Die
Kirchengeschichte ist eine Teildisziplin der
Theologie und der
Geschichtswissenschaft. Sie befasst sich sowohl mit der
Dogmengeschichte bzw. der
Geschichte der
christlichen Theologie, als auch mit der soziologischen und (kirchen-)politischen Entwicklung der
Kirchen. Das schließt auch
rechts-,
wirtschafts-,
siedlungs- und
sozialgeschichtliche Aspekte ein, soweit sie mit der Entwicklung der Kirchen in Verbindung stehen.
Die Arbeitsweisen der Kirchenhistoriker sind denen der allgemeinen
Geschichtswissenschaft vergleichbar und daher methodisch deckungsgleich. Die konfessionelle Zugehörigkeit des Forschers spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Es gibt zahlreiche ökumenische kirchenhistorische Projekte. Dennoch ist die Kirchengeschichte institutionell an den Theologischen Fakultäten bzw. Instituten einer
Universität angesiedelt.
Kontroverstheologische Themenfelder innerhalb der Papstgeschichte,
Konzilsgeschichte oder Geschichte der
Reformation sind weithin in die Dogmatik ausgewandert, je nach Prägung der Fakultät bestehen auch komplementäre Forschungsbereiche in beiden Fachbereichen. Dennoch wird schon allein in der Fokussierung auf bestimmte Epochen und geographische Schwerpunkte eine konfessionelle Perspektive in der kirchenhistorischen Arbeit nicht zu vermeiden sein.