Glaubten die Neandertaler an ein Leben nach dem Tod?

Religion ist nicht angeboren sondern vielmehr eine kulturelle Entwicklung und wird sozialisiert.

Gibt es einen Beweis dafür dass Religion nicht angeboren ist? Und dort wo die Menschen sich die Religion verkneifen denken sie sich ne Ersatzreligion aus.
Scheint also doch so ein Grundbedürfniss zu sein.
 
Das ist ein Missverständnis des Forschungsstandes
Jetzt bin ich aber verwirrt ! :S

Es wurde doch immer argumentiert, dass die gemeinsame Fortpflanzungsfähigkeit das entscheidendste Kriterium dafür ist, ob zwei getrennte Populationen noch zur selben Spezies gehören oder ob es sich bereits um zwei verschiedene Arten handelt.

Dass die australischen Aborigines nach 60.000 Jahren Trennung noch mit den Europäern fortpflanzungsfähig sind, ist bekannt. Dasselbe wurde für den Neanderthaler, der mit Cro Magnon & Co nach einer noch längeren Pause zusammentraf, wurde erst vor etwa 1 Jahr nachgewiesen, dass es gemeinsame Nachkommen gibt (natürlich kann man diesen Nachweis hinterfragen, aber solange diese Arbeit nicht widerlegt ist, ist dies als Stand der Wissenschaft anzusehen).

Daher muss man nach derzeitigem (!) Stand der Wissenschaft den Neanderthaler als einen von vielen Menschen*typ*en ansehen. Die Frage nach der Religiosität des Neanderthalers entspricht also der entsprechenden Frage für die Bewohner von Nauru und ist deshalb keine biologische, sondern eine kulturelle.
 
Gibt es einen Beweis dafür dass Religion nicht angeboren ist? Und dort wo die Menschen sich die Religion verkneifen denken sie sich ne Ersatzreligion aus.
Scheint also doch so ein Grundbedürfniss zu sein.
Für mich ganz bestimmt nicht. :nono: Ich bin völlig areligiös, verstehe schon die Idee nicht (rational schon, aber eben nicht emotional) und habe auch keine "Erstzreligion". Ich würde mich als Ignostiker bezeichnen. Das ist so was ähnliches wie Agnostiker.
 
Gibt es einen Beweis dafür dass Religion nicht angeboren ist? Und dort wo die Menschen sich die Religion verkneifen denken sie sich ne Ersatzreligion aus.
Scheint also doch so ein Grundbedürfniss zu sein.
Angeboren bedeutet vererbt, also so wie Augen- oder Haarfarbe. Es gibt allerdings kein Religionsgen, wäre dem so, wäre wohl jeder religiös oder müsste um seine Religosität zu ändern oder abzulegen zum Chirurgen oder in die Drogerie um sich irgendeinen Religionsabdeckstift zu kaufen. Merkst du was?

Grundbedürfnisse sind wieder was anderes, also Hunger, Durst etc. Die sind auch nicht angeboren, vielmehr hat man mal Hunger und mal hat man ihn nicht. religion als Grundbedürfnis wird durchaus diskutiert, Religion als Vererbung aber ganz sicher nicht.
 
Jetzt bin ich aber verwirrt ! :S

Es wurde doch immer argumentiert, dass die gemeinsame Fortpflanzungsfähigkeit das entscheidendste Kriterium dafür ist, ob zwei getrennte Populationen noch zur selben Spezies gehören oder ob es sich bereits um zwei verschiedene Arten handelt.

Dass die australischen Aborigines nach 60.000 Jahren Trennung noch mit den Europäern fortpflanzungsfähig sind, ist bekannt. Dasselbe wurde für den Neanderthaler, der mit Cro Magnon & Co nach einer noch längeren Pause zusammentraf, wurde erst vor etwa 1 Jahr nachgewiesen, dass es gemeinsame Nachkommen gibt (natürlich kann man diesen Nachweis hinterfragen, aber solange diese Arbeit nicht widerlegt ist, ist dies als Stand der Wissenschaft anzusehen).

Daher muss man nach derzeitigem (!) Stand der Wissenschaft den Neanderthaler als einen von vielen Menschen*typ*en ansehen. Die Frage nach der Religiosität des Neanderthalers entspricht also der entsprechenden Frage für die Bewohner von Nauru und ist deshalb keine biologische, sondern eine kulturelle.

