Karl Marx / Das kommunistische Manifest

Anish schrieb:
ja, kleine selbständige Unternehmer, Freiberufler schon, aber die rechnen wir ja wohl nicht zum Proletariat. Da geht eher das Personal - falls vorhanden - pünktlich nach Hause.

Ansonsten stimme ich dem sonst Gesagten zu.


16 Stunden am Tag sind für Ärzte in Kliniken, Krankenschwestern u. Pflegepersonal oftmals keine Seltenheit, z.T. wurden schon Zwangspausen für die Mediziner angeordnet, da dieser Zustand gesetzlich nicht mehr vertretbar war. Bus-u. LkW-Fahrer sind immer öfter in die Lage gedrängt, 16 Stunden am Stück auf dem Bock zu sitzen, genug von ihnen wurden bei Verkehrskontrollen schon aussortiert. Die Verantwortung müssen sie dann alleine tragen. Es interessiert niemanden, dass sie nur die Wahl hatten, entweder fahren oder die Kündigung.
 
Saisonerntehelfer= Schlafpritsche in der Nähe der Felder, Arbeitszeit 12 Stunden Bruttolohn 3,5- 4 € brutto.
 
Anish schrieb:
ja, kleine selbständige Unternehmer, Freiberufler schon, aber die rechnen wir ja wohl nicht zum Proletariat.

Und wie die(selbstständige kleine(!) Unternehemer, Freiberufler) zum proletariat gehören, die erwirtschaften nämlich selbst(!) den Wert, den sie zum Leben brauchen. Ein Vorstandsmitglied eienr Bank (Angestellter) gehört aber nicht zum Proletariat, der verwaltet nämlich Kapital, welches er nicht "hergestellt" hat.

Vgl.:http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3896575880/302-1542735-4067258
 
Wieger schrieb:
Und wie die(selbstständige kleine(!) Unternehemer, Freiberufler) zum proletariat gehören, die erwirtschaften nämlich selbst(!) den Wert, den sie zum Leben brauchen. Ein Vorstandsmitglied eienr Bank (Angestellter) gehört aber nicht zum Proletariat, der verwaltet nämlich Kapital, welches er nicht "hergestellt" hat.

Vgl.:http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3896575880/302-1542735-4067258


Wenn man es aus dieser Sicht betrachtet, muss man es global sehen. Die Kapitalisierung der westlichen Welt einschl. ihrer Ökonomie erzeugt in der dritten Welt Hunger und ein immer größer werdendes Proletariat. Das konnte zu seiner Zeit K. Marx noch nicht betrachten, aber das Proletariat ist somit nicht ausgestorben sondern im Anwachsen. K. Marx sprach von allen Ländern, nicht nur von Deutschland.
 
@ Wieger
Das ist sehr nett formuliert, weil es mich selbst betrifft. Ich fühle mich trotzdem nicht zum Proletariat gehörig.
Hast Du die Bücher gelesen?

Wertschöpfung ist (wirklich sehr grob gesagt) etwas gegenständliches.
Ein Freiberufler stellt nichts her, er muß sich zwar seine Brötchen selber mit seiner Arbeit verdienen, aber eben als der Intelligenz zugehörig. Eine Stunde Unternehmensberatung bringt die nötigen Mittel für die Brötchen und mehr ein, der Mensch hat aber keine Werte produziert.
 
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Anish schrieb:
@ Wieger
Das ist sehr nett formuliert, weil es mich selbst betrifft. Ich fühle mich trotzdem nicht zum Proletariat gehörig.
Hast Du die Bücher gelesen?

Wertschöpfung ist (wirklich sehr grob gesagt) etwas gegenständliches.
Ein Freiberufler stellt nichts her, er muß sich zwar seine Brötchen selber mit seiner Arbeit verdienen, aber eben als der Intelligenz zugehörig. Eine Stunde Unternehmensberatung bringt die nötigen Mittel für die Brötchen und mehr ein, der Mensch hat aber keine Werte produziert.

ja ich habe es gelesen. wertschöpfung ist eben nichts gegenständliches. es gibt verschiedene "arten" von wert. an sich ist der wert etwas abstraktes, was dinge im(!) tausch erhalten, durch den menschen. das buch ist wirklich sehr empfehlenswert
 
Stimmt, denn auch Wissen ist ein Mehrwert. Das "Wissen" konnte angehäuft werden, weil ein grosser Teil der Bevölkerung ein Teil seiner Arbeitsprodukte (die Steuern) bereitstellte, um halt Möglichkeiten zu schaffen Wissen zu erzeugen, anzuhäufen und zu verteilen (halt Unis, Fachhochschulen usw).
 
askan schrieb:
Stimmt, denn auch Wissen ist ein Mehrwert. Das "Wissen" konnte angehäuft werden, weil ein grosser Teil der Bevölkerung ein Teil seiner Arbeitsprodukte (die Steuern) bereitstellte, um halt Möglichkeiten zu schaffen Wissen zu erzeugen, anzuhäufen und zu verteilen (halt Unis, Fachhochschulen usw).

Im Marx'schen Sinne ist das kein "Mehrwert".
 
askan schrieb:
der Ursprung der Steuergelder sind kein Mehrwert?

So global kann man das nicht sehen. Mehrwert sind sie, wenn sie aus Wertschöpfung entstanden sind, also in der Produktion. Wenn sie aus Handel, Dienstleistungen oder Finanzwirtschaft kommen, dann eben nicht.
 
Wieger schrieb:
Und wie die(selbstständige kleine(!) Unternehemer, Freiberufler) zum proletariat gehören, die erwirtschaften nämlich selbst(!) den Wert, den sie zum Leben brauchen.
Proletariat ist immer angestellt (im sekundären Sektor). Deshalb können sie doch überhaupt erst effektiv ausgebeutet werden und entfremden sich von ihrer Arbeit. Weil sie eben nicht vom Produkt ihrer Arbeit leben, sondern vom Arbeitslohn der durch einen Arbeitgeber ausgezahlt wird.
 
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