Ist die Erde eine Scheibe?

Es gab eigentlich wenig, was man nicht ausprobierte. Da ist ein Marco Polo nach China gegangen, obwohl es ein waghalsiges Unternehmen war etc. Und ein "Wissen", wie groß die Kugel war, hatte man nicht. Und weil die Bibel dafür keinen Anhaltspunkt gab, fehlte es an kompetenten Unterlagen. Kurz, ich glaube nicht, daß Kulumbus der erste "Wahnsinnige" war, der diese Idee hatte (von den Wikingern mal abgesehen und es gibt Gerüchte, daß schon die Kartager von Südamerika wußten/aber das fällt unter Antike). Bestenfalls kann man sagen, er war der erste "Wahnsinninge" dem die Ressourcen dafür gegeben wurden, weil der spanische Staat diese überschüssig hatte.
 
Fischhof schrieb:
Und ein "Wissen", wie groß die Kugel war, hatte man nicht.
Natürlich wusste man, wie groß der Erdradius war. Nicht so genau wie heute, aber doch hinreichend genau... Wie weit dieses Wissen Allgemeingut war, ist natürlich eine andere Frage.
 
Genau da gebe ich Dir recht, man hatte das Wissen in Händen, aber es war kein Allgemeingut. Was da Griechen vor tausend und xy Jahren errechnet hatten, gehörte schon lange nicht mehr zum Allgemeingut. Genauso wie in der Medizin. Die war auch in der Antike oder bei den Arabern (oder auch den Byzantiniern) im Mittelalter sehr viel weiter entwickelt, als im westlichen und mittleren Europa.
 
Aber das Hauptproblem dürfte gewesen sein, dass die Existenz Amerikas kein Allgemeinwissen war, so dass eben alle Kalkulationen unüberbrückbare Entfernungen ergaben, während der gute Kolumbus einen viel zu geringen Radius vorraussetzte.
 
Die Erde - Scheibe oder Kugel?

Frage von Chris :

Kann mir jemand sagen, wann sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass die Erde eine Kugel ist? Wer hat das maßgeblich beeinflusst?

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Antwort von Mercy :

Hallo Chris,
schau Dir mal die Diskussion an:
http://www.geschichtsforum.de/community/5/50.html

1507 Kopernikus vertritt die Ansicht, nicht die Erde , sondern die Sonne sei der ruhende, zentrale Körper der (damals) bekannten Welt, um den sich die anderen Körper bewegen. Die (heliozentrische) Planetentheorie stand im krassen Widerspruch zu der im ganzen Mittelalter als unantastbar geltenden (geozentrischen) Lehre des Ptolemäus

http://gabrieleweis.de/3-geschichtsbits/histo-surf ing/4-neuzeit1/4-2-renaissance/synopsenseiten/kope rnikus.htm

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Dankeschön von Chris :

Danke für eure schnellen Antworten. Ich bin ganz neu im Forum und im Fach Geschichte und hab mich noch nicht durchgesurft.

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Anmerkung von Manganite :

Geozentrisches Weltbild und die Frage ob die Erde eine Scheibe oder Kugel ist, sind aber zwei Paar Schuhe und sollten nicht pauschal in einen Topf geworfen werden!

Die Gleichsetzung gilt nur in einer Richtung: Das Modell flache Scheibe ist verknüpft mit dem geozentrischen Modell.

Anderherum "funktioniert" das geozentrische Modell sowohl mit einer Scheiben, als auch mit einer kugelförmigen Erde.

Auch war der große philosophische/religiöse Streitpunkt nicht die Frage Kugel/Scheibe, sondern geo- oder heliozentrisch.

Den Radius der Erdkugel hatten beispielsweise schon die Griechen bestimmt (müsste jetzt nachschauen wer es genau war).
 
Die These einer flachen Erde ist nicht nur mittelalterliche Vergangenheit. Es gibt auch heute Vertreter:

http://www.flat-earth.org/
(Ist aber selbst für Creationisten- Anhänger einer göttlichen Schöpfung gemäß Bibel- eine ziemlich extreme Position ...)
 
