Darf ich meinen Gedanken ausführlicher erklären .
Ich ziehe dabei eine Paralelle zu Dt. im 1.wk und 2.WK wo Reparationforderungen von den Siegermächten folgten .Das dürfte bei Karthago genauso gewesen sein nach 147 B.C. hat man erst Kontrolle über die Provinz Africae gehabt und sich dann Richtung Westen gekämpft und später östlich.Die Römer haben dabei sich die fruchtbaren Ländereien gesichert und auch Manpower aus der Bevölkerung .
Man wollte kein erneutes Karthago haben also entzog man der Region so viel Getreide ,als Reperation und damit es nicht mehr zur Bedrohung kommt.
Den Gedanken hatte ich auch des öfteren;nimm den Bauern in Africae sein Getreide muss er als Viehnomade ausweichen und mit einer großen Herde die Gegenden abgrasen .Wer schon mal in der Senne wandern war wird nicht merken das unter dem Grün eine Sandwüste liegt bis man auf einem Trampelpfad von Reitbegeisterten stößt.So dürfte es wohl auch in der Sahara gewesen sein wenn sie mal Grün war ,Bodenerosion durch streifendes Vieh plus abgrasen war bestimmt nicht gut.
Es ist grundsätzlich richtig, dass man in Rom im Zweifel war, was aus Karthago und der Region um Karthago nach einer endgültigen Niederwerfung und Zerstörung Karthagos werden sollte. In eine römische Provinz wollte man die Region nicht gerne verwandeln, um nicht (in einer Zeit, als das römische Heer noch aus eingezogenen Wehrpflichtigen bestand, was bei jeder Aushebung zu politischen Problemen führte) Truppen stationieren zu müssen. Dem Numidierkönig Massinissa wollte man die reiche Gegend aber auch nicht überlassen, denn er war zwar ein loyaler Verbündeter Roms, aber allzu mächtig wollte man ihn trotzdem nicht werden lassen. Karthago neu gründen wollte man zunächst auch nicht aus Sorge, es könnte sich gestützt auf den Reichtum der Gegend vom Reich abspalten.
Also ja, man machte sich in Rom durchaus Sorgen wegen des Reichtums der Region. Nur: Nach 146 v. Chr., nach der Zerstörung Karthagos, wurde die Region des heutigen Tunesien als "Africa" doch römische Provinz, aber zunächst ohne Neugründung Karthagos. Damit war die Region keine Bedrohung mehr für Rom, sondern eine reiche Provinz, die es bestmöglich zu nutzen galt. Vor allem hatte man jetzt nach Sizilien und Sardinien im eigenen Reich noch eine dritte "Kornkammer" für die Versorgung Roms mit günstigem Getreide.
Die Vorstellung, die Römer hätten die Region absichtlich heruntergewirtschaftet, ist abwegig.
Es ist auch nicht so, dass sich die Römer Richtung Westen und dann auch Osten "kämpften". Im Gegenteil hatten sie es überhaupt nicht eilig, die direkte Herrschaft über Nordafrika zu übernehmen. Karthago hätten sie bereits am Ende des 2. Punischen Krieges einsacken können, zogen es aber noch lange Zeit vor, es als Klientelstaat bestehen zu lassen.
Auch Numidien, das die Römer am Ende des 2. Punischen Krieges kontrollierten, beließen sie seine Unabhängigkeit. Auch nach dem schweren Sieg über Iugurtha machten sie es nicht zur Provinz. Erst als König Iuba I. die Gegner Caesars unterstützte (und verlor), wurde das Reich erstmals annektiert, später aber für ein paar Jahre wiederhergestellt, ehe Kaiser Augustus es endgültig annektierte.
Mauretanien wurde erst unter Kaiser Caligula annektiert.