Cassandra
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Krankheit und Gesundheit der Minoer
Die Lebenserwartung der Minoer war zumindest in der Bronzezeit nicht sonderlich hoch:
Für die Rekonstruktion der Lebensbedingungen vergangener Zeiten können archäologische Quellen durch die Ergebnisse anderer Wissenschaften, zum Beispiel der Paläobotanik oder der Paläozoologie, unterstützt werden. Beispielhaft seien hier einige Ergebnisse anthropologischer Untersuchungen angeführt. Anhand von anthropologischen Alters- und Geschlechtsbestimmungen lassen sich Aussagen über Lebenserwartung und Sterblichkeitsrate bestimmter Bevölkerungsgruppen treffen.
Knochen- und Zahnuntersuchungen können etwas über Ernährung, über Krankheiten, auch über den Stand der Medizin etwa im Hinblick auf Operationstechniken verraten. Leider liegen für Kreta entsprechende Ergebnisse bisher nur in sehr geringem Umfang vor: Für die gesamte Bronzezeit, also für einen Zeitraum von ungefähr 1 500 Jahren, sind etwa 550 Skelette untersucht worden, von denen allein 250 aus der nachpalastzeitlichen Nekropole von Armeni stammen. Demnach hat die Lebenserwartung für Männer bei etwa 30–35 Jahren gelegen, für Frauen bei etwa 28 Jahren. Die hohe Frauensterblichkeit zwischen 20 und 25 ist mit den Risiken von Schwangerschaft und Geburt zu erklären. Es gab jedoch immer wieder einzelne Individuen, die 70 Jahre und älter geworden sind. Zur Kindersterblichkeit liegen nur Angaben für die Nachpalastzeit vor: In der SM III-Nekropole von Armeni stammte etwa ein Drittel der 250 untersuchten Skelette von Kindern unter 16 Jahren. Die höchste Kindersterblichkeit lag dabei im Alter zwischen 1 und 5 Jahren.
Größenberechnungen haben ergeben, daß die Minoer kaum kleiner waren als die heutigen Kreter: Die Durchschnittsgröße bei Männern betrug etwa 1,67 m, bei Frauen etwa 1,53–1,57 m. Zu Fragen von Gesundheit und Ernährung können die Zahn- und Knochenuntersuchungen an 74 Individuen aus zwei altpalastzeitlichen Gräbern in Kato Zakros herangezogen werden: Nur 19 der 74 Personen sind älter als 50 Jahre geworden. Auffällig häufig waren Karies und Zahnverlust – im Alter von 40 Jahren hatten die meisten viele oder alle Zähne verloren. Ähnliche Ergebnisse liegen für die mittelminoische Nekropole von Knossos-Ailias vor. Auch hier fällt der hohe Zahnverschleiß auf. Die Häufigkeit von Karies wird vor allem dem hohen Kohlehydratanteil in der Nahrung zugeschrieben. Darauf deuten auch Knochenkrankheiten hin, besonders das Vorkommen von Osteoporose (Schwund der Knochensubstanz). Demnach scheinen die Minoer sich vorwiegend von Getreide ernährt zu haben und wenig Gemüse oder Fleisch zu sich genommen zu haben, also wenig Eisen, Vitamin C und Proteine. Die vorhandenen Anzeichen für Arthritis sind für eine hart auf dem Land arbeitende Bevölkerung typisch.
Beispiele für medizinische Eingriffe sind einerseits Zahnextraktionen, andererseits kompliziertere Operationen wie Schädelöffnungen – ein Beispiel stammt aus Knossos-Ailias –, welche wohl der Behandlung traumatischer Aneurysmen dienten, die möglicherweise Migräne oder ständige Kopfschmerzen verursacht haben.
Soweit sich auf dieser schmalen Basis überhaupt eine zusammenfassende Aussage treffen läßt, ergibt sich das Bild einer Bevölkerung, die hart arbeitete, eine geringe Lebenserwartung hatte und sich nicht sonderlich ausgewogen ernährte. Quelle
Interessant daran finde ich, das die heutige Lebenserwartung der Kreter die höchste in Europa ist. Olivenbäume, Oliven machen Wissenschaftler für die hohe Lebenserwartung verantwortlich, sind seit 3000 Jahren in Kreta beheimatet.
Auch Menschenopfer sind in der minoischen Kultur belegt.
