Koalitionskriege

AlexvonM

Neues Mitglied
tja hallo erstmal. :yes:

so ich bin neu hier und habe gleich mal eine frage. Ich interessiere mich für die Koalitionskriege.

Nun ist es ja so das die alliierten ja zumindestens in der ersten Koalition einige erfolge erzielen konnte. Nun ist meine frage ab wann die franzosen "übermächtig" wurden. und ob es irgendwo eine übersicht über die verluste der einzelnen mächte gibt?

über eure antworten würde ich mich sehr zu freuen. :winke:
 
Zu den Napoleonischen Kriegen findest Du zumindest hier etwas: Napoleonic Wars casualties - Wikipedia, the free encyclopedia

Und hier findet man eine Stastik für den 1. Koalitionskrieg: Eighteenth Century Death Tolls
Dort werden ca. 100.000 Mann Verluste für die Franzosen und 97.000 für die Österreicher angenommen. (unter Clodfelter) Leider wird an der Stelle nicht angegeben wieviele Mann an Reichstruppen, Spanier, Briten und Preußen als Verluste anzurechnen sind.

Ich denke die Franzosen wurden deutlich stärker durch den Basler Friedensschluss, da dieser Frankreich emöglichte nun alle Truppen gegen die Österreicher und ihre übrig gebliebenen Verbündeten einzusetzen. Außerdem wurde durch den Friedensschluss Norddeutschland zum Nichtkampfgebiet erklärt, was auch hieß, dass die Franzosen von Norden her keine Angriffe zu befürchten haben sollten. Darüber hinaus fiel 1795 den Franzosen die Generalstaaten vor allem durch die Erfolge Pichegrus in die Hände, welche in der Folge in die Batavische Republik umgewandelt wurden.
 
aber die briten hatten mehr tote als die österreicher!?????????? wirklich????
Klingt mir auch ein bisschen unwahrscheinlich. Selbst wenn man sagt, dass die Briten von 1799 bis 1815 mit einer ganz kurzen Ausnahme durchweg Krieg gegen Frankreich führten (man denke vor allem an Spanien und die vielen Landungsunternehmen), so dürfte schon allein der Krieg der Feldzüge von 1799, 1800, 1805, 1809 und 1813 bedeutende Verluste für die Österreicher gebracht haben. Aber gut, das auf der Wikipediaseite sind ja auch nur Schätzwerte.
 
Klingt mir auch ein bisschen unwahrscheinlich. Selbst wenn man sagt, dass die Briten von 1799 bis 1815 mit einer ganz kurzen Ausnahme durchweg Krieg gegen Frankreich führten (man denke vor allem an Spanien und die vielen Landungsunternehmen), so dürfte schon allein der Krieg der Feldzüge von 1799, 1800, 1805, 1809 und 1813 bedeutende Verluste für die Österreicher gebracht haben. Aber gut, das auf der Wikipediaseite sind ja auch nur Schätzwerte.

Das Problem liegt, wie so oft, in der Methodik. Ursächlich für die überaus hohen britischen Verluste sind die aufgrund von "disease" Gestorbenen (72.102 Navy, 193.851 Army), die 85 % der gesamten Verluste ausmachen. Der zitierte Schweizer Versicherungsmathematiker Samuel Dumas hat diese Zahl nur übernommen und im Übrigen offen gelassen, inwieweit sie mit anderen Zahlen vergleichbar ist.

Wer solche Zahlen braucht, so sollte sich unbedingt in der neueren Literatur umtun (z. B. hier: The Greenhill Napoleonic Wars Data Book).
 
Das Problem liegt, wie so oft, in der Methodik. Ursächlich für die überaus hohen britischen Verluste sind die aufgrund von "disease" Gestorbenen (72.102 Navy, 193.851 Army), die 85 % der gesamten Verluste ausmachen. Der zitierte Schweizer Versicherungsmathematiker Samuel Dumas hat diese Zahl nur übernommen und im Übrigen offen gelassen, inwieweit sie mit anderen Zahlen vergleichbar ist.
Das heißt letztlich werden hier (im von mir verlinkten Artikel) für verschiedene Kriegsteilnehmer Schätzungen vorgeführt, welche von unterschiedlichen Autoren stammen. Das macht natürlich die Vergleichbarkeit und Aussagekraft des Vergleichs fragwürdig.

