Ein solches Dogma wurde auf dem Konzil in Konstantinopel 381 nicht aufgestellt.
Was bei diesem Konzil geschah, war, daß Gregor von Nazianz (ein Befürworter des Weihnachtstermins 25. Dezember, von ihm ist noch eine Weihnachtspredigt erhalten, die er vor dem Konzil gehalten hat), der von Kaiser Theodosius 380 als Bischof von Konstantinopel eingesetzt wurde, in dieser Funktion anerkannt wurde. Gregor von Nazianz trat allerdings noch während des Konzils von diesem Amt zurück und kehrte nach Nazianz zurück.
Was wir wissen, ist, daß der 25. Dezember in christlichen Quellen ab 336 belegt ist, daß dieser Tag als Feiertag im lateinischsprechenden Teil des Römischen Reiches schon längere Zeit vor 380 geläufig war*, daß er um 380 dabei war, sich auch im Osten (Antiochia, Konstantinopel, Kleinasien) zu verbreiten (wobei hier das Konzil von Konstantinopel 381 höchstens eine sehr indirekte Rolle spielt), daß er in Palästina und Ägypten erst Mitte des 5. Jahrhunderts eingeführt wurde und in Armenien überhaupt nicht.
* Johannes Chrysostomos erwähnt in seiner berühmten, auf 386 oder 388 datierten Weihnachtspredigt "In diem natalem", dieser Festtag sei "bei den Bewohnern des Westens schon lange bekannt" bzw. "schon seit langem ... bei der Bevölkerung von Thrakien bis nach Gadeira (Spanien) bekannt und bedeutend". In Antiochia war der Feiertag noch relativ neu, "noch keine zehn Jahre".