Ich fange mal von hinten an: Der Neandertaler wird seit seiner Entdeckung als Menschentyp angesehen. Genauso im Übrigen wie der Turkana-Junge oder Lucy, Erectus und viele andere Typen. D.h. aber nicht, dass der HSS (also unsere Spezies) sich notwendigerweise mit allen diesen Typen hätte fortpflanzen können. Alle derzeit lebenden Menschen sind im Unterschied dazu HSS. Offenbar konnte der HSS sich aber mit dem Neandertaler fortpflanzen und deren gemeinsame Nachfahren haben sich wiederum mit HSS vermischt. Ich bin zwar nach wie vor nicht so ganz davon überzeugt, aber gut.
Macht nun die Zeugung gemeinsamer Nachkommen aus dem Neandertaler einen deformierten HSS?
Nein!
Die gemeinsamen Nachkommen von Neandertaler und HSS sind als Hybride anzusprechen, so wie wir Hybride auch aus dem Tier- und Pflanzenreich kennen.
 
Macht nun die Zeugung gemeinsamer Nachkommen aus dem Neandertaler einen deformierten HSS?
Nein!
Die gemeinsamen Nachkommen von Neandertaler und HSS sind als Hybride anzusprechen, so wie wir Hybride auch aus dem Tier- und Pflanzenreich kennen.
Da der Neanderthaler zur selben Art gehört wie wir ist er logischerweise selbst ein Homo Sapiens. Es gibt also keine Neanderthaler-Art. Genauso wenig, wie es eine Aborigines-Art gibt. Das sind alles Menschen.

Daher gibt es auch keine Hybride, sondern allenfalls Mischlinge, Mestizen oder was es da für korrekte Bezeichnungen gibt.
 
Der Neandertaler ist aber keine Unterart des Homo Sapiens, sondern eine eigenen Art (Homo neanderthalensis) zumindest wenn es nach dem großteil der modernen Wissenschaftler geht. Ich würde es zwar nicht als gesamtwissenschaftlichen Kontext ansehen, durchaus aber als Grundsätzliche anerkannte Forschungsrichtung.
 
Da der Neanderthaler zur selben Art gehört wie wir ist er logischerweise selbst ein Homo Sapiens. Es gibt also keine Neanderthaler-Art. Genauso wenig, wie es eine Aborigines-Art gibt. Das sind alles Menschen.

Ein Erectus ist auch ein Mensch, Lucy und der Turkana-Junge sind auch Menschen, zumindest sind sie als solche klassifiziert. Aber im Gegensatz zum Aborigine ist der Neandertaler kein Homo Sapiens Sapiens. Der Cro Magnon dagegen sehr wohl.
 
Der Neandertaler ist aber keine Unterart des Homo Sapiens, sondern eine eigenen Art (Homo neanderthalensis) zumindest wenn es nach dem großteil der modernen Wissenschaftler geht. Ich würde es zwar nicht als gesamtwissenschaftlichen Kontext ansehen, durchaus aber als Grundsätzliche anerkannte Forschungsrichtung.
Genaugenommen ist der Neanderthaler ein Homo sapiens neanderthalensis, also durchaus eine Unterart.
 
Genaugenommen ist der Neanderthaler ein Homo sapiens neanderthalensis, also durchaus eine Unterart.

Diese Bezeichnung stammt noch aus den 60er/70er Jahren und ist spätestens seit den 90ern überholt. Es gibt immer noch Wissenschaftler, die daran hängen, aber die Mehrheit hat die neuklassifizierung als eigene Art in den 90ern akzeptiert und arbeitet auf diesem Forschungsstand.
 
Genaugenommen ist der Neanderthaler ein Homo sapiens neanderthalensis, also durchaus eine Unterart.

Grundlage für HSS und HSN ist der Homo erectus. Aus ihm enwickelten sich zwei Zweige des Homo sapiens: der Homo sapiens neandertalensis in Eurasien und der Homo sapiens sapiens in Afrika. Der so genannte "Klassische" Neandertaler taucht vor etwa 120 000 Jahren auf, der HSS vor etwa 150 000 Jahren - der eine in Eurasien, der andere in Afrika. Die Zwischenformen, die zwischen Homo erectus und dem voll ausgebildetem HSN und HSS liegen, bezeichnet man als "archaischen Homo sapiens". Dazu zählt vielleicht - weil umstritten - der Homo heidelbergensis, oder andere Formen wie der südenglische Swanscombe-Mensch, der mit Sicherheit als Prä-sapiens klassifiziert wird.

Auch wenn sich Homo sapiens neandertalensis in Eurasien und Homo sapiens sapiens in Afrika entwickelten, so scheint die Tatsache ihrer erfolgten Kreuzung mit fertilen Nachkommen doch darauf hinzuweisen, dass es sich um eine Art mit zwei Unterarten (sub species) handelt.

Mischformen zwischen Neandertaler und dem aus Afrika auswandernden Homo sapiens haben einige Forscher bereits bei Skeletten vermutet, die man am Berg Karmel in Palästina fand und die ein Alter von 90 000 Jahren aufwiesen. Andere Forscher lehnten diese Hypothese strikt ab, doch scheint sie sich nun zu bestätigen.
 
