Nein. Die Mühle mahlte tatsächlich Mehl. Aber der Grund ist ein anderer. Zwischen Lagerfläche und dem Acker nördlich des Baches besteht ein Höhenunterschied von 2 bis 3 Metern. Vermutlich haben Hochwasser oder Flussverlagerungen den Acker betroffen und alle Spuren weggeschwemmt. Es blieb der Bach an der Geländekante. Die Hochfläche des Lagers war in den letzten 2000 Jahren nie betroffen, denn sonst wäre der Lagergraben nicht mehr da. Sollte der Acker allerdings schon davor betroffen worden sein, müssen wir uns damit abfinden, dass der Bach als natürliche nördliche Lagergrenze genutzt wurde, zumal das Lager günstig höher lag. Was auf dem Acker nicht mehr da ist, kann auch nicht rekonstruiert werden. Finden wir uns also damit ab, dass wir hier tatsächlich ein römisches Marschlager vor uns haben. Gibt es Beispiele für Tortürme innen links und rechts der Zangen im Radius der Krümmung?Kann es sein, dass die Windmühle der Entwässerung diente? Dann wäre der "Bach" ein verwilderter, und längst obsoleter Entwässerungskanal (der vielleicht zuvor in der frühen Neuzeit einmal ein Altarm der Saale war), und eine Quelle gab es nicht.
Das Bauchige ist das Problem. In Pömmelte waren gute Vermesser am Werk. Nur die Römer prahlten mit ihrer Gradlinigkeit. Siehe Limes.@Divico
es gibt ein karolingisches Lager - es liegt im Burgenlandkreis bei Wengelsdorf an der Saale. Sowohl Keramikstücke, als auch den von mir aufgefundenen Pferdebeschlag weisen das Lager in diese Zeit. Allerdings ist dieses mit einem Doppelgraben versehen und besitzt keine exakt geraden Gräben (leicht bauchig). Aber eingezogene Torwangen gibt es auch dort. Das Luftbild findet man in den Pilotstudien (Bild 2222-37 vom 10.06.1997) von Ralf Schwarz.
Deshalb bin ich ja auch so verärgert, dass es dort nicht weiter geht. Otto Braasch sprach sofort von einem Römerlager, und Herr Fröhlich hat es verschämt in seinem Buch verschwiegen.@jchatt
nach der Form her passt Vetera I ((13/12 v. Chr. bis 70 n. Chr.) wie die berühmte Faust auf's Auge. Es gibt auch Münzen aus der frühen Kaiserzeit in der näheren Umgebung, allerdings dominieren eher die spätantoninisch/frühseverischen Prägungen. Aber die Torsituation ist schon verblüffend ...
Grüße
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