Kingdom of Heaven

Wo ist der unterschied zwischen Geographie und Geschichte, zur Allgemeinbildung gehört alles beides. Jedoch ist das ganze offtopic.

Ich seh hier nicht die Templer als "Bösewichte" sondern eher Guido und Reinard. Warum diese in nem Wappenrock auftreten der Weiss mit Rotem Kreuz ist, ist denke ich einfach mit dem hohen Erkennungswert der "Kreuzritter" zu erklären.

Und das Ordensbrüder zu den "fanatischen" Kreuzfahrern gehört haben, läßt sich mit den Hinrichtungen oder Cresson durchaus belegen. Mag nicht auf alle Zeiten und Leute zutreffend sein, jedoch scheint es üblich gewesen zu sein. Insofern ergeben sie eine gute Ergänzung zu den Bösen Guido/Reinard.
 
Wuppi schrieb:
Du vergleichst jetzt hier GEOGRAPHIE mit GESCHICHTE - Sorry - aber wenn ein großer Teil eines Volkes nicht weiß wer Hitler war - dann stimmt da was nicht. Für die meisten Amerikaner bedeutet Geschichte: USA, vom Unabhängigkeitserklärung bis zur Gegenwart (und nicht mehr und nicht weniger) ... sicher kann man nicht verlangen das die das RDR kennen - oder wissen wer die Habsburger waren - aber sachen eines solchen Umfanges wie Hitler und das 3. Reich sollten auch die Amis wissen ... immerhin sind deren Großeltern (wo sicher noch einige von Leben) eben gegen dieses in den Krieg gezogen!

Gruß
Wuppi

Mal ganz blöd nebenbei gefragt als jemand der es einfach nicht besser weiß.
Woher beziehst du dein Wissen was die amerianische Bevölkerung im normal Fall weiß?
 
So, hab es jetzt auch geschafft, mir den Film mal anzuschauen und ich muß sagen, ich fand ihn eigentlich gar nicht schlecht. Wenn man davon absieht, dasss es nun mal ein Hollywood Blockbuster ist und als solcher zu sehen sein sollte, war es recht unterhaltsam. Die Muslime kamen auch nicht so schlecht weg wie ich häufig in Kritiken gelesen habe (das Saladin seine Ärzte angeboten hat ist ja historischer Fakt, und dass er das Kreuz am Ende aufstellt fand ich auch symbolträchtig). Jedoch fand ich die Christen etwas zu "nett" dargestellt, besonders Balrin (richtig geschrieben?). Der war ja sowas von herzengut, das war ja fast schon etwas peinlich.

Fazit: Netter Film mit Unterhaltungswert, jedoch WIE IMMER nicht zur Erweiterung des Geschichtswissen.

Lieben Gruß :winke:
 
Hallo,

Ich habe den Film schon vor einigen Wochen gesehen, aber erst jetzt dieses Thema entdeckt. Leider muß ich sagen, daß ich den Film ziemlich schlecht fand. Nicht nur, daß Scott viele VBilder von seinem eigenen Werk "Gladiator" abgekupfert hat (nicht nur einmal fliegen Pollen, Blüten oder Sand ästhetisch durchs Bild), nein, er ist auch dazu stinklangweilig.
Die Geschichte wird doch schon nach 20 Minuten unglaublich zäh und uninteressant. Die ganze Sache erscheint mir ziemlich überflüssig.

Viele Grüße,

Imperial
 
Ich hatte es ja versprochen :winke:

Gestern abend bin ich nun endlich dazu gekommen, mir den Film anzuschauen, so daß ich mein endgültiges Urteil hier abgeben kann.

Ganz kurz auf den Punkt gebracht: als Spielfilm OK und besser als das, was einem in vergangenen Jahren an Spielfilmen übers Mittelalter vorgesetzt wurde, als Historienfilm jedoch... naja... :S

Ich ziehe mich jetzt wirklich nicht an den Dingen hoch, daß bspw. ein beträchtlicher Teil der Ausrüstung ins 13. Jh. statt um 1180 gehört. Im Gegenteil, diesbezüglich muß der Film sogar als einer der besseren betrachtet werden - eben weil die Ungenauigkeit erfreulich gering war.
Nein, diesbezüglich kaputt machen es ganz andere Sachen, z.B. die unsäglichen Metallschilde oder daß in Beinkleider Null Arbeit investiert wurde (das Ausweichen auf Lederhosen ist und bleibt Schlamperei!).