Saint-Just schrieb:
Die These einer flachen Erde ist nicht nur mittelalterliche Vergangenheit. Es gibt auch heute Vertreter:

http://www.flat-earth.org/
(Ist aber selbst für Creationisten- Anhänger einer göttlichen Schöpfung gemäß Bibel- eine ziemlich extreme Position ...)

Bei der Gelegenheit würde mich wohl interessieren, was solche Plattitüden-Vertreter (im wahrsten Sinne des Wortes!) zu Magellan bzw. dessen Mannschaft zu sagen haben, die via Erdumsegelung schon im 16. Jhdt. bewiesen haben, dass die Erde keine Scheibe sein kann...
 
naja, ich weiss ja net wie belehr ihr in Physik seit (wahrscheinlich ziemlich) also die erdanziehung (9,81N) in europa variiert auf der Welt. Am Nordpol und am Südpol ist sie geringer und aufm Äquator ist sie höher. Bei einer ovalen Erde leicht erklärbar.
Doch wenn sie flach waere *grins* gäbe es dieses leider Gottes bestehende Phänomen keine Begründung. Witzig ist, dass wenn man eine solche Theorie erstellt nur das belegt, was man belegen kann, der Rest wird unter den Tisch gekehrt.
Hoffe das hilft um diese these zu widerlegen. Gegenargumente sind willkommen :)
 
hellfish schrieb:
Hoffe das hilft um diese these zu widerlegen. Gegenargumente sind willkommen :)

da bin ich jetzt aber mal gespannt :D ..

ahhh moment, mir fällt doch direkt was ein:
es gibt doch diese tollen straßen, die bergab gehen und der gegenstand den man auf diese straße legt trotzdem bergauf rollt :king: ..
das wurde sogar von wissenschaftlern belegt....(mal schauen ob ich die seite noch mal finde....)....
http://www.s-line.de/homepages/keppler/gravitation.htm
das ist eine, aber leider noch nicht die, die ich gesucht habe...


sakk :)
 
das ist ja hoch interessant mit dem bergauf rollen, aber man hat ja ein paar experimente durchgeführt, welche es logisch erklären. das ist aber keine begrüdung dafür, dass die erde flach ist. Tolle Seite die du da gefunden hast. Hast du mehr von denen? Sowas interessiert mich! Danke fürs raussuchen im voraus!!
 
gib einfach mal unter google

gravitation straße ein oder graviationanomalie...
dann wirst du überschüttet...;)..


sakk :)
 
Seit wann wurde die Erde als eine Scheibe gesehen?

Ich habe mich gerade mit den Reichskleinodien beschäftigt und mir ist aufgefallen, dass der Reichsapfel ja Symbol des Kosmos oder des Erdball sein soll. Das würde ja bedeuten, dass zu der Zeit, als dieser geschaffen wurde, man nicht davon ausgegangen ist, dass die Erde eine Scheibe ist.
Zum einen meine Frage: Ist meine Schlussfolgerung richtig? Und zum anderen: Ab wann glaubte "man", dass die Erde eine Scheibe ist (in der Antike war ja bekannt, dass die Erde ein Kugel ist).

Grüße
 
Also, AB wann weiß ich nicht, aber ich meine, mich erinnern zu können, dass die Kirche bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts wider besseres Wissen am "traditionellen" geozentrischen Weltbild festgehalten hat, sowie daran, dass die Erde eine Scheibe war, obwohl Kolumbus das Gegenteil bewies... aber ich lass mich auch gern widerlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, AB wann weiß ich nicht, aber ich meine, mich erinnern zu können, dass die Kirche bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts wider besseres Wissen am "traditionellen" Weltbild als Scheibe festgehalten hat.
Lieber FoxP2gen!
Es würde mich sehr interessieren wie du darauf kommst dass die Kirche (die römisch-katholische wirst du wohl meinen) bis Anfang des 20. Jahrhunderts das traditionelle Weltbild "Erde ist Scheibe" aufrecht erhielt.
 
