Feuermachen in der Frühen Neuzeit

Ist frisch getippt also keine Gewähr was Rechtschreibung angeht :D
Ein, zwei Sätze musste ich doppelt lesen (nicht wegen der Rechtschreibung) und mir ist der ganze Textabschnitt zu... wie soll ich das sagen? Also ich habe als Leser den Eindruck, dass du mir keine Geschichte erzählst, sondern mir versuchst mir volkskundliche Nachhilfe zu geben, etwa hier:

...und reichte ihr den Schlagstahl und ein recht kleines Stück von etwas, das aussah wie ein Stein; Alma wusste aber schon dank der Beschaffenheit, dass es sich um Katzengold handelte. Das landläufig abgebaute Mineral war bestens geeignet, um Feuer zu machen.​

Alma wird kaum daüber nachdenken, das Pyrit landläufig abgebaut wird. Das ist mal eben ein Lexikonartikel in den Prosatext eingebaut und das merkt man.

Auch Orangen in der frühen Neuzeit;)
Bitterorangen ;)

Ganz grundsätzlich: Selbst wenn sich zwei Nachbarn nicht leiden mochten, sie waren immer verpflichtet sich gegenseitig Feuer zu geben, wenn dem einen das Herdfeuer mal erloschen war. Um das Haus vor Brand zu schützen, würden Eisengitter um das Feuer gelegt, damit die Katzen (die ja Wärme lieben) nicht Feuer fingen und dann im wilden Zickzack mit brennendem Schwanz durch's Haus fegten.
 
Bitterorangen sind botanisch keine Orangen sondern Pomeranzen, einmal Citrus sinensis und einmal Citrus aurantium
Unser Wort Orange kommt aber vom französ. Orange < span./port. naranja/laranja < arab. (an-)naranǧ < fars. ... Damit ist die Pommeranze gemeint. Die Süßorange wird von Nordafrika über die Türkei und Griechenland bis nach Rumänien und auch in einigen südslawischen Ländern nach dem ersten Importeur aus China, Portugal, benannt: burtuqâl, portokali...
In Polen ist die pomarańcza die Süßorange (und erst durch Zusatz gorzka wird sie bitter. Im Baltikum und in Russland ist der niederländisch-deutsche Name übernommen (sinassappel > appelsien/Apfelsine > apelsine).
 
Ja, aber trotz des Wortursprungs wird bei uns die Süßorange/Apfelsine ja als Orange tituliert. Wo hingegen die Pomeranze als Pomeranze oder Bitterorange gekannt ist. Wer von Orangen redet meint eigentlich nie die Bitterorange.

;)
 
Ja, aber trotz des Wortursprungs wird bei uns die Süßorange/Apfelsine ja als Orange tituliert. Wo hingegen die Pomeranze als Pomeranze oder Bitterorange gekannt ist. Wer von Orangen redet meint eigentlich nie die Bitterorange.

;)
Richtig, der Zusatz bitter muss aber auch erst gemacht werden, seitdem die laranja, arrancia, naranja, orange von ihrer süßen Schwester "Konkurrenz" bekommen hat, die ihren Namen übernahm.
 
Die Gattung der Citrus wird laut Zander in 16Sp. eingeteilt Auch wir als Gärtner haben hier Schwierigkeiten die neuen und einige alte Sorten auseinander zu halten, gerade die Kreuzungen bei Citrus sind mittlerweile hoch komplex geworden.

Als Gärtner sage ich Bitterorange oder Orange, le nach dem was ich meine.
 
Die botanische Aufteilung bei Citrus ist im übrigen recht umfangreich. Zu aurantium zählen neben der Pomeranze (Orange) noch sb. wie saure Limette, Bergamotte, Apfelsine und fünf andere. Andererseits wiederum sind die sp. gesondert als Art mit dem gleichem Status wie aurantium
abgehandelt!!!
 
In Gefangenschaft war das Rauchen auf Zelle verboten, auch der Besitz von Feuerzeugen. Ich lag mit einem Russen zusammen auf Zelle, der große Gefangenschaftserfahrung besaß-Das war ein moderner Prometheus. Aus einer Feile, die er in der Ergo mitgehen ließ hatte er sich einen Feuerschläger gebastelt, und irgendwoher hatte er auch ein Stück Flint organisiert.

Sergej wies mich in das Geheimnis der Zunderherstellung ein. Er schwor übrigens auf Rohrkolben zog die dem Zunderschwamm vor. Aus russischen Streichhölzern und Baumwoll- oder Leinenfetzen konnte Sergej Zunder herstellen, der wochenlang hielt.

Zuerst musste in der Dusche ein Feuer entfacht und gut aqebgedeckt werden, um den Rauchmelder nicht zu aktivieren. In eine Niveadose wurde ein Loch gebohrt und Leinen- oder Baumwollfetzen in die Dose gelegt. Wenn weißer Rauch aus der Nevea-Dose quoll, war das ein sicheres Zeichen, dass die Baumwolle oder das Leinen ausreichend verkohlt war.

Eigentlich reicht die Baumwolle oder das Leinen aus für Zunder, man das aber noch potenzieren, wenn man den Zunder in eine Salpeterlösung legt.
Mit etwas Übung und einem guten Feuerschläger bekommt man das eigentlich ganz gut hin. Der gute alte Feuerschläger hielt sich in ländlichen Gegenden bis ins 20. Jahrhundert. Der Zunderschwamm gibt einen Zunder der leicht und gleichmäßig glimmt. Die Herstellung ist aber weit aufwändiger, als Zunder aus verkohltem Leinen herzustellen.

Meine Ur-Urgroßmutter hat noch mit dem Feuerschläger Feuer gemacht, Zündhölzer das war sie sie "neumodischer Kram". In Hemingways Roman "Wem die Stunde schlägt" benutzt die Partisanin Pilar den Feuerschläger statt Streichhölzer, um sich die Zigaretten anzuzünden.
 
Das übliche Feuerzeug bestand in Feuerschläger, Feuerstein und Zunder. Zunderschwamm lässt sich gut bearbeiten bis er die Konsistenz eines Fensterleders hat. Verkohltes Leinen oder Baumwolle und Rohrkolben gehen aber genauso gut.

Der Feuerschläger aus kohlenstoffreichem, sprödem Stahl war seit der Römerzeit bekannt. Von einem chinesischen Kaiser ist sein "Feuerzeug" erhalten. Im 17. und 18. Jahrhundert kamen die ersten "Tischfeuerzeuge" auf, die das Prinzip des Radschloss- oder Steinschloss anwendeten.

Zuweilen wurden auch Brenngläser verwendet- das waren dann allerdings sehr teure optische Geräte. In dem Märchen "Das kalte Herz" zündet sich der "Schatzhauser", das Glasmännchen seine Pfeife mit einem Brennglas an.

Streichhölzer kamen um 1840 auf, und die ersten Taschenfeuerzeuge wurden serienmäßig seit Anfang des 20. Jahrhunderts hergestellt.
 
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