Die guten Ansätze, die ab und an erkennbar sind, werden aber grundsätzlich durch die Story, welche ich leider als vollkommen hanebüchen bezeichnen muß (weil liederlich und auch recht lieblos zusammengeschrieben), zunichte gemacht. Genaugenommen gibt es nur einen Charakter, der mE nach entsprechend korrekt herüberkommt; alle anderen sind durch die unkorrekte Story z.T. unverhältnismäßig verbogen worden. Und das war leider sehr schade, denn mehr Sorgfalt an dieser Stelle hätte den Film wirklich zu einem guten Film machen können...

Um den Beitrag nicht unnötig in die Länge zu ziehen, beschränke ich mich nur einmal auf die beiden "Bösewichter" Rainald de Chatillon und Guy de Lusignan: im Film gewinnt man sehr schnell den Eindruck, daß Rainald so etwas wie der Erfüllungsgehilfe von Guy gewesen ist. Das ist nun aber historisch ziemlich blödsinnig, da Guy derjenige war, welcher als Anwärter auf die Krone wie auch später als König von der Hofclique in Jerusalem abhängig war. Schärfer formuliert: Guy war in Wirklichkeit nichts weiter als die Marionette dieser Gruppe, zu der u.a. Rainald gehörte wie auch Sybilles Mutter Agnes (wo war die eigentlich im Film?), der Templermeister Gerard de Ridefort (sollte das der jenige Templer gewesen sein, der ab und an mal etwas sagte? :runter: ), Miles de Plancy (den ich auch nirgendwo entdecken konnte) sowie der Patriarch Jerusalems (der übrigens für seinen lasterhaften Lebenswandel berüchtigt war und immer und überall seine Geliebte dabei hatte, die ich im Film auch nirgendwo gesehen habe)...
Aber wie dem auch sei: Guy de Lusignan tat im Umfeld dieser Ereignisse kaum etwas aus eigenem Antrieb (er schickte eben nicht den Rainald los, damit der für ihn den Krieg vom Zaun brach!), sondern eben das, was besagte Hofclique wollte...
Vor diesem Hintergrund hat es mich auch nicht gewundert, daß der Streit um die Krone Jerusalems einigermaßen lächerlich bzw. so gut wie gar nicht rübergebracht wurde.

Ach ja, ansonsten schließe ich mich den bereits hier gemachten Aussagen von Triere und Andronikos an...

In diesem Sinne

Timo

PS: Daß man den Film daran nicht messen kann und soll, gestehe ich anderen gern zu, ich selbst aber messe ihn so und nicht anders.
PPS: Auf weiteres Argumentieren a la "Mit der historisch korrekten Handlung wäre doch kein interessanter Film draus geworden" antworte ich entschieden: Mit der historische korrekten Handlung wäre es ein richtig interessanter und v.a. spannender Film erst geworden!
PPPS: Bitte seht mir nach, daß ich in dem Beitrag in verschiedenen Zeitformen geschrieben habe; es ist etwas schwierig, wenn man den Film quasi frisch gesehen hat.
 
timotheus schrieb:
Ich ziehe mich jetzt wirklich nicht an den Dingen hoch, daß bspw. ein beträchtlicher Teil der Ausrüstung ins 13. Jh. statt um 1180 gehört.
Das 13.Jahrhundert beginnt ab 1201, oder? Hey, wegen 20 Jahren beschwerst du dich? Heute rennen vor dem Fenster auch Leute rum, die aussehen, als wäre ihre Kleidung 20 Jahre alt - oder andere, deren Kleidung so aussieht, als wäre sie vielleicht in 20 Jahren Mode =)

timotheus schrieb:
Sorry, welche ich leider als vollkommen hanebüchen bezeichnen muß (weil liederlich und auch recht lieblos zusammengeschrieben), zunichte gemacht.
:rofl: Du solltest berufsmäßig Filmkritiken schreiben.

