten.

Wie auch immer, Nero war höchstwahrscheinlich genauso wenig Schuld am Brand von 64 wie Titus für die Feuersbrunst von 79 und den Ausbruch des vesuvs verantwortlich war, aber es war der Ruf Neros bereits so schlecht, dass ihm einige Zeitgenossen so etwas allen Ernstes zutrauten.
 
Sehr gut und auch ein schönes Beispiel das Du hier bringst, denn es ist bezüglich der Imagepflege und des Imagewandels eigentlich recht interessant. Du gibst richtig an, dass Neros Ruf schon recht schlecht war, wobei sich auch hier natürlich die Frage stellen lässt, bei wem, denn immerhin kann sich auch Sueton nicht enthalten davon zu berichteten, dass selbst nach Neros Tod noch sein Grab gepflegt wurde und das bei jemandem der der Damnatio Memoriae zum Opfer gefallen war, was eigentlich verboten und seinerseits mit schweren Strafen belegt war. Aber dennoch, gehen wir davon aus.
Am Beispiel des Titus hingegen haben wir den umgekehrten Fall, denn Titus genoss ja bis zu seinem Herrschaftsantritt eher den Ruf des bad prince und hat es dann dennoch - wohl auch durch das Krisenmanagement 79 - geschafft sein Image total zu verkehren.
Eigentlich recht interessant und danke, Scorpio, für den guten Anstoß.
 
Das Image Neros ist nicht allein durch den Film "Quo Vadis" geprägt. Nero hatte logischerweise einen schlechten Stand, da er als erster Kaiser eine Christenverfolgung veranlasste (wohl historisch bezeugt) und noch dazu mit Petrus und Paulus die beiden wichtigsten Apostel ihr Martyrium erlitten (nicht völlig erwiesen). So würde ich sagen, dass eher Quo Vadis die christliche Interpretation aufnahm, anstelle sie zu verbreiten. Allerdings wäre das christliche Gepräge wohl stärker in Erinnerung geblieben, wenn Peter Ustinov als dekadent-trottliger Schurke nicht seine sämtlichen Kollegen an die Wand gespielt hätte.
 
Du gibst richtig an, dass Neros Ruf schon recht schlecht war, wobei sich auch hier natürlich die Frage stellen lässt, bei wem, denn immerhin kann sich auch Sueton nicht enthalten davon zu berichteten, dass selbst nach Neros Tod noch sein Grab gepflegt wurde und das bei jemandem der der Damnatio Memoriae zum Opfer gefallen war, was eigentlich verboten und seinerseits mit schweren Strafen belegt war
Daß Nero später von Einigen verehrt wurde sagt doch gar nichts über ihn aus. Nach seinem Tod tobte ein Bürgerkrieg. Nero hatte immerhin 14 Jahre regiert ,die drei Nachfolger Galba, Otho und Vitellius nur ein paar Wochen ,niemand konnte sich an irgend etwas orientieren und natürlich werden Viele sich gesagt haben dass sie unter Nero besser gelebt haben. Im Nachhinein verklärt sich die Person des ehemaligen Herrschers immer mehr. Das Phänomen können wir bei Vielen heute sehen, die plötzlich die Zeit von Honecker ganz prima fanden obwohl sie vor 20 Jahren am lautesten dessen Bestrafung forderten. Ganz zu Schweigen von der Zahl der Hitlerverehrer, die seit über 60 Jahren immer wieder nachwachsen.
Mit dem Tod Neros erlosch die Familie des Augustus, der noch sehr verehrt wurde. Das wird auch zu einem gewissen Kult um den Toten geführt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Daß Nero später von Einigen verehrt wurde sagt doch gar nichts über ihn aus... Das wird auch zu einem gewissen Kult um den Toten geführt haben.

Umgekehrt ist allerdings sein schlechter Ruf nicht erst durch Christen entstanden, wie Tacitus einige Jahrzehnte später in seinen Annalen zeigt (15, 33-40).

Als scharfer Kritiker absoluter Macht ist diese Beschreibung beim letzten in der Linie auch nicht überraschend.

Talem principem paulo minus quattuordecim annos perpessus terrarum orbis tandem destituit [15, 40]
Einen solchen Herrscher hatte der Erdkreis nahezu vierzehn Jahre ertragen, als er endlich von ihm abfiel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Umgekehrt ist allerdings sein schlechter Ruf nicht erst durch Christen entstanden, wie Tacitus einige Jahrzehnte später in seinen Annalen zeigt (15, 33-40).

Als scharfer Kritiker absoluter Macht ist diese Beschreibung beim letzten in der Linie auch nicht überraschend.

Talem principem paulo minus quattuordecim annos perpessus terrarum orbis tandem destituit [15, 40]
Einen solchen Herrscher hatte der Erdkreis nahezu vierzehn Jahre ertragen, als er endlich von ihm abfiel.


Sueton überliefert eine Äußerung Neros, dass vor ihm noch kein Herrscher sich so vieles erlaubt habe, wie er selbst- mit Ausnahme vielleicht von seinem Onkel Caligula.

Ein unverdächtiger Betrachter, der spätere Kaiser Trajan, sagte allerdings dass die ersten 5 Regierungsjahre Neros der hoffnungsvollste Beginn der Regentschaft aller früheren Kaiser gewesen sei. Der griechischsprachige Osten, aber auch die "Plebs urbana" bewahrten allerdings ein positives Andenken des Kaisers.
Noch Jahre nach seinem Tod, wurde sein Grab mit Blumen geschmückt, und es konnte ein falscher Nero eine beachtliche Anhängerschaft mobilisieren.

Wirtschaftlich stand das Imperium recht solide da, außer Corbulos Feldzügen gegen die Parther war Rom unter Nero in keine kriegerischen Auseinandersetzungen verwqickelt, und außer lokalen Aufständen wie dem der Boudicca in Britannien herrschte Frieden, lediglich Judaea versprach unruhig zu werden. Letztlich waren es die Legionen in den Provinzen, nicht die Prätorianer, die nach Caligulas Tod erstmals als Kaisermacher fungierten, die Nero stürzten.

Seine maßlose Bauleidenschaft, wobei Grundstücke für die Domus Aurea einfach enteignet wurden und vor allem Majestätsbeleidigungsklagen, die die Staatskasse aufbessern sollten, kosteten Nero schließlich jede Sympathie innerhalb der Reichsaristokratie, so dass man ihn schließlich als völlig untragbar betrachtete.
 
Man sollte seine Kunstleidenschaft nicht ganz außer Acht lassen ,die ihn allmählich für Rom untragbar machte. Ein Kaiser, der eine Tournee als Sänger, Mime und Wagenlenker durch Griechenland absolvierte machte den Staat lächerlich. Regiert hat er wahrscheinlich sehr selten sondern überließ den Staat seinen Günstlingen und Freigelassenen. Die ersten, glücklichen Jahre regierte hinter den Kulissen seine Mutter mit Burrus und Seneca. Erst als er unter den Einfluss von Tigellinus geriet wurde seine Amtszeit zur Willkürherrschaft.
Sueton führt die Christenverfolgung unter seinen guten Taten auf.
 
Zurück
Oben