Beim Sozialismus sollen die Gesellschaftsschichten verschwinden, also es soll keine Arbeiterschicht geben, die die ganze Arbeit leistet und die Bourgeoisie, die ihnen das Geld wegnimmt. Jeder bekommt gleich viel.
Beim Kommunismus gibt es kein Konzept von Geld und jeder arbeitet für jeden, um gemeinsam ihren Wohlstand zu erhalten/ erhöhen.
Beim Kapitalismus, hat jeder das Recht auf Eigentum und kann damit auch tun er/ sie möchte.
Diese Systeme sind nicht vereinbar, weil die Freiheit für Eigentumsbesitz, ermöglicht jeden sein Eigentum anders zu benutzen, sodass es unmöglich ist Gesellschaftsschichten auszuradieren..?
Es geht in der kommunistischen Auffassung um die Aufhebung von Klassengegensätzen, nicht um das Ausradieren von Gesellschaftsschichten.
Der Kommunismus im Marxschen Sinne geht im Grunde von der Grundannahme aus, dass ein gewisses Zeitquantum abstrakter menschlicher Arbeit, vergegenständlicht in einem, wie auch immer gearteten Arbeitsprodukt, einen Wert für sich darstellt.
Die Menschliche Arbeit, die ein Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber verkauft ist demgemäß eine Ware und diese muss demgemäß der Arbeitgeber zwangsläufig unter ihrem eigentlichen Wert erwerben, weil sich sein Gewinn aus der Differens dessen Wergibt, was das Arbeitsprudukt, also im Wesnetlichen die vom Materialwert abgesehene menschliche Arbeitsleistung enthält, bzw. er dafür auf dem Markt herausschlagen kann und dem, was er an seine Arbeiter weitergeht.
Der marx'sche Klassenbegriff, ergibt sich auch nicht aus besitzverhältnissen oder dadurch, dass Grundsätzlich die Arbeitenden um einen Teil des Wertes ihrer Arbeit in diesem Sinne betrogen werden, sondern der Klassenbegriff im Sinne von Bourgeoisie und Proletariat, setzt voraus, dass diese Abschöpfung von Arbeitswert nicht nur stattfindet, sondern dass sie das Hauptgeschäftsmodell bietet.
Im marxschen Sinne ist deswegen ein Arbeitgeber, etwa ein kleiner Handwerksmeister, der Gesellen in seinem Betrieb beschäftigt, aber selbst noch mitarbeitet, kein Kapitalist/Bourgeois.
Dafür wäre es notwendig, dass dieser
ausschließlich davon lebt, die Arbeitskraft anderer auszukaufen und seinen Geinn aus dem Arbeitprodukt oder aus "Wucherkapital", sprich Banken- und Wertpapiergeschäften zu ziehen.
Dafür ist wiederrum nicht notwendig, dass dabei ein bestimmtes Ausmaß an Wohlstand tatsächlich erreicht wird.
Das es im Kommunismus kein Konzept von Geld gäbe und jeder einfach für den anderen arbeite ist so auch nicht richtig. Das wären dann eher anarchistische Vorstellungen.
Was für kommunistischen Gesankengut einschlägig ist und du auch im kommunistischen Manifest finden könntest, ist die gemeinsame selbstständige Organisation der Arbeit als idealmodell.
Das bedeutet aber nicht, dass kein Handel oder Geldgeschäfte mehr stattfinden würden oder das ganze uneigennützig wäre.
Zentral ist hier, was Marx als "Aneignung des Arbeitsproduktes durch den Kapitalisten/Bourgeois" bezeichnet hat.
Damit ist Gemeint:
X besitzt eine fabrik und möchte, dass dort aus Eisenerz Stahl fabriziert wird. Dafür stellt er Arbeiter Y an, der Hochofen bedient und der Stahl der dabei heraus kommt, ist anschließend Besitz des X, den dieser auf dem freien Markt verkaufenn kann um Gewinn dabei zu machen.
Dem Material (oder konstanten Kapital, wie marx es ausdruückte), nämlich dem Eisenerz wird ein gewisses Maß menschlicher Arbeitskraft zugesetzt (es wird so und so viele Stunden lang geschmolzen, angemischt, gegossen, gewalzt, etc.) und was dabei heraus kommt ist eine gewisse Menge an fertig bearbeitetem Stahl.
Das Eisenerz kostet auf dem freien Markt, vielleicht 10 Mark und der fertige Stahl kostet auf dem freihen Markt, sagen wir 100 Mark.
Woher kommt die Differenz? marx erklärte dass im ersten band des "Kapitals" wie folgt.
Dem fertigen Produkt, bzw. dessen Verkaufspreis sind grundsärzlich 3 verschiedene Dinge zu eigen nämlich:
1. "Konstantes Kapital" (Das sind die Kosten für das Rohmaterial, für den Betrieb der Maschinen und der Arbeitsstätten etc., neumodisch würde man sagen, das sind die Betriebskosten, abzüglich der Lohnkosten.
2. "Variables Kapital" (Das sind die Kosten zur Entlohnung der Arbeiter)
3. "Mehrwert (Das ist die Gewinnspanne nach Abzug der Betriebskosten und des Arbeitslohns).