Sehe ich das richtig?
 
Das Problem liegt, wie so oft, in der Methodik. Ursächlich für die überaus hohen britischen Verluste sind die aufgrund von "disease" Gestorbenen (72.102 Navy, 193.851 Army), die 85 % der gesamten Verluste ausmachen. Der zitierte Schweizer Versicherungsmathematiker Samuel Dumas hat diese Zahl nur übernommen und im Übrigen offen gelassen, inwieweit sie mit anderen Zahlen vergleichbar ist.

Wer solche Zahlen braucht, so sollte sich unbedingt in der neueren Literatur umtun (z. B. hier: The Greenhill Napoleonic Wars Data Book).

Ohne jetzt tiefer in die einzelnen Angaben über Verluste eingestiegen zu sein, möchte ich hier einhaken.
Die Österreicher haben ihre Feldzüge im wesentlichen in heimatlicher Umgebung geführt. Die Verluste durch Tod (Verwundung, Ausscheiden, Fahnenflucht seien hier also ausgeklammert) waren neben der Schlacht hauptsächlich durch Lagerepidemien verursacht.
Für die britischen Streitkräfte kam zu diesen Ursachen hinzu, dass durch nautische Unglücke ganze Schiffe verloren gingen - der Totalverlust eines Linienschiffes war 500 - 600 Seelen wert. Pro Jahr gab es mindestens einen bis zwei davon. Dazu kamen die vielen kleineren Schiffe und "unrated vessels", die Sturm, Blitzschlag, Feuer, Auflaufen zum Opfer fielen. Zudem war im Dienst auf See die Wahrscheinlichkeit höher, einem individuellen Unfall zu erliegen.

Als zweiter Grund für hohe britische Verluste waren die exotischen / klimatisch ungünstigen Stationierungsorte ihrer Truppen verantwortlich. Allein die Einsätze in Westindien während der Revolutionskriege haben mit Fieber, Cholera etc. zehntausende von Soldaten und Seeleuten dahingerafft. Auch während der Walcherenexpedition mussten die Briten enorme Verluste durch Krankheit - wohl hauptsächlich Malaria - einstecken.
Das sind beides zusätzliche "Todesursachen", denen die Österreicher nicht unterlagen.
 
mh, klingt logisch.....also kann man sagen das die meisten toten sowohl soldaten wie auch Zivilisten durch krankheiten verursacht wurden. Mh zum thema Zivilisten, kann mir jemand sagen wo die meisten Zivilsten zu beklagen waren? ich nehme an in den deutschen staaten, aber immerhin haben die alliierten als kleines "dankeschön" auch ziemlich in frankreich gewütet oder???????
 
Mh zum thema Zivilisten, kann mir jemand sagen wo die meisten Zivilsten zu beklagen waren?

Ohne es genau zu wissen, wuerde ich fast vermuten, dass die meisten Zivilisten im Russlandfeldzug von 1812 zu beklagen waren. Dort haben 2 riesige Armeen ganze Landstriche (notgedrungen) auf dem Hin- und Rueckweg verwuestet und nicht viel uebrig gelassen. Zugleich gab es auch Uebergriffe von Zivilisten auf Soldaten und umgekehrt. In Mitteleuropa (Deutschland/Østerreich usw.) wuerde ich die zivilen Verluste als eher gering ansehen.
Gezielte Repressalien gegen Zivilisten war da nun nicht an der Tagesordnung.

Etwas anders sieht es in Spanien aus, mit dem Volksaufstand.
Nur, wer war Zivilist, wer nicht?

Gruss, muheijo
 
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