Lohnt es sich ein Fachbuch zu schreiben

von Capitalis Quadrata bis Sütterlin...:devil: Habe mal einen Kurs in Paläographie absolviert: nicht einfach, aber interessant. Wenn man nur in der karolingischen Minuskel nicht immer mit den Abbreviaturen durcheinanderkäme... :hmpf:
 
Okay, wo kann man am bestne an so etwas hernakommen, wurden die schon gescannt oder so (vielcht auch kaufbar? )

Oder wie macht ihr soetwas würde dafür auch geld ausgeben :)
 
wowhebo schrieb:
Okay, wo kann man am bestne an so etwas hernakommen, wurden die schon gescannt oder so (vielcht auch kaufbar? )

Oder wie macht ihr soetwas würde dafür auch geld ausgeben :)

Nun, grundsätzlich kommt es ganz auf Dein Thema an. Dokumente zu historischen Ereignissen finden sich prinzipiell in Archiven aller Art: Gemeindearchive, Staatsarchive, Bundesarchiv, kirchliche Archive. Wichtige Sachen liegen oft schon in größeren Quelleneditionen gedruckt vor. Die kannst Du theoretisch kauzfen, praktisch sind das meist vielbändige Reihen zu horrenden Preisen. Aber die sind dann in Bibliotheken zugänglich. Originaldokumente kannst Du vor Ort benutzen, wenn Du mit einer gezielten Fragestellung die betreffende Institution aufsuchst und das Material frei verfügbar ist (also keine neueren personenbezogenen Akten oder als geheim klassifiziertes Material). Hierfür solltest Du aber schon eine genaue Vorstellung Deines Arbeitsziels haben und Dich auch - wie schon erwähnt - darauf einstellen, daß Archivmaterial handgeschrieben ist und alte Schriften benutzt, die Du dann natürlich auch lesen können mußt. Für Geschichte der Weimarer Republik ist das Material natürlich schon unüberschaubar ; wichtige Adressen sind hier das Bundesarchiv in Potsdam bzw. Koblenz, das Archiv des Auswärtigen Amtes, die einzelnen Hauptstaatarchive, die Archive der Parteien (v. a. SPD) ; allerdings sind hier auch die Quelleneditionen schon sehr zahlreich, etwa die "Akten zur deutschen auswärtigen Politik".
 
Tata, der einfache Weg: denk Dir irgendeine Schwachsinnstheorie aus (Pompeji ging nicht durch einen Vulkanausbruch unter, sondern durch einen gemeinsamen Angriff von Ufos und der CIA), schimpf ein wenig auf die Schulwissenschaft, sieh zu dass du irgendwie noch die Pyramiden unterbringst und du hast eigentlich ganz gute Chancen, von einem großen Taschenbuchverlag gedruckt zu werden (z.B. Ullstein, verlegt Illig, oder Goldmann, verlegt manchmal Däniken).
 
Wer schreiben will, sollte früh beginnen und kleine Brötchen backen.
Eine gute Schreibschule ist die Lokalpresse, die hat immer Bedarf an nicht tagesaktuellen Themen.
Als ich Mitte er 70er Jahre damit begann, war mein erstes Thema die Bildstöcke: Bilder (sehr wichtig, auch wegen des Honorars), durchaus Wiedergekäutes aus früheren Veröffentlichungen (mit kratzfüßiger Verbeugung vor dem Vorlagengeber).
Nachdem mein Stil in der Lokalredatktion akzeptiert war, kamen auch Aufträge der Redaktion, z.B. Serie über Ehrenbürger und Straßennamen.
Diese Tätigkeit öffnet auch Türen.
Als 1979 das Staatsarchiv Wertheim eröffnet wurde, war ich dort bereits bekannt und fand zuvorkommdste Hilfe.
Natürlich kommt bei der Lokalpresse dann auch das Tagesaktuelle hinzu:
Jahreshauptversammlungen mit dem immer gleichen Ritual.
Viele haben so angefangen, sind durch diese Schreibschule gegangen und hatten dann Referenzen vorzuweisen, wenn sie sich an Höheres wagten.
 