Gruß
Cassandra
Die Lebenserwartung der Minoer war zumindest in der Bronzezeit nicht sonderlich hoch:
Für die Rekonstruktion der Lebensbedingungen vergangener Zeiten können archäologische Quellen durch die Ergebnisse anderer Wissenschaften, zum Beispiel der Paläobotanik oder der Paläozoologie, unterstützt werden. Beispielhaft seien hier einige Ergebnisse anthropologischer Untersuchungen angeführt. Anhand von anthropologischen Alters- und Geschlechtsbestimmungen lassen sich Aussagen über Lebenserwartung und Sterblichkeitsrate bestimmter Bevölkerungsgruppen treffen.
Knochen- und Zahnuntersuchungen können etwas über Ernährung, über Krankheiten, auch über den Stand der Medizin etwa im Hinblick auf Operationstechniken verraten. Leider liegen für Kreta entsprechende Ergebnisse bisher nur in sehr geringem Umfang vor: Für die gesamte Bronzezeit, also für einen Zeitraum von ungefähr 1 500 Jahren, sind etwa 550 Skelette untersucht worden, von denen allein 250 aus der nachpalastzeitlichen Nekropole von Armeni stammen. Demnach hat die Lebenserwartung für Männer bei etwa 30–35 Jahren gelegen, für Frauen bei etwa 28 Jahren. Die hohe Frauensterblichkeit zwischen 20 und 25 ist mit den Risiken von Schwangerschaft und Geburt zu erklären. Es gab jedoch immer wieder einzelne Individuen, die 70 Jahre und älter geworden sind. Zur Kindersterblichkeit liegen nur Angaben für die Nachpalastzeit vor: In der SM III-Nekropole von Armeni stammte etwa ein Drittel der 250 untersuchten Skelette von Kindern unter 16 Jahren. Die höchste Kindersterblichkeit lag dabei im Alter zwischen 1 und 5 Jahren.
Größenberechnungen haben ergeben, daß die Minoer kaum kleiner waren als die heutigen Kreter: Die Durchschnittsgröße bei Männern betrug etwa 1,67 m, bei Frauen etwa 1,53–1,57 m. Zu Fragen von Gesundheit und Ernährung können die Zahn- und Knochenuntersuchungen an 74 Individuen aus zwei altpalastzeitlichen Gräbern in Kato Zakros herangezogen werden: Nur 19 der 74 Personen sind älter als 50 Jahre geworden. Auffällig häufig waren Karies und Zahnverlust – im Alter von 40 Jahren hatten die meisten viele oder alle Zähne verloren. Ähnliche Ergebnisse liegen für die mittelminoische Nekropole von Knossos-Ailias vor. Auch hier fällt der hohe Zahnverschleiß auf. Die Häufigkeit von Karies wird vor allem dem hohen Kohlehydratanteil in der Nahrung zugeschrieben. Darauf deuten auch Knochenkrankheiten hin, besonders das Vorkommen von Osteoporose (Schwund der Knochensubstanz). Demnach scheinen die Minoer sich vorwiegend von Getreide ernährt zu haben und wenig Gemüse oder Fleisch zu sich genommen zu haben, also wenig Eisen, Vitamin C und Proteine. Die vorhandenen Anzeichen für Arthritis sind für eine hart auf dem Land arbeitende Bevölkerung typisch.
Beispiele für medizinische Eingriffe sind einerseits Zahnextraktionen, andererseits kompliziertere Operationen wie Schädelöffnungen – ein Beispiel stammt aus Knossos-Ailias –, welche wohl der Behandlung traumatischer Aneurysmen dienten, die möglicherweise Migräne oder ständige Kopfschmerzen verursacht haben.
Soweit sich auf dieser schmalen Basis überhaupt eine zusammenfassende Aussage treffen läßt, ergibt sich das Bild einer Bevölkerung, die hart arbeitete, eine geringe Lebenserwartung hatte und sich nicht sonderlich ausgewogen ernährte. Quelle
Interessant daran finde ich, das die heutige Lebenserwartung der Kreter die höchste in Europa ist. Olivenbäume, Oliven machen Wissenschaftler für die hohe Lebenserwartung verantwortlich, sind seit 3000 Jahren in Kreta beheimatet.
Auch Menschenopfer sind in der minoischen Kultur belegt.
Gruß
Cassandra