Ich möchte das Thema noch einmal aufgreifen, auch wenn Nimue ihre Semesterarbeit wahrscheinlich schon längst geschrieben hat!:fs:
Ich würde die historische Elisabeth nicht für lesbisch halten!
Zunächst möchte ich mich einmal auf das Gedicht beziehen, das Rovere erwähnt!
Für mich keine Liebe, für mich keinen Wein,die eine macht übel, die andre macht spei'n
Aber in diesem Gedicht geht es eher um ihre Appetitlosigkeit!
Kaiserin Elisabeth, Sisi
Zum anderen gab es da ihre Jugendliebe, den Grafen Richard, auch wenn wenig über ihn bekannt ist, aber Elisabeth hat ihm ein Gedicht gewidmet!
Die Würfel sind gefallen, Ach Richard ist nicht mehr, die Trauerglocken schallen, oh hab Erbarmen, Herr! Es steht am kleinen Fenster die blondgelockte Maid. Es rührt selbst die Gespenster Ihr banges Herzeleid. Ach wäre ich mit dir gestorben, im Himmel ich wie du
Ferner erwähnt Elisabeth in einem Gedicht,das sie 11 Jahre nach einem Maskenballbesuch im Wiener Musikvereinsaal, im Februar 1874, schrieb, den jungen Beamten Fritz Pacher!Zumindest arrangierte ihre Vorleserin Ida Ferency den gewünschten Flirt der als "Domino" maskierten und inkognito anwesenden Kaiserin Elisabeth mit
Fritz Pacher, einem bürgerlichen Ballbesucher, von dem die Monarchin bis an ihr Lebensende irrtümlich annahm, dass er sie nicht erkannt hatte.
Elisabeth hat Fritz später durch durch sein Intervenieren gelegentlich beim reiten oder auch bei Umzügen, etc. getroffen, der Briefkontakt hielt mehrere Jahrzehnte, wobei auch Unterbrechungen von mehreren Jahrzehnten dabei waren. Wenn Fritz in seinen Briefen, die er postlagernd über Ida von Ferency an die Kaiserin schickte, die Kaiserin direkt auf ihre Identität ansprach, war sie oft verstimmt. Sie unterschrieb die Briefe immer mit Gabriele, hat sich aber aus der gesamten Story nichts mehr als einen Witz und Unterhaltung gegen ihre Langeweile gemacht. Fritz sah das wohl anders und insgeheim war ich immer überzeugt, gewusst zu haben, mit wem er getanzt und geflirtet hatte. Vielleicht war er auch verliebt in Elisabeth. "Unsere Träume sind am schönsten, wenn wir sie nicht verwirklichen ...."
Zu einer Beziehung ist es wahrscheinlich nicht zwischen Elisabeth und Franz Pacher gekommen, aber man muss beachten, dass die konserative gesellschaft des 19.jahrhunderts den Ehebruch eines Mannes eher tolerierte und dies aufgrund der Moralvorstellungen keineswegs unterband.Ich meine hiermit Franz-Joseph, während für Elisabeth intime Beziehungen zu anderen Männern, was mit Ehebruch gleichzusetzen war, für Frauen der damaligen Zeit in der Regel undenkbar waren - obwohl es definitiv Ausnahmen gab (zum Beispiel Erzherzogin Marie Louise, Kaiserin der Franzosen, oder auch Erzherzogin Elisabeth Marie). Elisabeth bildete als eine Dame ihres Standes und ihrer Zeit definitiv keine Ausnahme! Falls Elisabeth doch für sich die Freiheit eines Ehebruches herausnahm, ließ sie dies sicherlich nie durchsickern!Elisabeth selbst war angeblich keine große Anhängerin der körperlichen Liebe, eher der geistigen Liebe. Deswegen ist wohl kaum davon auszugehen, dass sie andere Sexualpartner vermisst hat ... es war ja auch eine Frage der konservativen, katholischen Erziehung, die ein derartiges "ausschweifendes, zügelloses" Verhalten von adeligen Damen eigentlich von vorne herein schon ausschloss.