Ein Erectus ist auch ein Mensch, Lucy und der Turkana-Junge sind auch Menschen, zumindest sind sie als solche klassifiziert. Aber im Gegensatz zum Aborigine ist der Neandertaler kein Homo Sapiens Sapiens. Der Cro Magnon dagegen sehr wohl.
Wenn man die o. g. Veröffentlichung als Stand der Wissenschaft akzeptiert, ist es eben doch so, dass der Schwabe, der Japaner, der Aborigine und der Neanderthaler alle Menschen (Homo Sapiens mult.) sind.

Je weiter man zurückgeht, desto weniger wahrscheinlich wird es, dass ein Vorfahr von uns noch zu unserer Art zählt. Die Nagelprobe, ob dies der Fall ist, ist die gemeinsame Fortpflanzungsfähigkeit. Wir wissen also nicht mit Sicherheit, ob der Erectus einer anderen Art angehört als wir, solange wir keine gemeinsamen Nachkommen finden.

Vielleicht könnte sich unser Ostseevogelkundler mal zu dieser Frage äußern - oder ist er auf See ?
 
Wenn man die o. g. Veröffentlichung als Stand der Wissenschaft akzeptiert, ist es eben doch so, dass der Schwabe, der Japaner, der Aborigine und der Neanderthaler alle Menschen (Homo Sapiens mult.) sind.


Vielleicht zitierst du einfach mal die entsprechende Stelle aus der Studie, in der das behauptet wird.
Und noch mal: Menschen sind alle der Gattung homo, aber nicht alle der Gattung homo sind Homo sapines sapiens, aber alle lebenden Menschen gehören unzweifelhaft der Gattung Homo sapiens sapiens an. Neandertaler ≠ Sapiens Sapiens
 
Zuletzt bearbeitet:
Je weiter man zurückgeht, desto weniger wahrscheinlich wird es, dass ein Vorfahr von uns noch zu unserer Art zählt.

Wie ich schon sagte: Grundlage für HSS und HSN ist der Homo erectus. Aus ihm enwickelten sich zwei Zweige des Homo sapiens: der Homo sapiens neandertalensis in Eurasien und der Homo sapiens sapiens in Afrika. Diese Spaltung des Sapiens in zwei Zweige setzt man vielfach vor etwa 500 000 Jahren an, d.h. bis zu diesem Zeitpunkt gab es mit dem Homo erectus nur eine Art, während wir ab da eine Art mit zwei Unterarten (sub species) haben.
 
Vielleicht zitierst du einfach mal die entsprechende Stelle aus der Studie, in der das behauptet wird.
Ich habe nur 1 + 1 zusammengezählt :
1 . Es gibt moderne Menschen mit Gensequenzen vom Neanderthaler
wissenschaft.de - Was den Mensch zum Menschen macht
2. Paarung ist also möglich
3. Was sich paart gehört zu einer Art
4. Der Moderne Mensch und der Neanderthaler gehören zu selben Art.
5. Neanderthaler sind Menschen wie wir
Das Schicksal, ausgestorben zu sein, teilen sie mit vielen anderen Ethnien.
 
3. Was sich paart gehört zu einer Art

Nein, nicht unbedingt. Viele Arten zerfallen in zahlreiche Unterarten, die so genannten sub species, die alle untereinander zu kreuzen sind und fruchtbare Nachkommen hervorbringen. Somit zählt der Neandertaler heutzutage zu einer Unterart des Sapiens, der HSS zur zweiten Unterart.

Liest du meine Beiträge überhapt nicht?
 
El Quijote schrieb:
Ich möchte dir ans Herz legen, dich mit Hybridbildung auseinanderzusetzen.
Liest du meine Beiträge überhapt nicht?
Ich habe Deinen o. g. Beitrag natürlich gelesen. Nur : Wenn man von Hybriden redet, setzt man ja voraus, dass es sich bei den beiden um unterschiedliche (Unter-)Arten handelt. Wenn man dies aber nicht voraussetzt
Klaus schrieb:
... gibt es auch keine Hybride, sondern allenfalls Mischlinge, Mestizen oder was es da für korrekte Bezeichnungen gibt.
 
Ich habe Deinen o. g. Beitrag natürlich gelesen. Nur : Wenn man von Hybriden redet, setzt man ja voraus, dass es sich bei den beiden um unterschiedliche (Unter-)Arten handelt. Wenn man dies aber nicht voraussetzt

Logisch betrachtet hast du recht, Klaus.

Die Wissenschaft und wir müssen uns erst an den Gedanken gewöhnen.

Zu Unterart ? Wikipedia gibt es keine exakte Definition. Sie wird in der Pflanzenzucht gern verwendet als Spielart oder in der Zoologie um geographisch strikt getrennte Formen zu beschreiben. Das trifft beides auf den Menschen so nicht zu.
 
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