Hm, für mich war Goethe ein Hesse der in Sachsen-Weimar heimisch wurde, Kant ein (Ost)Preuße, Schiller ein Schwabe und Fontane ein Brandenburger der auch Preuße war/sein mußte.
Allesamt waren sie aber und also auch Deutsche, nur daß "deutsch" damals etwas anderes implizierte als heute.
Trump ist New Yorker, Bush Texaner, H. Clinton Illinoiserin und Marily Manson Ohioer. Allesamt sind sie Amerikaner und ganz konkret US-Amerikaner.
Ich meine, es ist nicht notwendig, daß man sich hier auf eine Begrifflichkeit verständigt.
Für den Threadersteller, als Kommunisten, ist sowie so alles viel weitläufiger gefaßt, alles internationalistisch und nivelliert.
Für Menchen, die dem klassischen nationalen Denken des 19. und 20. Jh. verbunden sind, gibt es eben Franzosen, Briten, Italiener und Polen und sie sehen in den Grenzen der Bundesrepublik vornehmlich überall nur Deutsche.
Ich mag es kleinteilig, würde sagen bin Regionalist, also sehe ich Bretonen, Normannen, Okzitanier, Waliser, Schotten, Engländer, Venetier, Lombarden, Kampanier, Schlesier, Masuren, Kaschuben und Bayern, Schwaben, Franken, Schleswiger, Sachsen und Brandenburger etc. pp. Dies macht einen Text wie diesen zwar etwas länger, hindert aber weder den Weltmenschen, noch den Nationalen, noch den Regionalen daran, sich über Goethe zu unterhalten und sein Werk zu bewundern, zu analysieren oder zu kritisieren.
Glauben Sie es mir/Glaubt mir; es ist eigentlich nur aus ideologischen Gründen und für ganz verhärtete Kämpfer wichtig, sich festzulegen was Goethe eigentlich war.
Redet man über und um Goethe, benötigt man keine Festlegung auf die Herkunftsbezeichnung. Diese bräuchte man nur für andere Zwecke....
Und so wünsche ich jenen, die in Goethe zuvorderst den Hessen sehen an diesem heißen Tag ebenso einen kühlen Kopf, wie jenen, die in ihm zuerst einen Deutschen, einen Europäer oder einen Weltbürger sehen.