Turgot
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Unmittelbar vor Beginn des Weltkrieges, in der Julikrise 1914, äußerte Sir Edward Grey:
"Der Vorgang von 1870 war von übler Vorbedeutung; wir alles wußten, wie sich der preußische Militarismus dieses Jahreszeit zum Schlagen zunutze gemacht hatte....Da war auch die Erinnerung an 1870 und die Enthüllung der Emser Depesche. Wie konnte da jemand in Russland oder Frankreich dringen, dass die Vorsichtsmaßregel der Mobilmachung unangemessen sei."(1)
Aus dieser Aussage geht unzweideutig hervor, das Grey Preußen ganz allein für den Schuldigen an dem Krieg von 1870/71 hält. Grey setzt sich damit in Widerspruch schon damals bekannter Tatsachen.
Als der britische Premier Gladstone von dem französischen Forderung Kenntnis bekam, die Thronkandidatur nie wieder zuzulassen und Wilhelm möge sich entschuldigen, schrieb dieser sofort an seinem Außenminister Granville:
"Es ist unsere Pflicht, Frankreich die ungeheure Verantwortung vor Augen zu halten, die auf ihm ruhen wird, falls nicht sofort die Zurücknahme der Kandidatur Leopolds als befriedigend und entscheidend annimmt." (2)
Wie wir wissen übernahm Frankreich diese Verantwortung. Der britische Botschafter in Paris Lord Lyons teilte Gladstones Meinung. Bismarck habe die Emser Depesche in gedrängter Form publizieren lassen, aber "dies als Fälschung zu bezeichnen ist kindisch; in dem abgeänderten Telegramm stand nichts Unrichtiges, über den Sinn der Handlungsweise des Königs oder über die von ihm persönlich zum Ausdruck gebrachte Entrüstung...."(3)
Ich habe schon jede Menge über die Schuldfrage des deutsch-französischen Krieges geschrieben. Ich möchte dies nicht alles wiederholen. Grey jedenfalls war die wesentlichen Fakten bekannt und schließlich bekannte Napoleon III. am 02.März 1871 selbst, "Ich erkenne an, das wir die Angreifer gewesen sind." (4)
Damit ist hinreichend deutlich, das Grey auch hier sich nicht als Anhänger der Wahrheit zu erkennen gegeben hat.
(1) Twenty-five years Band 1, S.239-240, 253, 281, 324, 331
(2) Rose, The Development of the European Nations, 1870 - 1914, S.46
(3) Ward, Germany 1815-1890, Band 2, S.442
(4) Oncken, Band 1, S.114
"Der Vorgang von 1870 war von übler Vorbedeutung; wir alles wußten, wie sich der preußische Militarismus dieses Jahreszeit zum Schlagen zunutze gemacht hatte....Da war auch die Erinnerung an 1870 und die Enthüllung der Emser Depesche. Wie konnte da jemand in Russland oder Frankreich dringen, dass die Vorsichtsmaßregel der Mobilmachung unangemessen sei."(1)
Aus dieser Aussage geht unzweideutig hervor, das Grey Preußen ganz allein für den Schuldigen an dem Krieg von 1870/71 hält. Grey setzt sich damit in Widerspruch schon damals bekannter Tatsachen.
Als der britische Premier Gladstone von dem französischen Forderung Kenntnis bekam, die Thronkandidatur nie wieder zuzulassen und Wilhelm möge sich entschuldigen, schrieb dieser sofort an seinem Außenminister Granville:
"Es ist unsere Pflicht, Frankreich die ungeheure Verantwortung vor Augen zu halten, die auf ihm ruhen wird, falls nicht sofort die Zurücknahme der Kandidatur Leopolds als befriedigend und entscheidend annimmt." (2)
Wie wir wissen übernahm Frankreich diese Verantwortung. Der britische Botschafter in Paris Lord Lyons teilte Gladstones Meinung. Bismarck habe die Emser Depesche in gedrängter Form publizieren lassen, aber "dies als Fälschung zu bezeichnen ist kindisch; in dem abgeänderten Telegramm stand nichts Unrichtiges, über den Sinn der Handlungsweise des Königs oder über die von ihm persönlich zum Ausdruck gebrachte Entrüstung...."(3)
Ich habe schon jede Menge über die Schuldfrage des deutsch-französischen Krieges geschrieben. Ich möchte dies nicht alles wiederholen. Grey jedenfalls war die wesentlichen Fakten bekannt und schließlich bekannte Napoleon III. am 02.März 1871 selbst, "Ich erkenne an, das wir die Angreifer gewesen sind." (4)
Damit ist hinreichend deutlich, das Grey auch hier sich nicht als Anhänger der Wahrheit zu erkennen gegeben hat.
(1) Twenty-five years Band 1, S.239-240, 253, 281, 324, 331
(2) Rose, The Development of the European Nations, 1870 - 1914, S.46
(3) Ward, Germany 1815-1890, Band 2, S.442
(4) Oncken, Band 1, S.114