timotheus schrieb:
PS: (...)
PPS: (...)
PPPS: (...)
Lies das mal laut vor, ohne den Bildschirm zu bespritzen. ;)

PS: Ich schätze ich warte, bis der Film in der Videothek steht oder im Fernsehen kommt und gebe keine 11 Euro für´s Cinemax aus. In diesem Sinn: Danke Timo!
 
Ich habe den Film letzte Woche auch gesehen und mir hat er auch nicht so richtig gefallen, allerdings weil es kein guter Spielfilm ist. Er ist unnoetig lang, die Geschichte ist zu vorhersehbar (was bei einem historischen HIntergrund natuerlich immer ein Problem ist, aber es ist machbar) und vor allem waren die Charaktere viel zu eindimensional. Die boesen waren boese (und sahen auch noch so aus), die guten waren halt gut. Dazwischen gab es recht wenig. Kaum eine Figur, die es schafte einen ein bischen zu packen. Die Liebesgeschichte langweilig, ziemlich aufgesetzt, wie auch die wunderbare Metamorphose eines Schmiedes in einen Kriegshelden. Irgendwas, was einen intellektuell irgendwie forderte, irgendwelche tiefsinnigen, geistvollen Dialoge, fehlanzeige, ein Actionfilm mit Mittelalterhintergrund halt, keine Werk ueber den Zusammenprall unterschiedlicher Kulturen, nichts ueber Menschen im Brennpunkt einer Zeitenwende mit doch so nachhaltiger Wirkung.

Da lese ich lieber Lessing, der ist wahrscheinlich historisch noch viel unkorrekter, aber doch wesentlich geistvoller.
 
Arne schrieb:
Das 13.Jahrhundert beginnt ab 1201, oder? Hey, wegen 20 Jahren beschwerst du dich? Heute rennen vor dem Fenster auch Leute rum, die aussehen, als wäre ihre Kleidung 20 Jahre alt - oder andere, deren Kleidung so aussieht, als wäre sie vielleicht in 20 Jahren Mode =)

Naja, erstens reden wir im konkreten Fall eher über 50 Jahre (es waren 1230er Ausrüstungsteile), und zweitens habe ich ja eingeräumt, daß ich das sogar noch eher auf die Haben-Seite gerechnet hatte ;)

Arne schrieb:
Du solltest berufsmäßig Filmkritiken schreiben.

Danke :rotwerd:
Das hätte ich mir ja jetzt nicht so angemaßt...

Arne schrieb:
Ich schätze ich warte, bis der Film in der Videothek steht oder im Fernsehen kommt und gebe keine 11 Euro für´s Cinemax aus. In diesem Sinn: Danke Timo!

Glücklicherweise gibt es in Schwetzingen (bei Heidelberg) ein Kino, wo man montags recht günstig (2,50 EUR) Filme schauen kann; damit hält sich mein Ärger über die Geldausgabe dann doch etwas in Grenzen... ;)
 
Einen hab ich noch :rofl:

manganite schrieb:
Ich habe den Film letzte Woche auch gesehen und mir hat er auch nicht so richtig gefallen, allerdings weil es kein guter Spielfilm ist. Er ist unnoetig lang, die Geschichte ist zu vorhersehbar (was bei einem historischen HIntergrund natuerlich immer ein Problem ist, aber es ist machbar) und vor allem waren die Charaktere viel zu eindimensional. Die boesen waren boese (und sahen auch noch so aus), die guten waren halt gut. Dazwischen gab es recht wenig. Kaum eine Figur, die es schafte einen ein bischen zu packen. Die Liebesgeschichte langweilig, ziemlich aufgesetzt, wie auch die wunderbare Metamorphose eines Schmiedes in einen Kriegshelden. Irgendwas, was einen intellektuell irgendwie forderte, irgendwelche tiefsinnigen, geistvollen Dialoge, fehlanzeige, ein Actionfilm mit Mittelalterhintergrund halt, keine Werk ueber den Zusammenprall unterschiedlicher Kulturen, nichts ueber Menschen im Brennpunkt einer Zeitenwende mit doch so nachhaltiger Wirkung.

