Der Themenstarter hat ja darum gebeten, daß man etwas spekuliert.
Ich denke, daß zu dieser Zeit die Nazis ein sehr hohes Ansehen hatten in der breiten Masse und auch teilweise in der Oberschicht und teilweise auch bei den Intelektuellen.
Zu dieser Zeit waren schon viele "verblendet".
Ein verlorener erster Weltkrieg, Arbeitslosigkeit, Ungewissheit etc etc. hatte Hitler vordergründig in den Griff bekommen. Natürlich mit viel Propaganda etc.
Wie das ganze noch finanziert werden sollte, wusste man nicht, bzw. wollte man auch nicht wissen.
Und Warnungen hat man wahrscheinlich liebend gerne abgetan mit Worten: So ein Schwarzmaler.
Ich denke, daß aufgrund dieser Umstände die breite Masse den Weg der Nazis erst mal mitgegangen wäre. Dadurch, daß der eigentliche Machtzirkel relativ überschaubar war, könnte ich mir vorstellen, daß Nachfolgestreitigkeiten erst einmal schnell erledigt gewesen wären.( den eine gewisse "Bauernschlauheit", wie man bei uns sagt, war sicher vorhanden).
Kann mir auch vorstellen, daß Leute wie Göring oder Heß relativ schnell wieder in der zweiten Reihe gelandet wären, da nach meiner Meinung diesen der unbedingte Wille zur absoluten Macht evtl. gefehlt haben.
Ohne mich auf eine Person festlegen zu wollen, bin ich der Überzeugung, daß es damals schon wesentlich Machtbessenere gegeben hat. Leute eben wie Hitler, die nur Macht wollten.
Ich denke auch, es wäre trotzdem zum Krieg gekommen. Und der Holocaust hätte auch begonnen. Es war bereits alles auf Krieg ausgerichtet. Und die Stimmung gegen z.B. Juden war damals bereits sehr aufgepeitscht.
Allerdings kann ich mir auch vorstellen, daß der Krieg schneller zu Ende gewesen wäre. Selbst wenn anfangs die selben vordergründigen Erfolge mithilfe der selben Propaganda erzielt worden wären, kann ich mir vorstellen, daß der Russlandfeldzug nicht mehr statt gefunden hätte.
Und ich tue mir auch etwas schwer mit dem Gedanken ,daß die Generalität so bedingungslos einem Nachfolger von Hitler gefolgt wäre.
Ein Nachfolger hätte sich auf Dauer erst einmal als "würdiger" Nachfolger beweisen müssen. D.h. er hätte genauso Brutal, genauso unnachgiebig sein müssen und zudem das "Charisma" eines Hitler haben müssen. Er hätte sowohl der Generalität als auch dem Volke beweisen müssen, daß ( wie Hitler es ja erfolgreich geschafft hat zu vermitteln ) er ohne Eigennutz handelt. Sich genauso zu verkaufen, wäre letztendlich wahrscheinlich den wenigsten gelungen.
Ich denke, daß genau dieses dazu geführt hätte, daß entweder nach den ersten Rückschlägen oder kurz davor aus Feigheit der Krieg zum Stillstand gekommen wäre.
Aber die Vertreibung und Vernichtung von Juden und den vielen anderen unwillkommenen Gemeinschaften wäre wahrscheinlich weiter gegangen. Dazu war das ganze leider schon zu tief verankert.
Hallo: Das war Spekulativ und nicht fundiert. Das ist ausschließlich meine Sichtweise, wobei ich mich auch gerne eines besseren belehren lasse.
Pidibaer