keine Amphitheater in Griechenland

Kannst du bitte mal die Unterschiede zwischen antiken Theatern und Amphitheatern erklären? :grübel:
Ein Theater ist halbrund, mit einer geraden Bühnenwand und häufig mit einem Orchestergraben. Ein Aphitheater ist oval, ohne Bühnenwand ,mit einer Arena in der Mitte. Das Theater war ,in erster Linie für szenische Aufführungen gebaut, das Amphitheater für die Spiele.
Theater haben ihren Ursprung in Griechenland, Amphitheater waren eine rein römische Erfindung.
 
Auf diesem Modell, des antiken Stadtbildes von Rom sind alle Spielstättenformen zu sehen. Ganz im Vordergrund befindet sich das Stadion des Domitian (die heutige Piazza Navona) ,im Anschluss daran ein Odeon (kleines Theater für Dichterlesungen), rechts daneben das Theater des Pompejus, weiter oben, direkt am Tiber das Marcellustheater, ganz rechts oben der Circus Maximus (der Circus unterscheidet sich vom Stadion durch die Spina, die niedrige Mauer ,die die Rennbahn teilt) und am oberen Bildrand das flavische Aphitheater ,das Colloseum.
 

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Ein Theater ist halbrund, mit einer geraden Bühnenwand und häufig mit einem Orchestergraben. Ein Aphitheater ist oval, ohne Bühnenwand ,mit einer Arena in der Mitte. Das Theater war ,in erster Linie für szenische Aufführungen gebaut, das Amphitheater für die Spiele.
Theater haben ihren Ursprung in Griechenland, Amphitheater waren eine rein römische Erfindung.

Dann hat mir meine Theaterlehrerin das ja auch immer falsch beigebracht :motz:
 
Die Griechen waren ja eher klassischen Sportwettkämpfen zugetan als der römischen Arena . Daher gab es auch in jeder griechischen Stadt ein Gymnasion (Traininghalle) mit Gymnasiarchen, die den Betrieb als Munera sicherstellten. Auch waren die besten Sportler von allen städtischen Munera befreit. Wettkämpfe fanden regelmäßig bei den zahlreichen Festen statt. Oft auch beim alljährlichen Koinon (consilium provinciae).

Wo fanden diese Wettkämpfe statt und welche Sportarten waren zur Römerzeit noch üblich? Ringen war wohl angesichts des Ölverbrauchs noch sehr populär. Hat man die Theater genutzt oder einen Circus, sofern man einen hatte, oder gab es spezielle Stadien wie in Olympia? Und wenn ja, wie sahen sie zur Römerzeit aus? Ich hab zwar Bilder dazu bei Google gefunden, kann aber anders als beim Circus oder dem Theater keinen rechten Standard entdecken.
 
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Hat man die Theater genutzt oder einen Circus, sofern man einen hatte, oder gab es spezielle Stadien wie in Olympia? Und wenn ja, wie sahen sie zur Römerzeit aus? Ich hab zwar Bilder dazu bei Google gefunden, kann aber anders als beim Circus oder dem Theater keinen rechten Standard entdecken.
In der Ruinenstadt Perge, die in der Nähe von Antalya liegt, ist noch ein Stadion erhalten. Nach den Tonnengewölben zu schließen, müsste es römisch sein. Die Römer bauten ja auch Stadien, wie das des Domitian in der Hauptstadt.
 

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Das besterhaltene römische Theater, welches auch immer als Amphitheater verkauft wird, steht in der Türkei, in Aspendos. Hier ist die Szenenwand, bis auf den inneren Säulenschmuck noch vollständig stehen geblieben.
 

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Das besterhaltene römische Theater, welches auch immer als Amphitheater verkauft wird, steht in der Türkei, in Aspendos. Hier ist die Szenenwand, bis auf den inneren Säulenschmuck noch vollständig stehen geblieben.

Wie unterscheidet sich eigentlich das "römische" vom "griechischen" Theater? Irgendwo habe ich gelesen, dass das griechische Theater keine Szenenwand hat, also der Blick in die Landschaft ging. Der entsprechende Wiki-Artikel Theater der griechischen Antike ? Wikipedia ist auch nicht gerade erhellend. Immerhin sagt die englische Wiki (Theatre of ancient Greece - Wikipedia, the free encyclopedia), dass erst ab 465 v. Chr. die Szenenwand hinzugefügt wurde.

Interessant finde ich folgende Aussage:
Die wenigen erhaltenen griechischen Theater des fünften Jahrhunderts weisen alle eine rechteckige Form auf.

Leider sind im Artikel keine Bilder/Zeichnungen von rechteckigen Theatern aufgeführt. Weiß jemand, welche das sein könnten?
 
@ Carolus,
Eigentlich stammt die Szenenwand vom griechischen Theater. Die meisten griechischen Theater waren in einen Berghang gegraben, die römischen wurden auch ohne entsprechendes Gelände von unten nach oben gebaut. Dadurch waren ihre Sitzreihen in einem etwas steileren Winkel angeordnet. Römische Theater erkennt man an den Rundbögen und Tonnengewölben in ihrer Architektur. Bei der kleinsten Form des römischen Theaters, dem Odeon fehlte manchmal die Wand, wie beim Meeresodeon von Bajae welches den freien Blick, des Publikums aufs Meer bot.
Eckige Theater sind mir nicht bekannt.
 
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Ein Amphibisches Theater, vermutlich um Die Frösche von Aristophanes aufzuführen.

Dass man da nicht selber draufgekommen ist! =)=)=)
:rofl::rofl::rofl:
Der kluge Touristenführer hat aber unwissentlich ins Schwarze getroffen. Sowohl Amphibie als auch Amphitheater haben den gleichen Wortursprung. Amphi= doppelt, die Amphibie führt ein doppeltes Leben ,teils an Land, teils im Wasser und das Amphitheater ist ein doppeltes Theater also 2 zusammengefügte Halbrunde.
 
