Ist doch schon was.
Du kannst die Sache vielleicht noch weniger statisch betrachten, indem Du die zeitweise erhebliche Dynamik, sprich den schnellen Wandel der Lebens- und Arbeitsverhältnisse beschreibst.
- Viele Handwerker zogen vom Dorf in die wachsenden oder gar neu gegründeten Städte, mit oder ohne Familie,
- wurden dabei vom einigermaßen freien und manchmal selbständigen Handwerker zum Fabrikarbeiter,
- in der Folge (nächste Generation) wurden viele "Neue" nur noch "angelernt", statt eine "Lehre" zu absolvieren - individuelle Qualifikation und Aufgabenbereich schrumpften,
- statt mit (Hand-)Werkzeug zu arbeiten, bediente man nun vermehrt Maschinen (man bemerke die jeweilige Sprachliche Hierarchie zwischen Mensch und Gerät!)
- Statt der Sonne wurde die Uhr der Taktgeber für den Arbeitstag - Sommers wie Winters, Pausen wurden ebenfalls nach Uhrzeit, nicht mehr nach erfülltem Arbeitsschritt oder individuellem Gefühl gemacht.
- Die oben erwähnte Wanderungsbewegung war in der Gesamtheit eine halbe Völkerwanderung; viele zukünftige Fabrikarbeiter kamen von weit her und waren mithin entwurzelt bzw. schlossen sich in landsmannschaftlichen Vereinen zusammen. Beispiel hierfür sind die Polen, die daran schuld sind, dass Götz George im Duisburger Tatort Schimansky heißt und nicht Müller, Schmidt oder Michel.