kannte man biologische Väter

Mondzyklus und dieser Krams. Bite mal ernsthafte Quellen.

Der weibliche Zyklus schwankt zwischen 24 und 35 Tage. Der Mondzyklus schwankt hingegen nicht so dramatisch.
Dass Frauen aus naturnahen Völkern ihren Zyklus mit dem Mond abstimmen können, liegt nicht am Mond und der Frau sondern an der Sonne, die den Mond nachts erhellt. Durch das indirekte Licht bei Nacht wird der weibliche Zyklus regelmäßiger. Es geht also auch mit einem Nachtlicht im Zimmer.
 
Da das Brett ja "Frühzeit des Menschen" heißt, möchte ich noch folgende These beisteuern :

Der Eisprung hat sich beim Menschen im Laufe der Evolution beschleunigt. Der monatliche Zyklus ist ziemlich "neu" und unterscheidet sich von unseren äffischen Verwandten.

Begründung :

Grundsätzlich gibt es die Alternative (a) die Funktionsfähigkeit der Uterusschleimhaut bis zum nächsten Eisprung aufrecht zu erhalten oder (b) diese komplett abzustoßen und jedes Mal neu aufzubauen. Welche Altenative "ökonomischer" ist, hängt vom zeitlichen Abstand zwischen zwei Zyklen ab, je länger, desto sinnvoller ist (b). Die Menschenfrau ist also eigentlich für lange Abstände zwischen zwei Fruchtbarkeitsperioden "ausgelegt".

Bei der Frau sind die im Laufe ihres Lebens zur Verfügung stehenden Eizellen bereits bei der Geburt vorhanden. Das für den Menschen charakteristische Auftreten einer Menopause würde sich daraus erklären, dass Vorrat an Eizellen durch die Erhöhung der Taktzahl nicht mehr ausreicht und somit schon vorzeitig erschöpft ist.

Wozu das gut sein soll ? na ja, irgendwann wird es mal dem Überleben der Art gedient haben….
 
Eine der (verschiedenen denkbaren) Möglichkeiten, sich der Situation anzupassen, ist ein neuer "Sozialpakt" zwischen Mann und Frau :

Vertragspartner 1, nachfolgend der Mann genannt, verpflichtet sich, sich langfristig sozial an seine Partnerin zu binden und sie zu unterstützen. Er zieht damit bezüglich des Engagements für den Nachwuchs mit der Frau gleich und verzichtet auf andere erotische Kontakte.

Im Gegenzug verpflichtet sich Vertragspartnerin 2, ihm die Exklusivität auf die Vaterschaft zu garantieren. Sie verzichtet darauf, weiterhin auf einen besseren Kindsvater zu warten.

Aus diesem Pakt ergeben sich viele essentielle Spielregeln einer Gesellschaft.

Gesellschaftliche Veränderungen können sich daraus ergeben, dass sich die (Über-)Lebensbedingungen sowie die Zahl und Bedeutung von Kindern in diesem Umfeld ändern.

Es gibt noch eine Möglichkeit den Widrigkeiten der Umwelt entgegen zu wirken, und zwar den Sippenzusammenhalt.
Die schwächsten Glieder, die Kinder, werden von allen geschützt, da sie den Weiterbestand der Sippe oder des Clans garantieren. Genährt werden die Mitglieder von allen die abkömmlich sind zum Jagen oder Sammeln, die Obhut bilden diejenigen, die entweder in irgendeiner Weise gehandicapt sind, oder abgestellt worden sind, wie eine Wache.
Der Schutz und Unterstützung der Sippe oder des Clans ist meines Erachtens effektiver als die Kleinfamilie.
 
Der weibliche Zyklus schwankt zwischen 24 und 35 Tage. Der Mondzyklus schwankt hingegen nicht so dramatisch.
Dass Frauen aus naturnahen Völkern ihren Zyklus mit dem Mond abstimmen können, liegt nicht am Mond und der Frau sondern an der Sonne, die den Mond nachts erhellt. Durch das indirekte Licht bei Nacht wird der weibliche Zyklus regelmäßiger. Es geht also auch mit einem Nachtlicht im Zimmer.

