Ein weiterer Aspekt, nach Sadao Asada: From Mahan to Pearl Harbor -The Imperial Japanes Navy and the United States (S. 3-55).
Bereits 1907 zeigen sich die unterschiedlichen Perspektiven der (aufrüstenden) japanischen Marine auf der einen Seite, und der Armee andererseits. Während die Marine im hypothetischen Fall bei einer weiteren Expansion in China von den USA als perspektivischem Gegner ausging, war die Betrachtung der Armee auf Rußland als möglichen Gegner gerichtet (analog 1904/05). Dieser Gegensatz, geradezu ein Richtungskampf, hielt dann bis 1941 an. Das Deutsche Reich spielte dabei keine Rolle.
Die Marineoffiziere, wie Naganari, Saneyuki, Tetsutaro (später Kanji) zeigten sich von Mahans Thesen zur Seemacht als Voraussetzung des Großmachtstatus beeindruckt. Das 8-8-Flottenprogramm nach dem russisch-japanischen Krieg (8 Dreadnoughts/ 8 Panzer- bzw. Schlachtkreuzer) spiegelt dieses erstmals direkt wider, und bereits beim Rüstungsprogramm von 1907 wird die Forderung formuliert, einen 70%-Status zur US-amerikanischen Marine zu fordern. Die Forderung taucht später in dem 5:3-Verhältnis (genauer 5:3 plus Schlachtschiff MUTSU) beim Washingtoner Flottenabkommen 1922 erneut auf. Das belegt die Nachhaltigkeit dieser Strategie.
Sat? Tetsutar? - Wikipedia, the free encyclopedia
Saneyuki Akiyama - Wikipedia, the free encyclopedia
Ogasawara Naganari - Wikipedia, the free encyclopedia
Die "70%-Forderung" (Flottenstärke Japan:USA) von 1907 steht vor dem Hintergrund der ebenfalls aufstrebenden Flottenrüstung der USA, die sich jedoch nach japanischem Kalkül auf 2 Ozeane verteilen mußte. Vor diese Zeit fallen die Stellungnahmen von Mahan, der Hawaii als maritimen Schlüssel zum Pazifik ansieht.
Mahan: Hawaii and our future sea-power, März 1893.
Internet Archive: Details: The interest of America in sea power, a present and future
Der japansische Sieg über Rußland und Rüstungsanstrengungen der japanischen Marine, verknüpft mit der Einwanderungsdiskussion in Kalifornien, führen dann um 1906 auf der Grundlage der Seekriegsvorstellungen von Mahan zum Plan "Orange" in den USA, dem Operationsszenario gegen Japan im Pazifik.
So hypothetisch die japansichen Überlegungen zu diesem Zeitpunkt waren - und der Erste Weltkrieg brachte hier einen Einschnitt und erst die Gelegenheit zur weiteren japanischen Expansion - hatte das deutsche Kaiserreich in diesen Strategien keinen Stellenwert. Im Gegenteil, die deutschen Kolonien wurden durch die Krise in Europa das erste, leichte Ziel als Voraussetzung einer japanischen Abschirmung im Pazifik gegen die USA.
P.S. und OT: die 70%-Forderung wurde übrigens auch nicht wesentlich durch den Panama-Kanal beeinflußt, dessen Bau 1907 voran schritt. Sie war mehr dadurch begründet, dass nach japanischen Vorstellunen grundsätzlich und damit dauerhaft eine Verteilung der US-Flotte auf zwei Ozeane erfolgen mußte, um den Interessen nachzugehen. Später zeigen sich diese Überlegungen etwas modifiziert: im Bau der Super-Schlachtschiffe der Yamato-Klasse, deren Konstruktion u.a. deswegen so gigantisch gewählt wurde, weil gedachte US-Gegenstücke in Tonnage und Breite den Panama-Kanal nicht mehr hätten durchqueren können.
Bereits 1907 zeigen sich die unterschiedlichen Perspektiven der (aufrüstenden) japanischen Marine auf der einen Seite, und der Armee andererseits. Während die Marine im hypothetischen Fall bei einer weiteren Expansion in China von den USA als perspektivischem Gegner ausging, war die Betrachtung der Armee auf Rußland als möglichen Gegner gerichtet (analog 1904/05). Dieser Gegensatz, geradezu ein Richtungskampf, hielt dann bis 1941 an. Das Deutsche Reich spielte dabei keine Rolle.
Die Marineoffiziere, wie Naganari, Saneyuki, Tetsutaro (später Kanji) zeigten sich von Mahans Thesen zur Seemacht als Voraussetzung des Großmachtstatus beeindruckt. Das 8-8-Flottenprogramm nach dem russisch-japanischen Krieg (8 Dreadnoughts/ 8 Panzer- bzw. Schlachtkreuzer) spiegelt dieses erstmals direkt wider, und bereits beim Rüstungsprogramm von 1907 wird die Forderung formuliert, einen 70%-Status zur US-amerikanischen Marine zu fordern. Die Forderung taucht später in dem 5:3-Verhältnis (genauer 5:3 plus Schlachtschiff MUTSU) beim Washingtoner Flottenabkommen 1922 erneut auf. Das belegt die Nachhaltigkeit dieser Strategie.
Sat? Tetsutar? - Wikipedia, the free encyclopedia
Saneyuki Akiyama - Wikipedia, the free encyclopedia
Ogasawara Naganari - Wikipedia, the free encyclopedia
Die "70%-Forderung" (Flottenstärke Japan:USA) von 1907 steht vor dem Hintergrund der ebenfalls aufstrebenden Flottenrüstung der USA, die sich jedoch nach japanischem Kalkül auf 2 Ozeane verteilen mußte. Vor diese Zeit fallen die Stellungnahmen von Mahan, der Hawaii als maritimen Schlüssel zum Pazifik ansieht.
Mahan: Hawaii and our future sea-power, März 1893.
Internet Archive: Details: The interest of America in sea power, a present and future
Der japansische Sieg über Rußland und Rüstungsanstrengungen der japanischen Marine, verknüpft mit der Einwanderungsdiskussion in Kalifornien, führen dann um 1906 auf der Grundlage der Seekriegsvorstellungen von Mahan zum Plan "Orange" in den USA, dem Operationsszenario gegen Japan im Pazifik.
So hypothetisch die japansichen Überlegungen zu diesem Zeitpunkt waren - und der Erste Weltkrieg brachte hier einen Einschnitt und erst die Gelegenheit zur weiteren japanischen Expansion - hatte das deutsche Kaiserreich in diesen Strategien keinen Stellenwert. Im Gegenteil, die deutschen Kolonien wurden durch die Krise in Europa das erste, leichte Ziel als Voraussetzung einer japanischen Abschirmung im Pazifik gegen die USA.
P.S. und OT: die 70%-Forderung wurde übrigens auch nicht wesentlich durch den Panama-Kanal beeinflußt, dessen Bau 1907 voran schritt. Sie war mehr dadurch begründet, dass nach japanischen Vorstellunen grundsätzlich und damit dauerhaft eine Verteilung der US-Flotte auf zwei Ozeane erfolgen mußte, um den Interessen nachzugehen. Später zeigen sich diese Überlegungen etwas modifiziert: im Bau der Super-Schlachtschiffe der Yamato-Klasse, deren Konstruktion u.a. deswegen so gigantisch gewählt wurde, weil gedachte US-Gegenstücke in Tonnage und Breite den Panama-Kanal nicht mehr hätten durchqueren können.
Zuletzt bearbeitet: