Militärische Notwendigkeit oder symbolische Drohgebärde, das ist im Prinzip die Kernfrage.
Drei Bombenangriffe (J. Costello: The Pacific War 1941-1945, S. 675)
- Tokyo: 9-10.März 1945, normale Bomben, 83.973 Tote
(mit einem Verlust von 14 !!!!! B-29)
- Hiroshima 6. August 1945, Atombombe, 70.000 Tote
- Nagasaki 8. August 1945, Atombombe, 20.000 Tote
Bereits die Gegenüberstellung der Zahlen macht deutlich, dass die japanischen Städte dem traditionellen Bombardement nicht gewachsen waren und verheerende Schäden eintraten (vgl. ebd. S. 549).
Eine Fortführung des Bombenkriegs in Kombination mit einer vollständigen maritimen Blockade hätte
a. geringe Opfer unter der amerikanischen Armee zur Folge gehabt
b. innerhalb kürzester Zeit Japan immobil gemacht und die Fortführung des Krieges unmöglich gemacht hätte
Zusammenfassend:
"The terror firebombing of Japan`s Cities appeared to be the means of delivering the final blow to her war effort, therby making an invasion unnecessary and saving the live of hundreds of thousands of American troops" (ebd. S. 552)
Die moralische Ächtung der Atomwaffe durch Petra_44 findet seine militärstrategisches Pendant in derartigen Beurteilungen.
Es war die militärische Drohgebärde, die die militärische Strategie der Nato vorwegnahm und auf die Atomwaffen als Abschreckungspotential setzte.
Diese Strategie wurde erzwungen durch die relative Schwäche der Westalliierten bei der konventionellen Rüstung im Bereich traditioneller Armeeeinheiten.
Die historischen Hinergründe liegen in der Entscheidung der US-Armee statt der ursprünglich geplanten 220 Divisionen lediglich ca. 80 Divisionen auszurüsten.