Entgegen der noch immer weit verbreiteten Ansicht war es während des europäischen Mittelalters unbestritten, daß die Erde kugelförmig ist. Lediglich einige wenige spätantike bzw. frühmittelalterliche Gelehrte (z.B. Lactantius, Severian von Gabala, Kosmas Indikopleustes) vertraten die Theorie, die Erde sei eine Scheibe. Ihre Arbeiten waren allerdings zu ihrer Zeit bzw. während des Mittelalters in der Gelehrtenwelt ungefähr so anerkannt wie in der heutigen Wissenschaft die Werke eines Erich von Däniken.
Anm.: Erst in der Neuzeit wurden die Theorien jener Leute wieder "ausgegraben", um die (vermeintliche) Rückständigkeit der mittelalterlichen Gelehrten zu kolportieren.

Mehr dazu bspw. unter folgenden Links:
Flache Erde - Wikipedia
Mittelalter und Moderne: Wie die Erde zur Scheibe wurde - Wissenschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
Helles Köpfchen - Glaubte man im Mittelalter, die Erde sei eine Scheibe?

PS(EDIT): Nicht mit der Scheibentheorie zu verwechseln ist das im Mittelalter gültige geozentrische Weltbild des Ptolemaios, dessen Inhalt zwar ist, daß die Erde im Mittelpunkt des Kosmos steht, welches jedoch die Kugelgestalt der Erde ebenfalls in keinster Weise anzweifelt :fs:
 
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Rovere, das mit der Scheibe tut mir Leid, ich habe mich soeben nochmal auf die Suche gemacht. Die flache Erde hat mit dem ptolemäischen Weltbild nichts zu tun gehabt (auch ich bin dem alten Irrtum aufgesessen :weinen:) aber dass die Kirche am geozentrischen Bild festgehalten hat, hab ich aus einem Artikel der P.M. ( damals sogar noch mit Quellenangabe versehen) gelesen... ist aber schon zwei oder drei Jahre her, ich werd nachsehen, ob ich das besagte Heft noch in meinem Giftschrank habe. :) Zum Weltbild der flachen Erde hat timotheus die Links geschrieben, die ich eben auch nochmal angeschaut hab...

Bis zum 19. Jhdt nachweisbar, da die Naturwissenschaftler als Lügner hingestellt wurden, wenn sie Dinge anders darstellten als die Bibel sie vorgab... nachzulesen
hier
 
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Zwar hat das geozentrische Weltbild nichts mit der Scheibentheorie zu tun, aber um das auch noch gerade zu rücken:
... aber dass die Kirche am geozentrischen Bild festgehalten hat, hab ich aus einem Artikel der P.M. ( damals sogar noch mit Quellenangabe versehen) gelesen... ist aber schon zwei oder drei Jahre her, ich werd nachsehen, ob ich das besagte Heft noch in meinem Giftschrank habe...

Aber das Festhalten galt bestimmt nicht bis ins 20. Jh. :nono:
Bereits 1757(!) wurde unter Papst Benedikt XIV. der Bann gegen das heliozentrische Weltbild aufgehoben, und die Werke von Kopernikus u.a. wurden vom Index Librorum Prohibitorum genommen. Druck und Publikation heliozentrischer Werke wurde dann ab 1822 von Seiten der katholischen Kirche (Ratifizierung der Entscheidung der Glaubenskongregation durch Papst Pius VII.) auch offiziell erlaubt.

Noch zu der von Dir verlinkten Seite: deren Artikel würde ich an einigen Stellen aber zumindest mit einem Fragezeichen versehen (ich habe mir einmal durchgelesen, was dort an anderer Stelle bspw. zu den Templern ausgeführt wird... naja... :nono:) :fs:
 
Also zusammenfassend: Nie wurde allgemein die Erde als Scheibe angesehen. Das war nur Propaganda "aufgeklährterer" Zeiten um das "finstere" Mittelalter als rückständig zu brandmarken.

Sehe ich das so richtig?
 
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