Der Mond bietet sich aber durch seine sich wiederholenden Phasen als Kalender an. Wenn also Frau nach 2 Vollmondphasen immer noch keine Regel hat, dann ist dies schon erkenntnisreich.
 
Zur Frage der Geburtenregulierung eine interessante Studie über Buschvölker der Kalahari, die ich vor ca. 100 Jahren mal gelesen habe. In dem betreffenden Volk (Jäger-Sammler-Kultur) war das Leben so eingerichtet, dass die Frauen 2/3 zur Nahrung der Allgemeinheit beisteuerten, eine schweißtreibende Angelegenheit, die zudem mit dem Tragen der kleinen Kinder (bis 2 Jahre) belastet ist. Gleichzeitig gibt es in diesem Volk ein Tabu: eine Frau, die ein Kind zur Welt gebracht hat, darf knapp 4 Jahre keinen Geschlechtsverkehr mehr ausüben. Die Frage lautet natürlich: was soll ein solches Tabu, warum 4 Jahre kein Sex?

Nun haben Soziobiologen die herrschenden Bedingungen dieses Volkes in einen Rechner gegeben und den optimalen Geburtenabstand für eine erfolgreiche Kinderaufzucht ermittelt. Ergebnis der Simulation: 3.88 Jahre = nahezu exakt das, was das Tabu des Stammes befiehlt.
Ich finde solche Übereinstimmungen erstaunlich, zeigen sie doch ein unglaubliche Anpassungsfähigkeit menschlicher Kulturen.
(Quelle: N. Jones & R. Sibly, Human Behaviour and Adaptation 1978)
 
@Cassandra: Die schwächsten Glieder, die Kinder, werden von allen geschützt, da sie den Weiterbestand der Sippe oder des Clans garantieren. Genährt werden die Mitglieder von allen die abkömmlich sind zum Jagen oder Sammeln, die Obhut bilden diejenigen, die entweder in irgendeiner Weise gehandicapt sind, oder abgestellt worden sind, wie eine Wache.

Und genau da kommen wir zum nächsten Phänomen, dass die Menschheit rein biologisch einzigartig macht: Die Menopause. Gibt es sonst nicht im Tierreich. Die aufpassenden "Omas" haben garantiert auch eine Rolle bei der wahren Menschwerdung gespielt.
 
Ist der Mensch nicht auch das einzige Lebewesen, was das ganze Jahr hindurch fruchtbar ist?
 
Der Mond bietet sich aber durch seine sich wiederholenden Phasen als Kalender an. Wenn also Frau nach 2 Vollmondphasen immer noch keine Regel hat, dann ist dies schon erkenntnisreich.

Interessante Theorie, du meinst im Ernst, dass eine Frau beim Ausbleiben der Menstruation von einer Schwangerschaft ausgehen musste, so ganz profan und ohne Mond?
 
Und genau da kommen wir zum nächsten Phänomen, dass die Menschheit rein biologisch einzigartig macht: Die Menopause. Gibt es sonst nicht im Tierreich. Die aufpassenden "Omas" haben garantiert auch eine Rolle bei der wahren Menschwerdung gespielt.
Nicht nur die älteren Frauen werden aufgepaßt haben sondern auch die größeren Kinder, müssen nicht unbedingt die Geschwister gewesen sein. Vielleicht müssen wir uns bei der Bertrachtung der Wildbeutergruppen von unseren heutigen Kleinfamilien lösen, die sind geschichtlich betrachtet doch ein eher neues Phänomen.
Die Gruppengröße betrug 20 -über 100, also überschaubar und eine Unterscheidung meine Kinder - deine Kinder ist bei 10 -15 Kindern eher unerheblich. Die erfahrenen älteren Männer und Frauen waren für die Gruppe und die Weitergabe des Wissens wichtig, es gab ja noch keine Bücher und "kein Google + Wiki".
[SIZE=-2][PDF][/SIZE]
Modern Hunter-gatherers an early symbolic culture (Alan Barnard)

Aber ob die Evolution deshalb die Menopause erfand, ich weiß nicht, bisher dachte ich immer, daß hängt mit der langen Kindheit des Menschen zusammen und die Lebenserwartung war niedriger also mußte "Mutter Natur" noch mind. 15 Jahre Aufzuchtszeit nach der letzten Geburt einkalkulieren.