Ich denke auch, dass die große Angst Elisabeths wieder schwanger und somit dick werden zu können, bei dieser Haltung eine nicht zu unterschätzende Rolle spielte. Natürlich kann ich nicht beurteilen, ob Elisabeth's viertes Kind geplant war oder nicht, aber es soll 1867 zu einer Annäherung des Kaiserpaares gekommen sein und - schwupps - war Elisabeth wieder schwanger
Sisi wurde wahrscheinlich nur zum vierten mal Schwanger, da sie ihren geliebten Ungarn einen Erben schenken wollte.. dies sollte ja ein Sohn sein, der Stephan heißen sollte... wie wir wissen ist dieses Kind ein Mädchen geworden und hat den klangvollen Namen Marie-Valerie bekommen...
Später bekamm Sisi ein schlechtes gewissen ihrem Mann gegenüber so das sie die Beziehung zu Katharina Schratt förderte...
Elisabeth war sicherlich auch Graf Andrássy sehr zugetan! Zumindest platonisch, so denke ich, suchte sie bei anderen Männern das, was ihr Franz-Joseph offensichtlich nicht geben konnte! Wegen Tratschgeschichten um Bay Middleton kommt es 1878 zu Differenzen mit Rudolf!
Ehebruch (oder auch das Fremdgehen in einer Beziehung) ist und war ein sehr heikles Thema, eine Gewissensfrage, mit der wohl jeder Mensch auf seine ganz eigene Art umgeht, sicherlich nicht nur Elisabeth! ich glaube,dass die Liebe zu Franz-Joseph einer schwärmerischen jugendlichen laune entsprang und in den ersten jahren beidseitg bedingt war...,wobei man hier abzüge machen muss,denn sisi war sicherlich nicht richtig glücklich...
Hinzu kam das das Sexualleben von Elisabeth nicht so gut anfing.FJ der ja Erfahrung hatte ( und das nicht unbeding mit Jungfrauen )und dann der Druck in der ersten Nacht zur "Frau" zu werden.Elisabeth wusste ja auch das die Mütter vor dem Schlafzimmer warteten um zu verkünden, das die Kaiserin ihrer Pflicht nachgekommen war.Gerade die Anstrengungen der Hochzeitsfeierlichkeiten, die Elisabeth sowieso schon fertig machten und dann die Gedanken an das Bevorstehende.Ich kann mir auch vorstellen, dass man Elisabeth, unter Frauen, erzählt hat was da so auf ein junges zartes Mädchen zukommt.Ich gehe davon aus das sie nicht unbefangen in diese ersten Ehenächte gegangen ist.Hinzu kommt noch, das FJ diese ersten Erfahrungen ja auch nicht mit ihr teilen konnte wie man sich das als verliebtes Mädchen vielleicht vorstellt.Er wusste Bescheid und sie musste sich von ihm "führen" lassen.Ihm folgen sozusagen.Dann das Getratsche am Hof, die Mütter die die jungen Eheleute ausfragten....Naja und dann die Resultate - Schwangerschaften.
Ich glaube das diese ganzen Begleiterscheinungen ( den dicken Bauch zu präsentieren ) Elisabeth die Lust an einem Sexualleben genommen haben.
Obwohl, wofür war den das Sexualleben zur damaligen Zeit gedacht?Die Frau sollte Kinder bekommen!Die Männer hatten doch für den Spaß sowieso noch andere Frauen.
Also Sexualleben hin oder her aber bei einer Frau hatte das ja sowieso nichts mit Spaß zu tun.Von daher Elisabeth hat ihre Pflichten erfüllt und fertig!
Elisabeths Gedichte lassen meiner Meinung nach unterschiedliche Deutungen zu, aber sie war sicherlich nicht lesbisch! Es existieren zwar Beweise,die Elisabeths sexuelle abneigung unterstreichen und zwar litt die kaiserin v. österreich unter magersucht,welche psychische auswirkungen hatte.alles was mit körperlich-üppigen verbunden war,hasste erzsébet.außerdem setzte sisi ihre weiblichkeit als druckmittel bezüglich des ewigen streites mit ihrer schwiegermutter ein.wenn sich franz joseph nicht dem willen seiner vermählten beugte,schloss elisabeth einfach die tür ihres gemaches ab.zudem hatte das kaiserpaar,,getrennte schlafzimmer.die annahme,dass elisabeth der körperlichen liebe nichts abgewinnen konnte wird durch aussprüche sowie die genannten gründe unterstützt.vielelicht konnte ich aber ein wenig mit meinen Ausführungen helfen, dass in meinen Augen Elisabeth nicht lesbisch war..?!