Da lese ich lieber Lessing, der ist wahrscheinlich historisch noch viel unkorrekter, aber doch wesentlich geistvoller.

Damit liegen wir ja doch nicht so gegensätzlich; mir fällt in dem Zusammenhang übrigens noch ein, daß mich ebenso die Umsetzung der arabischen Sprache ziemlich gestört hat. Vielleicht lag es ja an der deutschen Synchronisation, aber ich glaube eher nicht... :mad:
Es waren zwar nicht so viele Stellen, aber für mich stellte sich die Frage: zu einem Wörterbuch hatte es wohl gerade noch gereicht, zur zugehörigen Grammatik aber nicht mehr? :grübel:
 
timotheus schrieb:
mir fällt in dem Zusammenhang übrigens noch ein, daß mich ebenso die Umsetzung der arabischen Sprache ziemlich gestört hat. Vielleicht lag es ja an der deutschen Synchronisation, aber ich glaube eher nicht... :mad:
Es waren zwar nicht so viele Stellen, aber für mich stellte sich die Frage: zu einem Wörterbuch hatte es wohl gerade noch gereicht, zur zugehörigen Grammatik aber nicht mehr? :grübel:

Wie ist das zu verstehen? Wird da arabisch gesprochen und deutsche Untertitel eingespielt?
Du hast das verstanden und simultan übersetzt? Wow....
warum gibt es den :bet:-Smiley nicht mehr!?
 
Arne schrieb:
Wie ist das zu verstehen? Wird da arabisch gesprochen und deutsche Untertitel eingespielt?
Du hast das verstanden und simultan übersetzt? Wow....
warum gibt es den :bet:-Smiley nicht mehr!?

Nicht doch, Arne...
Es handelt sich im konkreten Fall doch "nur" um den Friedensgruß :winke:
Der läuft korrekt wie folgt ab:
Person A "Salam alaikum" (sprich: sa'laam a'leh'kum)
Person B darauf "Alaika salamu" (sprich: a'leh'ka sa'laa'mu)
Im Film erwiderte Person B dann "Alaikum salam" :S

Anm.: ich hatte mich mal etwas mit der Sprache beschäftigt, und das war halt einfach zu auffällig :fs:

Dank & Gruß

Timo
 
Was übrigens auch heute noch gebräuchlich ist... Nur ne kleine Anmerkung, hatte letzten arabisch Erfahrungen ;)

Lieben Gruß :winke:
 
Hallo Timotheus,



obwohl ich sonst Deine Postings in der Mehrheit sehr schätze, aber das musst Du mir erklären, wie Du darauf kommst:

Timotheus schrieb:
Es handelt sich im konkreten Fall doch "nur" um den Friedensgruß :winke:
Der läuft korrekt wie folgt ab:
Person A "Salam alaikum" (sprich: sa'laam a'leh'kum)
Person B darauf "Alaika salamu" (sprich: a'leh'ka sa'laa'mu)
Im Film erwiderte Person B dann "Alaikum salam"
:S




Vorneweg: das Dehnungs-h gehört zur deutschen Orthographie, aber nicht zur Transkription vom Arabischen. h hat im Arabischen immer einen Lautwert, auch am Ende des Wortes. Die Dehnung von Vokalen wird über einen geraden Strich über dem Vokal transkribiert, oder meinetwegen auch durch ein ^, also â, ê, î, ô, û oder ā, ē, ī, ō, ū.

Nun zum Grammatischen. Das عليكم (´alaykum) setzt sich zusammen aus der Präposition على (´alā, 'zu', 'gegen') und dem angehängten Possessivpronomen كُم (-kum, 'Euch'); ´alayka würde nur 'Dir' (und dieses ginge auch nur an einen Mann), nicht 'Euch' bedeuten. Natürlich kann eine Einzelperson eine Gruppe grüßen (mit Artikel) as-salāmu ´alaykum und eine Antwort hören die ´alayka as-salāmu lautet.

