Wobei ich noch hinzufügen möchte dass die gallisch-keltischen,  romanisierten Veteranen der Hilfstruppen im Zweifelsfall bei ihrem Land  in Germanien blieben.
		
		
	 
Da sprechen wir im Zweifelsfall vom 
linksrheinischen "Germanien".
Soweit wir von germanischen Kohorten wissen, wurden diese bei Stämmen ausgehoben, die auf der linken Rheinseite siedelten (oder angesiedelt worden waren): Bataver, Tungrer, Sugambrer, Vangionen.
Und wenn deren Veteranen in die Heimat zurückkehrten, dann war das sicher nicht die Hildesheimer Börde. Noch nicht mal die Hellwegbörde.
Wenn ich dazu nochmal einen meiner eigenen Beiträge zitieren darf:
	
		
	
	
		
		
			Interessant könnte Sueton sein. Der hält als Ergebnis der Feldzüge fest,  dass 40.000 Germanen  (namentlich Sugambrer) auf das linke Rheinufer  umgesiedelt hat. Das könnte darauf hindeuten, dass man in erster Linie  diesen Unruheherd auszuschalten wollte. Hielt man eine starke  militärische Präsenz östlich des Rheins nicht mehr für erforderlich, als  dieses Ziel (vermeintlich) erreicht war?
Aus der Umsiedelungsaktion lässt sich schließen, dass es links des  Rheins noch eine Menge Land zu kultivieren gab, und dass die Römer sich  auch darum kümmerten, dieses Potential weiter auszubauen.
Auf der anderen Seite waren die Römer offensichtlich nicht daran  interessiert, das landwirtschaftliche Potential der Hellwegbörde zu  nutzen. Durch die Umsiedlung von 40.000 Menschen wurde dieses Potential  eher geschwächt als gestärkt.
		
		
	 
	
		
	
	
		
		
			... so dass die Romanen den Germanen im Großen und  Ganzen egal waren, wenn  nicht sogar als Ratgeber bei neuen  landwirtschaftlichen Techniken  willkommen waren.
		
		
	 
Darüber sprechen wir dann, wenn die erste 
villa rustica in der Hildesheimer Börde ausgegraben wurde.
Die ganzen Fantasien über Landwirtschaft treibende Romanen in der Hellwegbörde oder der Hildesheimer Börde können wir uns schenken, wenn wir mal einen Blick auf die geschichtlichen Fakten werfen.
Die Gegenden um Ruhr, Lippe, Ems, Weser waren bis kurz vor Varus' Zeit noch Kriegsgebiet gewesen. Auch Varus selbst, dem die Quellen vorwerfen, er hätte sich "wie im Frieden" benommen, war immerhin mit drei Legionen unterwegs. 
In den zwei Jahren, die er als Statthalter amtierte, können nur die allerersten Schritte für eine friedliche Verwaltung unternommen worden sein. Die allerersten Schritte waren:
- militärische Sicherung
- Einbindung der einheimischen Oberschicht.
Gründung von landwirtschaftlichen Betrieben und Ansiedlung italischer Bevölkerungsgruppen waren da noch Zukunftsmusik.
	
		
	
	
		
		
			... abgesehen  davon dass es aus italischer Sicht am Allerwertesten der Welt lag
		
		
	 
... gab es dort noch nicht einmal Weinbau. Die Attraktivität muss etwa der Sibiriens entsprochen haben.