SS-Hauptscharführer Johannes Pauli - Lagerführer von Bisingen
geb. 18.03.1900,
Schweizer Staatsangehöriger,
verheiratet seit 12.8.23, drei Kinder,
SS-Haupscharführer seit 21.10.1944 nachdem er den Posten des Lagerleiters in Bisingen übernommen hatte. Er verlies Bisingen im Februar 1945.
Bei den Aufräumarbeiten nach dem Luftangriff vom 9. 12. 1944 auf Bisingen nahm ein Häftling einen Apfel an sich, dies wurde dem Lagerführer Pauli durch den Lagerältesten Riedman (Lagerkapo und selbst Häftling) gemeldet. Der Beschuldigte wurde von Pauli persönlich auf der Stelle erschossen. Pauli sagte später aus: “Daraufhin zog ich meine Dienstpistole und legte auf den Mann an. Der Mann drehte sich zur Seite, so daß der Schuß auf der einen Seite in den Körper ging ... Ich gab Mertens ... den Befehl, ihm den Gnadenschuß zu geben.”
Pauli wurde durch das Strafgericht des Kantons Basel-Stadt zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Verfahren wegen der Tötung des Häftlings Erich Borkhoff wurde am 21.3.1966 eingestellt. Er starb noch in den 60er Jahren.
KZ Bisingen - Die Täter
Au Mercy,
das steht im Netz, aber da gibt es bei Gott "wildere".
Beispiele:
Ein Einwohner von Dautmergen wurde von einem SS-Wachmann erschossen, als er einem Häftling Esswaren zustecken wollte. Einem Ehepaar wurde für dasselbe "Delikt" das Vieh abgestochen und der Stall niedergebrannt. Häftlinge wurden mehrfach sofort erschossen, wenn sie bei der Übergabe von Lebensmitteln erwischt wurden.
Frauen haben auf den Todesmärschen im april 45 die SS-Wachen verprügelt und verjagt, die Häftlinge versorgt, es sind mindestens 2 Fälle aktenkundig. Die Frauen werden längst verstorben sein, aber das sind wahre Heldinnen!
Bei der Besetzung von Lautlingen wurde ein Mann erschossen, als er einer Nachbarin gegen vergewaltigende Marokkaner helfen wollte. Die Gräfin Stauffenberg (Mutter des 20.7.44 Attentäters und seines Bruders, der hier in der Lusitania-Diskussion eine Rolle spielt) hat daraufhin die gesamte weibliche Einwohnerschaft ins Schloss aufgenommen, eine Verwandte (russ. Gräfin) hat mit umgeschnallter Pistole (24.4.1945!)die Marokkaner 2 Tage auf Distanz gehalten. So gut wie alle Frauen benötigten aber anschließend ärztliche Hilfe. (Die russ. Gräfin hat mir gegenüber allerdings die Pistole entschieden bestritten, das andere bestätigt.)
Der Altbürgermeister von Meßstetten und ein Gemeinderat (ein 2. konnte fliehen) wurden von Angehörigen eines "Freikorps Adolf Hitler" auf der Rathaustreppe erschossen, da sie die weiße Fahne gehißt hatten. Die Mörder konnten später ermittelt werden, einer war zuvor höherer HJ-Führer in Heilbronn. (siehe dort)
Die Taten der Wlassow-Männer sind Legion, kein Ort indem es nicht Tote durch Wlassow-Soldaten gab. Von einem 15 jährigen aus Stetten akM fehlt bis heute jede Spur.
Die Franzosen haben anschließend jeden Wlassow-Mann, den sie außerhalb des Militär-Lagers Heuberg antrafen, auf der Stelle erschossen.
Und dann noch der einzige von einem Militärgericht freigesprochene KZ-Kommandant überhaupt.
Alles nur eine willkürliche Aufzählung
Aber ein Menschenleben galt wenig im Frühjahr und Sommer 1945
Nachtrag: 1965-66 gab es in Hechingen einen Prozess zur Ahndung dieser KZ-Untaten. Einer der Richter, (zufällig mit meiner Familie befreundet inzwischen leider verstorben) ist Angesichts dieser Greueltaten schlicht verrückt geworden und bei der Urteilsverkündung "zusammengebrochen". Die Verteidigung hat sich dies natürlich nicht entgehen lassen, der Prozess musste wiederholt werden.