El Quijote
 
El Quijote schrieb:
... obwohl ich sonst Deine Postings in der Mehrheit sehr schätze, aber das musst Du mir erklären, wie Du darauf kommst...

Vorneweg: das Dehnungs-h gehört zur deutschen Orthographie, aber nicht zur Transkription vom Arabischen. h hat im Arabischen immer einen Lautwert, auch am Ende des Wortes. Die Dehnung von Vokalen wird über einen geraden Strich über dem Vokal transkribiert, oder meinetwegen auch durch ein ^, also â, ê, î, ô, û oder ā, ē, ī, ō, ū.

Nun zum Grammatischen. Das عليكم (´alaykum) setzt sich zusammen aus der Präposition على (´alā, 'zu', 'gegen') und dem angehängten Possessivpronomen كُم (-kum, 'Euch'); ´alayka würde nur 'Dir' (und dieses ginge auch nur an einen Mann), nicht 'Euch' bedeuten. Natürlich kann eine Einzelperson eine Gruppe grüßen (mit Artikel) as-salāmu ´alaykum und eine Antwort hören die ´alayka as-salāmu lautet.

Aber gern doch - und danke für die Wertschätzung :winke:
Es geht im konkreten Fall um eine Einzelperson (sorry für das mißverständliche Posting; ist mir jetzt auch aufgefallen) - und die Erwiderungsfloskel "alaikum salam" ist so und so ja nun mal nicht richtig.
Also nochmal: Person A grüßt Gruppe, aus Gruppe erwidert Person B den Gruß...
Transkription:
Das Dehnungs h hatte ich
(1) zur Vereinfachung für diejenigen verwendet, die dieser Sprache bzw. auch der fachlichen Transkription nicht mächtig sind - und um für Deutschsprachige in etwa ein Gefühl zu geben, wie sich das anhören müßte - und
(2) verfügt meine Tastatur nicht über die exakten Transkriptionsvokale und -konsonanten; auch habe ich keine Applikationen dafür auf meinem PC o.ä.

Auf jeden Fall danke ich Dir für die präzise Erklärung und das Ausräumen dieses Lapsus :yes:
Weiter oben schrieb ich ja schon, daß ich mich "nur etwas" (soll heißen: an der Oberfläche) mit dieser Sprache befaßt habe ;)

Dank & Gruß

Timo
 
timotheus schrieb:
(2) verfügt meine Tastatur nicht über die exakten Transkriptionsvokale und -konsonanten; auch habe ich keine Applikationen dafür auf meinem PC o.ä.

Über Start - Zubehör - Systemprogramme kannst Du die Zeichentabelle aufrufen. Die benutze ich immer.

El Quijote
 
Muß noch drauf eingehen :oops::eek:fftopic::sorry:

El Quijote schrieb:
Über Start - Zubehör - Systemprogramme kannst Du die Zeichentabelle aufrufen. Die benutze ich immer.

Danke für den Tipp, aber ich habe kein Windows...

@all: Bitte weiter im Thema!
 
السلام عليك ;)

Also, als ich im Orient war, habe ich ausschließlich folgendes gehört:
(as-) salāmu ʿalaikum
"der Frieden auf euch!" mit dem Erwiderung:
(wa) ʿalaikumu s-salām "und auf euch der Frieden!"
Das ist also wohl die gültige übliche Grußform. Im Film ist es mir nicht sooo besonders falsch aufgefallen, klar, ein bischen gebrochen, aber was soll's...

