Möglicherweise wurde die Frage hier bereits gestellte, dann bitte verlinkne, habe nichts gefunden.
Kam Hitler demokratisch mit der Hilfe der 30+ % die die NSDAP wählten, als Grundlage, an die Macht oder hat ihn die damalige Machtelite um den Reichspräsidenten eigentlich zur Macht verholfen, wäre es ohne diese "Wahl" und die Unterstützung der Mächtigen der Republik die bei Hindenburg für Hitler warben, überhaupt möglich gewesen das dritte Reich, nur durch die Unterstützung der Wähler, zu schaffen?
Eine Reihe von Punkten sollten noch kommentiert werden.
1. Der Modus der Wahlen waren formal so konzipiert, dass das Ergebnis formal den Anforderungen an eine parlamentarische Demokratie entsprach.
2. Die realen Umstände des Wahlkampf entsprachen den formalen Kriterien jedoch nicht. (vgl. z.B. Bracher zur Zersetzung der Weimarer Republik vor allem durch die rechten Parteien, aber auch - und in geringerem Maße - durch die rivalisierende KP)
3. Die Wahlen legitimierten den gewählten Reichskanzler im Rahmen der Weimarer Verfassung zu agieren und nur in diesem Rahmen!. Und an diesem Punkt ergeben sich dann die zentralen Probleme, die die Legitimierung von Hitler durch die Wahlen in Frage stellen.
Die Clique/Kamarilla um Hindenburg hatte bereits vor den Wahlen die Weichen gestellt, das "Weimarer Experiment" der Demokratie zu beenden. Insofern war eher die Frage, ob Hitler oder ein anderer es tun würde (vgl. Link # 24)
http://www.geschichtsforum.de/f63/weimarer-republik-abklingen-der-wilhelminischen-epoche-oder-neuanfang-42794/#post765922
Insofern wurden die demokratischen Mechanismen von der staatsstreichorientierten, extremen monarchistischen, nationalistischen oder nationalsozialistischen Rechten benutzt, um die Weimarer Demokratie abzuschaffen und durch eine Diktatur zu ersetzen.
Diese Strategie geht bei Hitler auf die Erfahrung zurück, dass die putschartige Übernahme im Rahmen des "Bierhaus-Putsches" und des Marsches auf Berlin nicht erfolgreich war.
Und erst in der Folge zu einer "legalistischen Machtübernahme" im Rahmen der Wahlen führte.
Anzumerken sind zwei historische Fussnoten:
1. Es ist erstaunlich, dass ein Verurteilter, der sich m.E. des "Hochverrats" gegen die Weimarer Republik schuldig gemacht hatte (was das Urteil und die geringe Strafe icht widerspegelt) überhaupt um das Amt des Reichskanzlers kandidieren konnte.
2. Es erforderte zudem die Rechtsbeugung (PG in Braunschweig, so meine Erinnerung, haben eifrig geholfen), dass Hitler überhaupt erst als "Deutscher" eingebürgert werden mußte, um kandidieren zu können.
Ergo: Diese Wahlen, die Kandidatur und die Wahl von Hitler kamen nur zustande, weil es im Vorfeld zu massiven Rechtsbeugungen gekommen ist.
Insofern sind die Wahlergebnisse insgesamt in 32 und 33 als verfälscht zu bezeichnen, die sie nicht mit rechtsstaatlichen Normen der damaligen Weimarer Republik kompatibel sind.
Die Ursache bzw. Schuld, dass es zu dieser Situation kommen konnte, trägt vor allem der Reichspräsident Hindenburg und in starkem Maße eine Justiz, die die extremen Rechte massiv begünstigt hatte.