Als die ersten Ethnologen und Matriarchatsforscher begannen sich mit Völkern zu beschäftigen, die Matrilokalität und Matrilinearität aufwiesen, zogen sie fälschlicherweise den Schluss, dass Mütter die Herrscherinnen sind, analog zu ihrer eigenen patriarchalen Kultur. Die moderne Matriarchatsforschung stellte diesen Fehlschluss in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts richtig und erforscht seitdem dieses Feld. Der erste Weltkongress für Matriarchatsforschung fand 2003 in Luxemburg statt. In der Wissenschaft wird der Begriff Matriarchat beibehalten, obwohl er manchmal als "Mutterherrschaft" oder "Frauenherrschaft" missinterpretiert wird; beides hat es nach heutigem Forschungsstand nie gegeben. Matriarchat wird heute im Sinn von "mütterlicher Anfang", Beginn eines Kreislaufs, verwendet, weil diese Gesellschaften vom zyklischen Denken geprägt sind im Unterschied zu linear. (Siehe auch Wörterbucheintrag zu Matriarchat)