Zunächst noch einmal Aristoteles als Quelle, der in seiner „Metereologica“ aufführt, dass das Meer jenseits von Gibraltar als „schlammig, seicht und von Winden beinahe unberührt“ sei und dies schon seit Menschengedenken..wobei er dies auf die Gegend um die Kanaren bezog, wie dies auch Scylax von Caryanda (lebte zur Zeit Platons) und auch Herodot (ebenfalls 5.Jahrhundert v. Chr.) tat.
Dies müssen wir natürlich vor dem Hintergrund des antiken Weltbildes bzw. des Weltbildes, in dem jene gelehrten Herren lebten, betrachten.
Zu ihrer Zeit stellte der Atlantik zum einen die Grenze ihrer bekannten Welt dar und unterlag zum anderen auch einer mythologischen Verklärung.
Dies als Berichte im Sinne heutiger Naturwissenschaft zu messen, führt also keineswegs weiter...
Eine weitere Quelle ist Alexander von Humboldt, der ausführte:“ Die Alten hielten den Atlantik für Tausende von Jahren für ein schlammiges, seichtes und trübes Meer, Mare Tenebrosum“ das finstere Meer. (Histoire de la Geographie du noveau Continent). Wobei ich denke, das v.Humboldt sich hier auf obige Quellen stützte.
Ist mir bekannt; ebenso stimmt es, daß
Humboldt dabei die antiken Quellen zitierte.
Der Punkt ist, was
Humboldt ansonsten selbst zu diesem Thema schrieb...
... es sei denn, wir wenden uns wieder Platon’s Thema zu. Dies wäre dann allerdings ca. 9.500 v.Z. Allerdings würde dies dann korrespondieren mit den Aufzeichnungen der spanischen Eroberer auf Teneriffa über die Angaben der Guanchen bezüglich ihrer Herkunft in den beiden Manuskripten der sogenannten „Les Canarien“., die ja dort sagten, dass sie von einer Insel im Westen kamen und nun die einzigen Überlebenden einer gewaltigen Flutkatastrohe sein. Welches dann bedeuten würde, die Guanchen wären als Überlebende dieser Katastrophe seit jenem Zeitpunkt dort.
"... wäre, würde, ..." - schön und gut; aber wo sind Fakten, Belege u. dgl.?
(Und wenn ich "Fakten, Belege u. dgl." schreibe, meine ich damit "stichhaltige Fakten, Belege u. dgl."; ich lasse mich nicht mit punktuellen Erscheinungen und/oder Verdrehungen geographischer Sachverhalte abspeisen)
Anm.: Flutkatastrophen als Teil der Überlieferung sind übrigens keineswegs außergewöhnlich; es finden sich weltweit mehr als 200 in verschiedensten Kulturkreisen...
Allgemein wird von Verschlammung gesprochen, tatsächlich aber könnte es Bimsstein und dessen Abrieb gewesen sein.
Ja, wie denn nun?
Erst war es Schlamm, jetzt ist es Abrieb(?) von Bimsstein - aber lassen wir das einmal beiseite...
Weiter im Text:
Gemäß O.Muck und dessen Hochrechnung der Krakatau-Explosion zu einer Eruptionsauswirkung einer angenommen Katastrohe im Atlantik könnte dies gut für 4000 Jahre für eine entsprechende Unbefahrbarkeit gesorgt haben. Wie dies durch Bimsstein tatsächlich für die Seefahrt im Krakataubereich passiert ist.
"...könnte ... gesorgt haben..."
Du hast doch oben selbst eingeräumt, daß ein entsprechend derart eruptiv wirksamer Vulkan für den hier relevanten Kontext nicht bekannt ist.
Woher kommt dann eine Eruption von diesem Ausmaß?
Ach ja, apropos Bimsstein:
Mineralienatlas Lexikon - Bimsstein
Was geschieht mit Bimsstein, wenn er auf Meeresflächen herabfällt?
Quelle, auf die Muck sich bezieht: Svante Arrhenius „Erde und Weltall“ 1926 S. 43ff; O.Muck selber: Alles über Atlantis, S 264ff
Gegen
Svante Arrhenius habe ich nichts einzuwenden (obwohl er mE da nicht ganz korrekt verarbeitet wurde), bei
Otto Muck allerdings steht seine Atlantistheorie - so interessant sie auch sein mag - auf nicht ganz stichhaltigen Beweisen:
Geschichte, Atlantis
(Siehe
III. Wo lag Atlantis? - 1. Lag Atlantis bei den Azoren?)
Das ist nicht richtig, siehe 1811 Sambrina, die wieder gänzlich versank und Corvo, von dem ebenfalls große Teile wieder versanken gegenüber den Karten, die seit 1351 von Corvo existent sind oder ein großer Teil von Port Royal 1692 auf den Kanaren oder den übereinstimmenden Logbucheintragungen der S.S.Jesmond und der Westbourne 1882 die von einer Insel mit 30X50Km berichten mit genauer Koordinatenangabe, die dann wieder verschwand.
Die geologische Aussage war wohl etwas mißverständlich; denn
1. ging es um die Inseln v.a. des Mittelatlantischen Rückens, der grundsätzlich ansteigt und nicht absinkt,
2. bezog sich diese Aussage auf die zuvor - wohlgemerkt von Dir und nicht von mir - ins Spiel gebrachten "größeren Landmassen", weswegen
3. kurzzeitige vulkanische Aufschüttungen, die wieder verschwanden (
Sambrina; wiewohl ich dazu noch keine seriösen Aussagen gefunden habe), keinen Widerspruch dazu darstellen.
