Maglor
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Bei den überlieferten gotischen Sprachzeugnissen handelt es sich im wesentlichen um Bibelübersetzungen. Die hier genannten Lehnwörter stammen eher nicht aus dem biblischen Kontext, können also kaum mit den überlieferten gotischen Texten verbunden werden.
Als spätere Nachfolger der Sueben in Mitteleuropa gelten Alamannen, Schwaben und ferner Bajuwaren, also jene Stämme, die später althochdeutsche Dialekte sprachen. Schriftliche Überlieferung aus späterer Zeit gibt es massenhaft - auch über Landwirtschaft und abendländische Tierwelt.
Die hier genannten Lehnwörter im Galizischen und Portugiesischen haben die Althochdeutsche Lautverschiebung nicht vollzogen.
Ich sehe keinen Automatismus, dass die iberischen Sueben eine ähnliche sprachliche Lautverschiebung gemacht wie die Namensvettern in Süddeutschland. Das Beispiel der Sachsen und Angeln auf in Britannien und auf dem Festland beweist das genau Gegenteil - nämlich das getrennte Stammescluster gleichen Namens und ursprünglich gleiche Herkunft sprachlich getrennte Wege gehen können.
Spekulationen darüber, ob sich die iberischen Sueben mit den Vandalen oder Westgoten problemlos verständigen, sind müßig. Die Menschen damals hatten offensichtlich keine Problem mit Leuten zusammenzuarbeiten, die eine ganze andere Sprache sprachen, etwa mit den iranischen Alanen. Sprachunterschiede zwischen Sueben und Goten fallen dagegen sicherlich nicht ins Gewicht. Verständigungsprobleme zwischen germanischen Völker sind so weit nicht überliefert. Aus den Quellen ist auch nichts von Verständigungsprobleme der Stämme untereinander bekannt, auch kein Gegensatz von West- und Ostgermanen. Über eine eigene Sprache der Westgoten im Frankenreich ist so auch nichts bekannt. Vielmehr scheint es so, dass die Ausdifferenzierung der germanischen Einzelsprachen und der deutschen Dialekte erst nach der Völkerwanderungszeit erfolgte und keineswegs vor Stammesgrenzen halt machte und die frühmittelalterlichen Franken, Sachsen keine einheitlichen Stammesdialekte hatten, daher auch altniederfränkisch, althochfränkisch, altenglisch, altsächsisch. Gemeinfränkisch, gemeinsächsisch, gemeinalamannisch usw. gab es nicht, besser ist nicht überliefert.
Dass Franken, Alamannen, Sueben usw. von Procop nicht zu den Goten gezählt werden ist natürlich glasklar; sie haben einfach gar nichts mit Südosteuropa, dem Land der Skythen, Geten, Goten usw. zu tun.
Ich glaube übrigens nicht, dass diese Unterscheidung von Ost- und Westgermanen so eine starke Bedeutung hatte, wie sie in der Sprachwissenschaft traditionell behauptet wird. Die Sprachen der Germanen in Südeuropa nahmen natürlich eine andere Entwicklung, vor allem aber starben sie aus. Stark ostgermanisch beeinflusste Stämme in Mitteleuropa wie die Thüringer oder Burgunden nahmen aber später offenbar keineswegs eine Sonderstellung im fränkischen Reich ein.
Als spätere Nachfolger der Sueben in Mitteleuropa gelten Alamannen, Schwaben und ferner Bajuwaren, also jene Stämme, die später althochdeutsche Dialekte sprachen. Schriftliche Überlieferung aus späterer Zeit gibt es massenhaft - auch über Landwirtschaft und abendländische Tierwelt.
Die hier genannten Lehnwörter im Galizischen und Portugiesischen haben die Althochdeutsche Lautverschiebung nicht vollzogen.
Ich sehe keinen Automatismus, dass die iberischen Sueben eine ähnliche sprachliche Lautverschiebung gemacht wie die Namensvettern in Süddeutschland. Das Beispiel der Sachsen und Angeln auf in Britannien und auf dem Festland beweist das genau Gegenteil - nämlich das getrennte Stammescluster gleichen Namens und ursprünglich gleiche Herkunft sprachlich getrennte Wege gehen können.
Spekulationen darüber, ob sich die iberischen Sueben mit den Vandalen oder Westgoten problemlos verständigen, sind müßig. Die Menschen damals hatten offensichtlich keine Problem mit Leuten zusammenzuarbeiten, die eine ganze andere Sprache sprachen, etwa mit den iranischen Alanen. Sprachunterschiede zwischen Sueben und Goten fallen dagegen sicherlich nicht ins Gewicht. Verständigungsprobleme zwischen germanischen Völker sind so weit nicht überliefert. Aus den Quellen ist auch nichts von Verständigungsprobleme der Stämme untereinander bekannt, auch kein Gegensatz von West- und Ostgermanen. Über eine eigene Sprache der Westgoten im Frankenreich ist so auch nichts bekannt. Vielmehr scheint es so, dass die Ausdifferenzierung der germanischen Einzelsprachen und der deutschen Dialekte erst nach der Völkerwanderungszeit erfolgte und keineswegs vor Stammesgrenzen halt machte und die frühmittelalterlichen Franken, Sachsen keine einheitlichen Stammesdialekte hatten, daher auch altniederfränkisch, althochfränkisch, altenglisch, altsächsisch. Gemeinfränkisch, gemeinsächsisch, gemeinalamannisch usw. gab es nicht, besser ist nicht überliefert.
Wenn Prokop von gotischen Völkern und einer gotischen Sprache spricht, begünstigt er natürlich die Abgrenzung einer ostgermanischen Gruppe. Prokop unterscheidet aber nicht die Westgermanen von den Ostgermanen, sondern die gotischen Skythen (Geten) von den anderen Skythen in Osteuropa. Die Stämme am Rhein interessieren ihn gar nicht. Anders als z. B. die Hunnen usw. hätten Gepiden, Goten, Vandalen helle Haut, blondes Haar und eben eine gotische Sprache. Warum er die Alanen zu den Goten zählt, bleibt sein Geheimnis, zeigt aber vielleicht, dass er nur oberfläche Kenntnisse hatte. Schubladen aufmachen war in der Gegend auch ganz einfach, da die Gegensätze zwischen den Völkern im Südosten, die teilweise aus Nordosteuropa, teilweise aus Asien eingewandert waren, sehr groß war.Du denkst hier an eine Art lingua franca diverser german. Barbarengruppen - wenn Prokops Mitteilung (im Gotenkrieg) stimmt, dann war gotisch eine solche lingua franca bei etlichen Kriegergruppen (Heruler, Goten, Gepiden, Vandalen) aber wohl nicht bei allen. Wie dem auch sei: es bleibt immer noch unklar, wie und warum z.B. bei Tante
Dass Franken, Alamannen, Sueben usw. von Procop nicht zu den Goten gezählt werden ist natürlich glasklar; sie haben einfach gar nichts mit Südosteuropa, dem Land der Skythen, Geten, Goten usw. zu tun.
Ich glaube übrigens nicht, dass diese Unterscheidung von Ost- und Westgermanen so eine starke Bedeutung hatte, wie sie in der Sprachwissenschaft traditionell behauptet wird. Die Sprachen der Germanen in Südeuropa nahmen natürlich eine andere Entwicklung, vor allem aber starben sie aus. Stark ostgermanisch beeinflusste Stämme in Mitteleuropa wie die Thüringer oder Burgunden nahmen aber später offenbar keineswegs eine Sonderstellung im fränkischen Reich ein.
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