"Wir hielten volle vier Stunden bei diesem haarsträubenden Schauspiel aus. Ich sage nichts darüber, denn es würde zu weit führen, und außerdem ist es allgemein bekannt. Damiens war ein Fanatiker, der versucht hatte, Ludwig XV. zu töten, weil er damit ein gutes Werk zu tun glaubte. Er hatte ihm nur leicht die Haut geritzt, aber das war gleich. Das Volk, das seiner Hinrichtung beiwohnte, nannte ihn ein Ungeheuer, das die Hölle ausgespieen hätte, um den besten aller Könige ermorden zu lassen, ihn, den man zu vergöttern glaubte und den Vielgeliebten genannt hatte. Und trotzdem hat das gleiche Volk die ganze königliche Familie, den ganzen Adel Frankreichs alle jene hingemordet, die der Nation den edlen Charakter verliehen, so dass sie von allen anderen geschätzt, geliebt und sogar zum Vorbild genommen wurde. Das französische Volk, sagte Monsieur de Voltaire selbst, ist das abscheulichste von allen, ein Chamäleon, das alle Farben annimmt und zu allem fähig ist, was ein Anführer im Guten oder Bösen von ihm zu tun verlangt. Als Damiens gefoltert wurde und ich ihn brüllen hörte, obwohl nur noch die Hälfte seines Körpers übrig war, musste ich meine Augen abwenden; aber die Lambertini und Madame XXX wandten sie nicht ab, und nicht etwa deshalb, weil sie grausame Herzen hatten. Sie sagten mir, und ich musste vorgeben, es zu glauben, sie könnten für ein derartiges Scheusal nicht das geringste Mitleid empfinden, so sehr liebten sie Ludwig XV..“