@Mercy: Respekt!:yes:
(Und mehr sage ich nicht dazu, damit es nicht als Schleimen missverstanden wird!;) )
 
Um auf deine Frage zur Chancenverteilung des Geschichtsstudiums zu kommen: Ich sage es mal so: Wenn du wissen willst ob es sich "lohnt" im finanziellen Sinn, dann nein! Und die Arbeitsstellenvergabe nach dem Studium in Deutschland liegt unter 50%!
Da du aber schon von dem schreiben eines Biches auf geschichtlicher Basis sprichst denke ich nicht, dass du es so meinst. Natürlich würde dir i diesem Fall das Geschichtsstudium helfen, da du dort auch so elementare Dinge wie die Quellenauswertung erlernst.
Als naturwissenschaftler dürftest du allerdings mehr Chancen auf eine Anstlellung haben.
Wenn du Geschichte in England studieren willst, brauchst du meistens nicht einmal Latein: du kennst es zwar im Studium fakultativ nehemn, es ist aber nicht verpflichtend.
 
Ah das ist sehr gut vielen Dank,

Ich würde entweder zu Geschichte (schwer an Stellen zu kommen wenn dann nur noch mit Politik oder Journalismus nebenher)

Deswegen tendiere ich immoment eher zu geographi, Geologie, Geopysik, Poltik

MFG

Joern Hartung

PS:

Das Forum finde ich imer besser nur mit dem Zugang bei Neuzeit, aber verständlich es gibt ja diverse Personen die sich ehr radikal aüssern/verhalten
 
@wowhebo
Du bist erst 15, wie schön, Dein ganzes Leben liegt doch noch vor Dir. Ich rate Dir auch nicht vom Schreiben, nur vom Versuch, es gleich bei einem Publikumsverlag zu probieren. Sach- und Fachbücher gibt es wie Sand am Meer, man braucht einen Namen, Referenzen sonst ist es fast aussichtlos. Die Verlage wollen wissen, wer ist der Autor, kann man ihm die Kompetenz zutrauen, wie sieht die Konkurrenz aus. Das gleiche bei Literaturagenturen. Es ist fast genauso schiwierig wie einen Verlagsvertrag zu bekommen. Laß die Finger von allem, wo du Vorkasse leisten mußt. Aber schau dich doch mal bei www.autorenhaus. de. um, da gibt es viele Möglichkeiten, etwas zu veröffentlichen. Manche sogar für Honorar, du kannst 30 Euro pro DINA 4 Seite verdienen. Man sagt, jeder Dritte Deutsche habe ein Buch geschrieben oder denke daran. Schreibe viel und regelmäßig, du wirst immer besser werden. lege Deine Werke jemandem vor, der etwas von Literatur versteht und ehrlich, nicht schonend kritisiert. Wenn du wirklich mal vom schreiben leben willst, es ist möglich. Dann frage Dich, ganz ehrlich, ob du ein schönes Buch oder zehn, zwanzig, hundert schreiben kannst. Ob du genug Talent, vor allem aber genug Ausdauer und Disziplin hast, das ist eigentlich fast noch wichtiger. Wenn Du das bejahen kannst, und immer noch heiß auf dieses verrückte Geschäft bist, dann bleib dabei und glaube an dich, die meisten Autoren die scheitern, tun das nicht aus Mangel an Talent, sondern aus Mangel an Ausdauer und selbstbewußtsein. Denk immer daran, daß es in der Branche keine objektive Qualitätsaussage gibt. Ein zurückkommendes Manuskript, eine schlechte Kritik darf dich nicht ärgern oder entmutigen, man ärgert sich aber trotzdem und man wird viele Manuskripte zurückgeschickt bekommen. am Ende aber wird sich Beharrlichkeit und Talent doch durchsetzen.
Viel Glück, du hast ja noch Zeit, und kannst noch viel an dir arbeiten. Im übrigen gibt es auch viele Wettbewerbe für Jugendliche.
 
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