Anm. 1:
Corvo wurde erst 1452 von
Diogo de Teive entdeckt; woher kommen dann Karten von 1351? Und selbst wenn es ältere Karten gäbe: Wie hoch ist die kartographische Genauigkeit jener Zeit?
Anm. 2:
Port Royal wurde übrigens durch ein Erdbeben und einen darauf folgenden Tsunami zerstört, in dessen Folge es schließlich im Treibsand verschwand. Grund dafür - und v.a. dafür, daß es "nur" diese Hafenstadt und nicht ganz
Jamaika betraf - war, daß die Stadt auf einer Landzunge mit sandigem Untergrund gelegen war.
Anm. 3: Die Berichte der
S.S. Jesmond und
S.S. Westbourne haben einen anderen Hintergrund; der Kapitän der
S.S. Jesmond wollte sogar Grabungen auf jener Insel gemacht haben (und auch etwas gefunden haben, was aber nie irgendjemand zu Gesicht bekam). Aber zu den Logbucheinträgen: was die
S.S. Jesmond bei 25° N 23° 40' W und die
S.S. Westbourne bei 25° 30' N 24° W gesichtet haben, läßt sich
nur in deren Logbüchern finden - obwohl doch zu jener Zeit nicht wenige andere Schiffe sowohl die Route der
S.S. Jesmond (Sizilien - New Orleans) als auch die Route der
S.S. Westbourne (Marseilles - New York) befuhren. Und keinem sonst fiel eine Insel von 30x50 km auf - und auch keine mindestens 12 h sichtbare vulkanische Rauchsäule!
"... Verschlammung von Gewässern ist an mangelnde Strömung u. dgl. gebunden (deswegen sind diese Erscheinungen typisch für stehende Gewässer [Teiche, Seen] oder in Ufer- und Sohlenbereichen von Fließgewässern [Bäche, Flüsse], wo eben die Strömung herabgesetzt ist). Ein Ozean bzw. Meer ist kein stehendes Gewässer und unterliegt auch nicht den Strömungsverhältnissen, die in Bächen und Flüssen herrschen."
Nicht ganz richtig gemäß O.Muck. Siehe hierzu „Alles über Atlantis:S.246ff.
Aber sehr wohl gelten diese Gesetzmäßigkeiten der Verschlammung von Gewässern, denn die habe nicht ich mir einfach ausgedacht, sondern es handelt sich um Arbeiten anerkannter Geographen!
Zu
Otto Muck siehe oben... :fs:
Es kommen jedoch alle Quellen zu dem Ergebnis, dass im Azorengebiet Landmassen versunken sind, einhergehend mit Vulkanischen Eruptionen. Hierzu Dr. Maurice Ewing, Meeresbiologe: „Entweder ist das Land 3000-5000 Meter abgesunken, oder der Meeresspiegel in dieser Höhe plötzlich gestiegen. Beide Möglichkeiten sind gleich aufregend.“
Über Eruptionen hat sich
Maurice Ewing seinerzeit (1947/54) nicht geäußert - im Gegenteil: er sprach ausdrücklich auch von Transgressionen (siehe das Zitat; daß sich das allgemeine Absinken nicht verifizieren läßt, konnte er damals noch nicht wissen). Auch war sein Betrachtungsraum nicht das Azorengebiet, sondern der Bereich des sog. Bermudadreiecks.
Anm.: Die jüngsten Sedimentationen konnten diesbezüglich auf ein Alter von 20000 bis 100000 Jahre datiert werden; dies bedeutet also nicht mehr, als daß die untersuchten Gebiete zu jener Zeit noch nicht unter dem Meer lagen. So what?
Bohrungen einer schwedischen Expedition zwischen 1947 und 48 haben ergeben (Dr. Malaise) dass das Azoren-Plateau vor 10.-12.000 Jahren über Wasser gelegen haben muss.
Malaise hatte dabei einige Dinge miteinander in Zusammenhang gebracht, die nicht zusammengehören, weswegen seine Arbeit
Atlantis, en geologisk verklighet (Atlantis, a geological reality) in der Fachwelt auch keinen Anklang fand. Hauptsächlich ging es ihm um die Widerlegung der Plattentektonik und Kontinentalverschiebung, welche aber als zentral anerkannte Theorie eigentlich außer Frage stehen sollte...
Für die Guanchentheorie würde dies dann bedeuten, wenn man deren eigene Aussagen ernst nimmt, dass sie bereits vor dieser Katastrophe da waren und nimmt man die Hochrechnungen von Muck bezüglich der Unbefahrbarkeit dieses Teile des Atlantiks ,frühestens nach ca. 5.000 v.Z. dort aufgetaucht sein können. Dazu hätten sie dann aber Schiff-Fahrt betreiben müssen, denn die Landbrücke zu Afrika war wegen des Meeresanstiegs nicht mehr vorhanden. Irgendwie spricht einiges für die von den Guanchen selbst gemachten Angaben. (Les Canarien)
Ja, wenn man Atlantis fände, dann wäre es möglich, daß...
Wo sind Fakten, Belege u. dgl.?
(Und wenn ich "Fakten, Belege u. dgl." schreibe, meine ich damit "stichhaltige Fakten, Belege u. dgl."; ich lasse mich nicht mit punktuellen Erscheinungen und/oder Verdrehungen geographischer Sachverhalte abspeisen)