Wie kommt es jetzt also, dass der Stahl 100 Mark wert ist, das Eisenerz aber nur 10 Mark?
Wenn man das nach Marx erklären will, ist der Bearbeitungsprozess des Materials, hier das schmelzen, schmieden, walzen etc. dass, was die Wertdifferenz zwischen beidem abzüglich des Materialwerts ausmacht.
Heißt, Marx folgend ist die menschliche Arbeit zur Herrstellung eines bestimmten Maßes an Stahl, dass einen Wert von 100 Mark hat 80 Mark wert, wenn ein adäquates Maß an Rohmaterial 10 Mark wert ist und der Betrieb des Stahlwerks für die Zeit, die notwendig ist um den Stahll herzustellen, ebenfalls nochmal 10 Mark gekostet hat.
Das heißt, die Arbeiter hätten sich durch Aufwand ihrer Arbeit, wenn man sie gerecht nach dem Wert ihrer Arbeit bezahlen würde, für dieses Quantum Stahl einen Lohn von 80 Mark verdient.
Den bekommen sie aber nicht.
Warum nicht?
Ganz einfach: Wenn der Fabrikbesitzer, den Stahl für 100 Mark verkauft, 10 für die Rohstoffe aufwendet, 10 für die Maschinen und 80 für die Arbeiter, hat er ja selbst keinen Gewinn.
Er kann also nur Gewinn machen, wenn er an einem der drei Ausgabenposten spart. Folgt man Marx und das mag für seine Zeit zutreffend sein, kann er am Einfachsten beim Lohn für die Arbeitskräfte sparen, weil es ohne Material und Maschinen nicht funktioniert.
Unser Fabrikbesitzer X bezahlt also 20 Mark für Rohstoffe und Maschinen (konstantes Kapital), und bezahlt seinem Arbeiter Y einen Lohn von 60 Mark (variables Kapital).
Das bedeutet er hat 100 Mark eingenommen und von diesen 80 wieder ausgegeben, also einen Gewinn von 20 Mark.
Aus Sicht eines Kommunisten sind diese 20 Mark das Problem.
Wenn man nach der marx'schen Arbeitswertlehre davon ausgeht, dass der Wert eines fertigen Produktes sich aus dem Wert des Rohstoffs und dem Wert der zugesetzten vergegenständlichten menschlichen Arbeitsleistung zusammensetzet und der Stahl gegenüber dem Eisenerz 80 Mark mehr wert ist, (Betriebskosten exkludiert), dann ist durch die im Stahl vergegenständlichte menschliche Arbeit dem Stahl gegenüber dem ein zusätzliche Wert ("Mehrwert") hinzugefügt worden.
Daraus ergibt sich, dass der Wert der Arbeitsleistung 80 Mark beträgt. Der Arbeiter bekommt aber nur 60.
Wie ist das möglich?
Das ist möglich, weil der Arbeiter, der dieses Produkt hergestellt hat, anschließend keine Verfügung mehr darüber hat, weil er nur Lohnarbeiter ist und deswegen das fertige Arbetisprodukt, also der Stahl nicht ihm, sondern dem Fabrikbesitzer gehört und er die Verfügungsgewalt darüber hat.
Von diesem Standpunkt aus betrachtet, hat sich der fabrikbesitzer das Produkt inklusive des darin vergegenständlichesn Arbeitswertrs angeeignet und zwar zu unfairen Konditionen, weil der Arbeiter nicht das bekommt, was seine Arbeit eigentlich wert ist, weil der Bourgeois sonst keinen Gewinn haben könnte. Hiergegen kann sich der Arbeiter aber nicht wehren, sondern er könnte allenfalls kündigen und damit seine eigene wirtschaftliche Existenzgrundlage zerstören.
Das Ziel, was Marx und Engels mal ausgegeben hatten, war nicht, dass es kein Geld mehr gäbe oder alles irgendwie gemeinnützig wäre.
Es geht darum, dass diese Aneignung des Arbeitsproduktes durch jemanden, der nicht daran mitgewirkt hat unterbleiben sollte, damit die Arbeiter selbst darüber verfügen und es zu einem Preis verkaufen können, der dem Wert ihrer Arbeitskraft angemessen ist.
Und darum geht es im Wesentlichen beim Gedanken der vergesellschaftung.
Es geht nicht darum, dass keiner mehr Handel treiben oder Gewinn machen dürfte. Es geht darum, dass niemand mehr Gewinn machen kann, nicht mit der eigenen Arbeit, sondern darum die Arbeittskraft anderer ausfzukaufen und sie um den, aus Sicht der marxschen Arbeitswertlehre gerechten Lohn zu prellen.
Alles etwas kompliziert und man muss das sicher nicht so sehen, ich will dich auch nicht unnötig vollquatischn.
ich möchte nur vermutteln, dass es sich beim Kommunismus im marxschen Sinne nicht um irgendein halbtotalitäres Utopia handelt, in dem sich alle irgendwie lieb haben und vollkommen uneigennützig sind.
Es geht im wesentlichen darum, dass bestimmte Werte wie "Freiheit" einfach anders definierrt werden, dass anders gewichtet wird und sich in Form entsprechender Konsequenzen im Gesellschaftsentwurf niederschlägt.