Der weibliche Zyklus schwankt zwischen 24 und 35 Tage. Der Mondzyklus schwankt hingegen nicht so dramatisch.
Dass Frauen aus naturnahen Völkern ihren Zyklus mit dem Mond abstimmen können, liegt nicht am Mond und der Frau sondern an der Sonne, die den Mond nachts erhellt. Durch das indirekte Licht bei Nacht wird der weibliche Zyklus regelmäßiger. Es geht also auch mit einem Nachtlicht im Zimmer.
Diese Theorie habe ich noch nie gehört, wo kommt die her?
Zur Frage der Geburtenregulierung eine interessante Studie über Buschvölker der Kalahari, die ich vor ca. 100 Jahren mal gelesen habe. In dem betreffenden Volk (Jäger-Sammler-Kultur) war das Leben so eingerichtet, dass die Frauen 2/3 zur Nahrung der Allgemeinheit beisteuerten, eine schweißtreibende Angelegenheit, die zudem mit dem Tragen der kleinen Kinder (bis 2 Jahre) belastet ist. Gleichzeitig gibt es in diesem Volk ein Tabu: eine Frau, die ein Kind zur Welt gebracht hat, darf knapp 4 Jahre keinen Geschlechtsverkehr mehr ausüben. Die Frage lautet natürlich: was soll ein solches Tabu, warum 4 Jahre kein Sex?

Nun haben Soziobiologen die herrschenden Bedingungen dieses Volkes in einen Rechner gegeben und den optimalen Geburtenabstand für eine erfolgreiche Kinderaufzucht ermittelt. Ergebnis der Simulation: 3.88 Jahre = nahezu exakt das, was das Tabu des Stammes befiehlt.
Ich finde solche Übereinstimmungen erstaunlich, zeigen sie doch ein unglaubliche Anpassungsfähigkeit menschlicher Kulturen.
(Quelle: N. Jones & R. Sibly, Human Behaviour and Adaptation 1978)
danke @eumolp, endlich ordentliche Quellen.

Der an die Lebensbedingungen angepaßte Geburtenabstand in der Kalahari ist doch aber nur ein Modell unter vielen, bei den eiszeitlichen Großwildjägern könnte das anders gewesen sein, vielleicht war auch die Sippe größer, weil mehr Treiber die Jagd erfolgreicher macht z.B.

Übrigens, für den optimalen Geburtenabstand hätten wir nicht die Kalaharivölker oder den Rechner bemühen müssen, 3 Jahre gelten noch heute als optimaler Abstand.:winke:
 
Gut, so gedanklich habe ich das nicht so ganz durchschaut, aber mögen da Instinkte im Spiel sein? Dem liegt folgender Gedanke zu Grunde. Auch Mäuse vermehren sich, ist das jetzt ein Mondzyklus??

Gelegentlich habe ich auch mal Hunger oder Durst oder muss aufs Klo. Vernunfgesteuert natürlich. Ich pinkele nur vernuftgesteuert.
 
Gut, so gedanklich habe ich das nicht so ganz durchschaut, aber mögen da Instinkte im Spiel sein? Dem liegt folgender Gedanke zu Grunde. Auch Mäuse vermehren sich, ist das jetzt ein Mondzyklus??

Gelegentlich habe ich auch mal Hunger oder Durst oder muss aufs Klo. Vernunfgesteuert natürlich. Ich pinkele nur vernuftgesteuert.

Ich verstehe nicht so ganz, was du damit sagen willst:confused:
 
Aber ob die Evolution deshalb die Menopause erfand, ...

Vorsicht! Ich denke zwar, dass Du das weißt, aber bevor hier die Diskussion abdriftet: Die Evolution ist ein Prozess der passiert und bei dem sich erfolgreiche Anpassungen i.d.R. eher durchsetzen (muss aber nicht). Die Evolution ist nicht aktiv, sie erfindet also auch nicht. Wir sollten uns hier an präzise Formulierungen halten.
 
