In den Städten waren die Wohnverhältnisse gar nicht so schlecht. Die Hauptstraßen waren gepflastert, es gab eine Mischung aus Müllabfuhr und Straßenreinigung, z.T. war sogar schon Straßenbeleuchtung installiert. Auch auf dem Land waren die Hauptverkehrswege immerhin befestigt. Der Rest der Straßen waren mehr oder weniger bessere Feldwege (in unserem heutigen Verständnis). Größere Orte wurden durch regelmäige (Post-)Kutschenverbindungen bedient.
Da du dich in deiner Frage auf das Bürgertum in Frankreich beziehst:
Patrizier unterschieden sich vom Lebensstandard her kaum vom Adel
Mittel- und Kleinbürgertum führten ein den damaligen Verhältnissen entsprechendes "angenehmes Leben", d.h. sie hatten ihr Auskommen und konnten sich auch den ein oder anderen kleinen Luxus leisten. Die Bürgerhäuser und Wohnungen in Frankreich unterscheiden sich nur marginal von den Bürgerhäusern aus dieser Zeit in deutschen Altstädten(damals diktierte Frankreich noch viel stärker was en vouge war). D.h. es handelte sich um gemauerte Häuser, oft auch mit Fassadenschmuck und großen Flügelfenstern.
In bürgerlichen Familien war es im Übrigen auch üblich zumindest ein "Mädchen" (bei nur einem Dienstboten musste das Mädchen natürlich die übrige Arbeit - kochen, heizen, Wasser holen - auch noch machen) zu haben das den Damen des Hauses beim Ankleiden behilflich war (in die damalige Kleidung wäre man allein bestimmt auch gar nicht reingekommen). Deshalb haben übrigens heute noch Kleidungsstücke für Frauen die Knopfleiste auf der linken Seite, weil sich ein i.d.R. rechtshändiges Dienstmädchen beim Anziehen so leichter tut. (Männer mussten sich allein anziehen, deshalb sind die Knopfleisten bei Männerkleidung auf der rechten Seite)
Aber: das Bürgertum in Frankreich war ziemlich dünn gesät, die größte Bevölkerungsschicht machten Arbeiter und Bauern aus.