Hab grad die DVD mit dem Directors Cut mir mal reingezogen - fast 50 Minuten länger! Toll!:

1. Ich finde den Film gut, im Directors Cut noch deutlich besser.
Ich muss Manganite im Post 97 (?) recht geben.
Ich persönlich kann gut damit Leben, dass ein Film in erster Linie ein künstlerisches Werk ist, und zahlreiche historische Fehler enthält. Ich kann aber wohl erstens differenzieren, und zweitens meine Großhirnrinde abschalten und mit meinem lymbischen System schauen... ;)
Nun stellt euch doch nur mal vor, dass z.B. in Gladiator zu Anfang die Worte stehen: "Es war einmal in einer weit weit entfernten Galaxis...", und die Namen werden geändert. (Evtl. dazu noch viel fantasievollere Köstüme und Bauten?) Dann auch ein blöder Film?
Insofern würde ich als Regisseur entweder einen hist. (halbwegs) korrekten Film machen, oder wie in James Clavell's "Shogun" gleich alle Namen ändern.
Ich erkenne allerdings auch die Gefahr, dass der "gemeine" Zuschauer das was er sieht für bare Münze hält. Etliche Zuschauer halten aber auch schon Akte X für bare Münze... ;) Aber wäre es dann mein Problem als Künstler, als Regisseur? Vielleicht schon, vielleicht aber auch nicht, denn wenn die Kunst frei sein soll, auch tabulos und provokant sein soll, was alle bejahen, dann gilt es doch auch für die Filmkunst? Sicher ist die Masse an Filmen Industrieproduktion zum Zwecke des Geldverdienens - trotzdem.
Mir gefallen vor allem die wunderschöne Kameraarbeit und die Bildkomposition. Auch etliche Schwertkämpfe waren toll, und im DC wurde das Blut nicht herausretouchiert. Ausserdem waren die Schlachten ausführlicher - toll! Wann sieht man schon mal solche Ritterschlachten??? Und die Charakterzeichnung ist tiefer. Nun wird auch klar, dass der Balian nicht auf einmal plötzlich vom einfachen Schmied zum versierten Kriegsherr wird.
Schade, dass ich die DC-Version nie im Kino sehen kann, denn gerade die Massenszenen brauchen die große Leinwand. Im TV sind die Personen zu klein im Panorama-Shot.
Erstaunlich, dass selbst ein Ridley Scott auf Sicherheit geht, und so vieles eigentlich nicht verzichtbares wegschneiden lässt. Naja, nicht jeder mag eben epische Filmlängen von 3 Stunden. Und sicherlich war einiges der zusätzlichen 50 Minuten auch überflüssig. Trotzdem, bei Filmen die ich gut finde, kann ich nie genug kriegen...
Zu der historischen Korrektheit sei noch angemerkt, dass ich natürlich auch ab und zu gedacht habe, was ist dass denn für deplatzierte islamische Kunst, oder Dekor, aber meistens habe ich mich davon nicht ablenken lassen. Und mir ist es wie euch auch schleierhaft, warum die Art Directors, wenn sie schon neue Requisiten und Bauten für Millionen Dollar erstellen lassen, diese nicht historisch korrekter darstellen, wenn sie denn in der Historie den gleichen dekorativen Charakter (die gleiche "Schönheit") hatten. Aber ich rege mich nicht auf, wenn auf jeder Lanze eine Fahne weht, denn so erhalte ich Bilder von kraftvoller Poesie. (Meinetwegen auch klischeehaft, ich finde wehende Fahnen eben schön, nicht nur bei Kurasawa's "Ran" oder "Kagemusha")


2. Es gibt auf der DVD das "Ingenieurs-Handbuch" - einblendbare Untertitel mit "historischen" Kommentaren zur technischen Seite, die man im Film sehen kann, also Belagerungswaffen, Schwerter, Rüstungen, Städtebau, usw.
Hat das mal jemand angeschaut, taugt es wenigstens ein bischen was, oder ist der Kommentar nur schrott. Denn ich verspreche mir davon idealerweise tatsächlich was zu lernen über die historischen Tatsachen.

