Die Limpus Mission lief im Jahr 1914 vertragsgemäß aus.
Mag sein, aber London konnte schwerlich ein Modell beanstanden, das nicht zu verleugnende Ähnlichkeit zu dem aufwies, was man selbst betrieb.
Die Übergabe der Schiffe an das Osmanische Reich war ein einwandfreier nicht zu beanstandender Akt.
Allenfalls der Verbleib der deutschen Mannschaften wäre einer gewesen, wenn diese unter deutschem Kommando verblieben wären.
Wenn sie aber osmanischem Kommando unterstellt wurden, handelt es sich im wesentlichen um das gleiche Modell, wie die Limpus-Mission. Und wenn man gegen die keine Bedenken hatte,, dahingehend, dass sie mit der osmanischen Souveränität oder Neutralität im Konfliktfall nicht zu vereinbaren gewesen wäre, gab es auch einen Grund dafür die hier zu haben.
Die Briten hatten hatten mit Marinemissionen für das Osmanische Reich ja bereits 1909 begonnen und erhilten diese auch während der Kriege mit Italien und der Balkanliga grundsätzlich aufrecht.
Nach der Marneschlacht war ab dem 12. September wenig Hoffnung auf einen kurzen Krieg.
Der Moltke erleidet deswegen einen Nervenzusammenbruch und wird am 14. September ersetzt.
Nicht ganz richtig, de facto übernahm am 14 September Falkkenhayn, pro forma blieb aber Moltke erstmal weiter im Amt, so dass von diesem Austauch des faktischen Oberkommandierenden (den theoretischen Oberbefehl des Kaisers mal außen vor), erstmal nicht viel nach außen drang.
Nach der Schlacht an der Marne, kamen die wechselseitigen Umfassungsversuche, die in Teilen der älteren Literatur als "Wettlauf zum Meer" missdeutet wurden.
Das Ende des Bewegungskrieges ann der Westfront kommt ja tatsächlich mehr oder minder erst am 19. Oktober 1914 und dann haben Kriegsparteien zu diesem Zeitpunkt natürlich noch kein besonders gutes verständnis dafür, wie schwierig es war, mit den Feldbefestigungen und Grabensystemen fertig zu werden und machen sich in der ersten Zeit durchaus noch die Hoffnung da durchbrechen und den Bewegungskrieg wieder aufnehmen zu können.
Oben drauf, kommt die Munitionsfrage und die Sprengmittelversorgung.
Schafft man es in Deutschland die ausbleibenden Salpeterlieferungen zu substituieren (die Technik dazu war relativ neu und die Infrastruktur musste erst noch geschaffen werden), oder geht denn Zentralmächten binnen Monaten endgültig die Munition aus?
Ich denke in Großbritannien konnte man mit dem Wissen von der Gegenseite, dass man hatte, bis locker in die erste Jahreshälfte 1915 damit rechnen, dass die Zentralmächte binnen relativ kurzer Zeit besiegt werden könnten, speziell wegen der Munitionsfrage.
Am 27. September schließt ein deutscher General die Dardanellen.
Und folgt man dem amerikanischen Botschafter ohne Autorisierung durch die türkische Regierung die davon überrascht ist.
Dass ein deutscher General, der ja zuallererst dem Kaiser verpflichtet ist, überhaupt die Macht hat so etwas zu befehlen ist ja bemerkenswert.
Bemerkenswert, im Sinne von "bemerkenswert unglaubwürdig" ist vor allen Dingen, dass die osmanische Regierung, wenn sich vom deutschen General derartig desavouiert worden wäre, weil sie nichts davon wusste und/oder das gegen ihre Interessen gegangen wäre, nicht dagegen einschritt und den Mann absetzte und die deutsche Militärmission wegen Überschreitung ihrer Befugnisse kündigte und nach Hause schickte.
Ist ja nicht so, dass da eine wer weiß wie starke auf den deutschen Kaiser eingeschworene Streitmacht zur Verügung gestanden hätte, die möglicherweise gegen Kontantinopel gezogen wäre, wenn man versucht hätte die deutschen Offiziere zurückzupfeiffen und auszuweisen.
Wir reden hier über ein paar Hand voll deutscher Offiziere, mehr nicht.
Die wären nicht in der Lage gewesen sich zu widersetzen, selbst wenn sie sich renitent gezeigt hätten.
Die hätte man unter Aufbietung von 1-2 zuverlässigen Regimentern problemlos einsammeln, in den Zug setzen und via Bulgarien, Rumänien und Österreich-Ungarn zu Wilhelm dem Letztenn zurückschicken können, wenn man sie als Problem betrachtet hätte.