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Anders herum, Millionen Kinder hielten das Hirschkalb Bambi für ein Rehkitz. :grübel:

...und damit hatten sie ja auch recht, während die Erwachsene, die die die Erlebnisse "Josefine Mutzenbacher" für ein Kinderbuch hielten, ziemlich daneben lagen. Der Verfasser Felix Salten war eine recht interessante Persönlichkeit mit einem breiten Genre von Themen über die er schrieb. Salten der mit Karl Kraus und Arthur Schnitzler befreundet war und Theodor Herzl bewunderte. Bambi ist bei näherer Betrachtung
ein recht naturalistisches Werk, Salten selbst war leidenschaftlicher Jäger, und es gab um Bambi noch ziemlich unerfreuliche Kalamiotäten, denn Salten hatte die Rechte an Bambi für 1000 Dollar verkauft, während Walt Disney mit dem ersten oder zweiten abendfüllenden Zeichentrickfilm wesentlich mehr verdiente. Disney ließ sich eigens ein Wildgehege errichten, wo die Zeichner Whitetails für besonders naturalistische Zeichnungen beobachten konnten.In Saltens Tiergeschichte ist Bambi ein Reh, doch in Nordamerika gibt es keine Rehe, weshalb Walt Disney Bambi in einen "Whitetail" verwandelte, mit dem nordamerikanische Zuschauer eher vertraut sind. Wie Elch, Rentier und der ähnlich aussehende Maultierhirsch (Blacktail Deer) gehört der Weißwedelhirsch zu den Trughirschen. Der einzige Vertreter der echten Hirsche in Nordamerika, der Wapitihirsch wurde lange Zeit als Unterart des Rothirsches angesehen zählt aber heute als eigene Art. Trughirsche und echte Hirsche unterscheiden sich durch die Augsprosse, die bei Trughirschen fehlt.

http://wikipedia.org.wiki/felix_salten
 
@ Scorpio, Rehe sind auch eine Hirschart. Insofern haben alle Recht, sowohl diejenigen, die Bambi für ein Rehkitz als auch die, die es für ein Hirschkalb halten.:)
 
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Die Griechen waren ja eher klassischen Sportwettkämpfen zugetan als der römischen Arena . Daher gab es auch in jeder griechischen Stadt ein Gymnasion (Traininghalle) mit Gymnasiarchen, die den Betrieb als Munera sicherstellten. Auch waren die besten Sportler von allen städtischen Munera befreit. Wettkämpfe fanden regelmäßig bei den zahlreichen Festen statt. Oft auch beim alljährlichen Koinon (consilium provinciae).

Wo fanden diese Wettkämpfe statt und welche Sportarten waren zur Römerzeit noch üblich? Ringen war wohl angesichts des Ölverbrauchs noch sehr populär. Hat man die Theater genutzt oder einen Circus, sofern man einen hatte, oder gab es spezielle Stadien wie in Olympia? Und wenn ja, wie sahen sie zur Römerzeit aus? Ich hab zwar Bilder dazu bei Google gefunden, kann aber anders als beim Circus oder dem Theater keinen rechten Standard entdecken.


Ringen und Pankration waren wohl am beliebtesten. Das Öl für den Sportbetrieb zu stellen, war übrigens eine große Ehre. In einer Grabinschrift aus dem 1. Jahrhundert erwähnte ein Zeitgenosse dass er das Öl für das Theater einer pisidischen Stadt stellte, ich habe leider vergessen, welche es war. Aspendos, Perge und Myra in allen Ehren, aber meine Lieblingstheater liegen in Sagalossos und Antiochia ad Pisidiam. Nirgendwo auf der Welt sonst kann man ein antikes Theater bewundern ohne Busladungen von Touristen, nur halbverwilderte Ziegen leisteten mir Gesellschaft- und eine hübsche Archäologin aus Marburg, die in den Ruinen von Sagalassos wie ich Schutz vor einem aufkommendem Sturm suchte. In Antiochia trafen wir zwei Hamburger, die ihren Militärdienst dort leisteten, um die Ruinen vor Raubgräbern zu schützen, die damals nur einige Wochen zuvor einen Bauern erschossen hatten, der sich etwas dazuverdiente, um das Heiligtum des Men, einer phrygischen Mondgottheit zu schützen.
 
Ringen und Pankration waren wohl am beliebtesten. Das Öl für den Sportbetrieb zu stellen, war übrigens eine große Ehre. In einer Grabinschrift aus dem 1. Jahrhundert erwähnte ein Zeitgenosse dass er das Öl für das Theater einer pisidischen Stadt stellte
Nero scheint auch ein Liebhaber des Ringens gewesen zu sein. Als bei einer Getreideknappheit in Rom, statt der ersehnten Kornschiffe aus Nordafrika, eine Flotte mit einer Ölladung für die Ringer eintraf, führte das fast zu Aufständen.
 
Das Öl für den Sportbetrieb zu stellen, war übrigens eine große Ehre.

Das mag Mancher so gesehen haben in den ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderten, wie einige Inschriften bezeugen. Aber de facto war Gymnasiarch nur eine relativ niedrige Munera (Pflichtdienst) und keines der höheren Ehrenämter. Dafür gab es auch nicht viel zu tun. Meist nur 1 Tag im Monat für 1 Jahr und das Öl kostete auch nicht viel, sofern es nicht ohnehin die Stadtkasse oder die Ölbauern stellten.

Dennoch wurde auch der Gymnaisiarch ab dem 3ten Jahrhundert oft nur noch als Last empfunden und man versuchte auch dieser "Ehre" möglichst zu entkommen.
 
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