Geschichtstest

Mein Französischlehrer, bei dem ich leider nur zwei Jahre Unterricht hatte, weil er dann aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste, hat sich immer gegen das reine Auswendiglernen ausgesprochen - wofür ich ihn ewig verehren werde. Er hat bei vielen Vokabeln versucht, Assoziationen in uns zu wecken, auf die Verwandtschaft zu bekannten Wörtern und Fremdwörtern verwiesen, teilweise kleine Geschichten und Anekdoten erzählt... ein sehr aufgelockertes, bildhaftes und vernetztes Lernen war das, ging aber auch deswegen sehr gut, weil wir nur eine kleine Klasse, zusammengestellt aus Schülern dreier Schulen, waren.
Diese Methode habe ich immer beibehalten bei Lernstoff, der mir besonders schwer in den Kopf wollte. Stichwort: Latein. Habe mir für all diese schwer nachvollziehbaren grammatikalischen Besonderheiten einen Hefter angelegt, dekoriert mit entsprechenden Bildchen, z.B. aus "Asterix", oder lustigen Bemerkungen und "Eselsbrücken". Hat mir bis zum Ende des Lateinkurses geholfen, und auch heute weiß ich, wo ich die ganz harten Brocken aus dem Lateinstoff nachschlagen kann.
Das ist sicher die beste Methode, irgendetwas zu lernen und auch langfristig zu behalten. Ich habe einen Freund, der mit dieser Methode gute Erfolge hatte und sogar (als Training) seinen Einkaufszettel in Form einer Bildgeschichte gelernt hat und somit ohne im Laden auskam.
Mein kleiner Sohn hatte in der Schule über mehrere Jahre ein Fach: Lernmethoden, aber auch die Beschäftigung mit seinem Hefter und ein Gespräch mit der Lehrerin konnten mir nicht nahebringen, was da nun eigentlich gelehrt wurde. Diese Methode war nicht dabei.

Übrigens waren meine Spickzettel nicht A3 Größe sondern eher so 2x 10 bis 30 cm, aufgewickelt wie eine Ziehharmonika...
 
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