Ich verstehe nicht so ganz, was du damit sagen willst:confused:

Da fehlte wohl ein Smily... :ironie:

Mir will das insbesondere von den Damen hier postulierte Wissen der biologischen Funktion männlicher Samenflüssigkeit in Urgesellschaften nicht recht einleuchten. Die Frauen wußten halt um die Zusammenhänge, aha. Auch Geburtenkontrolle hätten sie bewußt vollzogen, natürlich ohne all das auch den Männern mitzuteilen, so so. Da hatten die Mädels dann ja den Oberschenkelklopfer beim Kaffeekränzchen am Lagerfeuer auf ihrer Seite, während sich die Männchen nichts ahnend auf der Jagd befanden. Weltfrauenverschwörung? Ist doch arg viel Spekulation hier im Spiel, vermischt mit recht "modernen" Kenntnissen und Ansichten... :pfeif:
 
Auch Geburtenkontrolle hätten sie bewußt vollzogen, natürlich ohne all das auch den Männern mitzuteilen, so so. Da hatten die Mädels dann ja den Oberschenkelklopfer beim Kaffeekränzchen am Lagerfeuer auf ihrer Seite, während sich die Männchen nichts ahnend auf der Jagd befanden. Weltfrauenverschwörung? Ist doch arg viel Spekulation hier im Spiel, vermischt mit recht "modernen" Kenntnissen und Ansichten... :pfeif:

"Die Männer nun wieder mit ihrem Schwarz-weiß-Denken" und die Übertragung der heutigen Muster......
die Menschen haben sich damals wie heute über ihre Erfahrungen ausgetauscht, vielleicht sogar Männer und Frauen.......wenn das so gewesen wäre, wär´s ein Grund mehr, aus der Geschichte zu lernen.:winke:
 
Es geht bei solchen Fragen nicht so sehr darum, ob etwas "gewusst" wird (oder "richtig" ist), sondern ob es tradierte oder vererbte Verhaltensweisen gibt, die einer Gruppe gewisse momentane "Vorteile" verschaffen.

Vorteil heißt - wir backen meist kleine Brötchen - dass Nachkommen der Mitglieder dieser Gruppe - im Gegensatz zu anderen Gruppen - bis heute überlebt haben. Also eine rein utilitaristische Betrachtungsweise.

Die strenge Soziobiologie sucht solche Anpassungen in Genen festzumachen, und ist damit bei vielen klassischen Problemfällen (z.B. Bienen, Altruismus,...) sehr erfolgreich gewesen. Manche Spekulationen - gerade im menschlichen Bereich - sind allerdings schwer zu verdauen...

Die "erweiteret" Soziobiologie, wie sie etwa Richard Dawkins vertritt, hat das Konzept von Genen auf "Meme" ausgedehnt, und ist hierdurch flexibler in der Argumentation, insbesondere in der Interpretation starker Kulturflexibilität.

Problematisch hierbei ist, dass "Meme" nicht so recht fassbar sind, und diese Therorieerweiterung dadurch einen "nicht-falsifizeirbaren" Charakterzug trägt.

Solche Anpassungen sind weder gut noch schlecht, sonder "im Moment nützlich". Treten Umweltänderungen auf, können sie dann möglicherweise verheerende Konsequenzen haben.
 
Müssen wir auch gar nicht :) Ich fand nur einige der letzten Postings etwas verwirrend, die über "Sinn" und "Gründe" spekulierten, und wollte an den "klassischen" darwinistischen Standpunkt erinnern. Und ihn auch abgrenzen gegen die erweiterten Ideen Dawkins' ("Meme") , der häufig als der Soziobiologe gesehen wird, was er natürlich nicht ist...
 
[SIZE=-2]Ich bin noch auf der Suche nach "anständigen" Qellen. Um das Thema zu versachlichen, hier ein Link, den ich nachher zu Ende lesen will, scheint Theorien zu Verwandschaftsbeziehungen zu sein.[/SIZE]
[SIZE=-2][PDF][/SIZE]
Leitfaden für die Einführungsvorlesung in Sozialanthropologie


SPIEGEL Wissen :: Dämonen der Begierde - Artikel

Der Artikel berichtet in einfacher Form über die verschiedenen Theorien zur menschlichen Sozialentwicklung, wobei Geoffrey Miller – Wikipedia uns hinsichtlich der Eingangsfrage vielleicht weiterbringen könnte, ich werde mir das Buch auf jeden Fall ausleihen. Hat es im Forum schon jemand gelesen?
 
Zurück
Oben