3. Zum Thema politisch korrekt und den Christen oder den Muslimen oder Bush auf den Schlips treten kann ich nur obiges wiederholen, was ich zur Freiheit der Kunst geschrieben habe. Es würde zu sehr Offtopic gehen, wenn ich hier ins Detail gehe, aber ich will einerseits sehen, wenn es historisch so gewesen ist, dass z.B. unsägliche Greuel passiert sind, ohne dabei denken zu müssen, dass dem einen oder anderen das nicht passt, oder z.B. Terroristen eine neue "Legitimation" hätten (die haben sie eh nicht). Ich will mich auch über z.B. religiösen Glauben lustig machen können. Egal welcher. Das Recht beanspruche ich hier in der gleichen Weise, wie z.B. in China das Recht beansprucht wird, sich dort nicht über die Kommunistische Partei sich lustig machen zu dürfen.


Frieda sei mit euch... ;)

وعليكم السلام LG, lynxxx
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fand den Film als Legendenverfilmung ganz gut und tatsächlich erinnerten auch manche Bilder an eine Legende, die Handlung war ein bisschen wie in einem Märchen oder Comicstrip. Der Schmied als Sohn eines Adeligen, erinnert doch ein bisschen an Sagenstoff. Der Kampf zwischen dem Titelhelden und diesem einen Muslimen zu Pferde, der sich auch noch nicht zu erkennen gab, das erinnerte mich an den Beginn des Romans "Richard Löwenherz" von Sir Walther Scott. Am Anfang kämpft doch der Leopardenritter auch gegen, ich glaube Saladin, der sich als ein einfacher Krieger ausgibt und einmal als Arzt verkleidet ins Lager von Richard gelangt und sogar den englischen König versorgt. Ganz ähnlich schätze ich "Königreich der Himmel" ein. Historischer Stoff ist mit geradezu sagenhaften Zufällen verwoben und das macht auch den eigentlichen Reiz aus, sonst wäre der Film auf die Dauer doch etwas ermüdend.

Weniger gefallen hat mir, die manchmal fast lieblose Verarbeitung der Kleidung, welche dann durch manche Nahaufnahme auch noch schonungslos und sozusagen selbstverreißerisch dargestellt wurde. (Ich denke da auch an das Gambeson von Mr. Bloom.) Teilweise kann man da schon auf eine gewisse Sorglosigkeit des Regisseurs schließen.
Dabei muss man den Film auch im Verhältnis sehen zu Ridley Scotts "Gladiator" und da ist "Königreich des Himmels" schon besser. Dass das Drehbuch ähnlich hanebüchen ist, erstaunt doch recht wenig, wenn man den Vergleich nicht unbeachtet lässt. Ähnlich wie bei "Gladiator" schlüpft Orlando Bloom nie in die Rolle des jungen Adeligen wie Russell Crowe nie in die des Gladiators. Durch die gewissermaßen fantasyhaften Zufälle bleibt eine Unglaubwürdigkeit, welche die Darsteller immer Menschen des 20./21.Jh. bleiben lässt, so wenigstens in meinen Augen. (Kein Vergleich zu "Die Duellisten"!)
 
Danke, ansonsten:
hat denn niemand die Directors Cut DVD, und hat denn niemand sich mal damit den Film mit den Untertiteln des "Ingenieurs-Handbuch" angeschaut? Ist doch für historisch interessierte sicherlich reizvoller, als so mancher Regiekommentar?
Niemand Erfahrungen die man hier preisgeben könnte?
 
Danke, ansonsten:
hat denn niemand die Directors Cut DVD, und hat denn niemand sich mal damit den Film mit den Untertiteln des "Ingenieurs-Handbuch" angeschaut? Ist doch für historisch interessierte sicherlich reizvoller, als so mancher Regiekommentar?
Niemand Erfahrungen die man hier preisgeben könnte?

Ich sehe mir meine DVDs eigentlich nie mit Regiekommentaren oder anderen Untertiteln als Sprachen an - schließlich will ich mir einfach nur den Film ansehen. Andere Infos über den Film erlese ich mir lieber, wenn im Hintergrund der Film läuft und ich dann den meist langweiligen Kommentaren des Regisseurs folgen muss, der sich noch schnell was ausdenkt, damit er der DVD ein weiteres unnützes Special hinzufügen kann, dann nervt mich das immer.
 
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