Tilman Röhrig: Ich schreibe nicht einfach einen historischen Roman. Ich erfülle mir von Roman zu Roman einen großen Plan. In einer Zeit der Spezialisten - hervoragende, wissende Menschen eines schmalen, abgegrenzenden Fachgebietes - befürchte ich, dass die Kenntnis des Ganzen, des großen Entwicklungsbogens verloren geht. So schreibe ich über die entscheidenden Wendepunkte, Kreuzwege der europäisch und deutschen Geschichte. Natürlich will und muss ich genauestens recherchieren. Von den dann erworbenen hundert Prozent fließen letztlich nur zwanzig Prozent in den Roman, um den Leser nicht mit Wissen zu ersticken. Allerdings achte ich darauf, dass möglichst alle Fakten, Umstände und Kleinigkeiten stimmen. Der Leser soll sich getrost auf meine genauigkeit verlassen können.
Tilman Röhrig: Schauen Sie in meine Homepage. Dort habe ich eine Geburtsanzeige meines jüngsten Kindes veröffentlich. Am Pfingsmonatg bin ich nach dreijähriger 'Tragezeit' mit dem neunen Roman 'niedergekommen'. Die Handlung führt in die Wirren und Umwälzungen des fünften Jahrhunderts. Der Leser muss sich auf den ersten 'Weltkrieg' zwischen Ost und West einstellen (Schlacht auf den katalaunischen Feldern 451), er begleitet den Aufstieg und Fall des Hunnenkönigs Attila, erlebt den Niedergang des römischen Reiches, die Dekandenz am Kaiserhof zu Ravenna, weiß nach der Lektüre mehr über die Burgunder als ihm das Niebelungenlied zu singen vermag, und er darf meine Goldrun durch den Roman begleiten, die Verlassene, die Geliebte, die verzeifelt um ihr Glück ringende Frau. Unerbittlich scheint das Gesetz des Königshauses ...
Ich muss hier innehalten. Freuen Sie sich auf 740 Seiten Leben im 5. Jahrhundert