Mythos Sparta

Sparta rüstete als einzige Poleis seine Hopliten durch die Regierung aus. Das Lambda auf den Schilden ließe sich schon als Ansatzweise Uniformierung bezeichnen. Auch war der Krieg (und besonders die Hopliten) für den Staat sehr viel wichtiger als in anderen Staaten, sodass man auch mehr energie (sprich Kosten) auf ihn verwendete.
Periöken würde ich auch als Waffenhersteller vermuten. Auch da ich als Spartiat möglichst wenig Waffen in die Hände von Heloten kommen lassen würde.
Wurden die Mäntel wirklich mit Purpur gefärbt? oder gab es billigere Farbstoffe.
Werd bis morgen mal bei KW Welwei nachschlagen.
 
Welwei beruft sich auf Tyrtaios, laut dem zur zeit des 2. messenischen Krieges sich manche Spartiaten keine Hoplitenausrüstung leisten konnten. Nun war dies aber vor den lykurgischen Reformen, die eine Bewaffnung auf Staatskosten eingeführt haben könnte. Baltrusch schreibt dazu
E.Baltrusch schrieb:
Auf der anderen Seite waren die Finanzverpflichtungen des Staates hoch. Es gibt nämlich Hinweise darauf, dass Sparta im Unterschied zu anderen griechischen städten die Ausrüstung der Hopliten staatlicherseits bereitstellte und instandhielt; ganz sicher war dies der Fall, wenn im Notfall Heloten bewaffnet werden mussten.
 
Die Dauer des Krieges scheint tatsächlich Sparta an den Rand der Erschöpfung gebracht zu haben. Die Stellung von Hoplitenrüstungen an Lakedaimonier die sich dies nicht leisten konnten, erhöhte die militärische Schlagkraft, so wie später sogar die Bewaffnung von heilotes in Notzeiten. Eine Gleichheit wurde dadurch jedoch nicht erzielt, da der Spartiate zur Vollbürgerschaft an den Syssitien teilnehmen mußte. Diese Summe/Beiträge bezahlte der Staat eben nicht.
 
Der Beitrag zu den Syssitien war Pflicht und er war für alle gleich hoch, unabhängig von der wirtschaftlichen Lage oder dem Vermögen.

Wenn ein Spartiat den Beitrag nicht mehr erbringen konnte, verlor er seinen Status als Vollbürger und wurde zu einem Periöken.
 
Zum Status eines Spartaners der die Vollbürgerschaft verlor : einen solchen nannte man dann Hypomeiones. Er war noch Spartiat, verlor aber die politischen Rechte als Vollbürger, kämpfte aber noch mit diesen zusammen und lebte auch weiter in Sparta.
 
Eben darum ging es. Der spartanische Staat konnte sich einen Verlust eines Vollbürgers auf der politischen Ebene leisten. Auf militärischer Ebene hätte ein solcher Verlust über längere Zeit eine schwere Schwächung bedeutet, was in späterer Zeit aber wohl dann doch in Kauf genommen wurde.
 
beorna schrieb:
Eben darum ging es. Der spartanische Staat konnte sich einen Verlust eines Vollbürgers auf der politischen Ebene leisten. Auf militärischer Ebene hätte ein solcher Verlust über längere Zeit eine schwere Schwächung bedeutet, was in späterer Zeit aber wohl dann doch in Kauf genommen wurde.
Ha, ein toller Gedanke. Wenn man das weiterverfolgt: Vielleicht sind ja die Spartiaten nicht "ausgestorben", sondern der Vollbürgerschwund war vor allem eine gesellschaftliche Tendenz, die einerseits die Reihen der Vollbürger ausdünnte, aber andererseits das Bürgerheer in (fast) voller Stärke beließ, indem es mit hypomeiones aufgefüllt wirde?? Jetzt müsste man nur noch was über die Zusammensetzung des spartanischen Bürgerheers wissen, sagen wir um 420. Da gab es die Hippeis, die Skiriten, die neodamodei/brasideoi und die morai der Bürger, bestehend aus den Spartiaten und den Perioiken - und den hypomeiones? Meines Wissens werden sie nirgends als Heeresteil erwähnt bzw. die Verlustangaben führen sie nicht auf.
Laufen sie bei Herodot/Thukydides/Xenophon/Plutarch als Spartiaten, Lakedaimonier, Perioiken?
Weiß man's?
 
Das Thema heistt ja > MYTHOS < Sparta.
Ist das auch nur ein Mythos?
Die von Xenophon verfasste Verfassung der Spartaner (frühes viertes Jahrhundert) basiert zwar auf eigenen Anschauungen, verbreitet aber ein idealisiertes und daher tendenziöses Spartabild.
Auch von Aristoteles wurde die spartanische Verfassung beschrieben, ist heute aber weitgehend verloren.

Aus späthellenistischer Zeit liegt uns Polybios vor,
der Spartas Auseinandersetzungen mit dem Achaierbund bis zur Aufnahme in das römische Reich 146 selbst miterlebt hatte.

Dieser hilet diese für vorbildlich (" .. Verfassung, die Lykurgos in dieser Weise den Spartanern gegeben hat. ...")
Was soll vorbildlich an Spartas Verfassung gewesen sein?
Dass sie Raum gab zur > Entwicklung < neuerer Ideen ließ,
und nicht so starr war, wie es das Wort "Verfassung" aus heutiger Sicht suggerieren mag?
Vorbildliche Verfassung Spartas - ein Mythos?
 
Also flexibel war die spartanische Verfassung bestimmt nicht. Wann immer es Sparta wieder nach alter größe gelüstete, war die Standartprozedur: Rückbesinnung auf alte Werte, Wiederaufnahme der Agoge und Achtung lykurgischer Ordnung. Um Letztere einzuhalten rekrutiere man noch ein paar Tausend neue Vollbürger und versuchte genauso weiterzumachen, wie es die alten Vorbilder zeigten.
Eine große Stärke waren die Ephoren, welche die Einhaltung der Verfassung überwachen sollten und ein Gegengewicht zu König und Ältestenrat bildeten, also beinahe ein Vorläufer von Checks&balances.
 
Was haltet ihr von dem film "300" ???
Dieser zeigt ja eine episode aus dem krieg zwischen sparta und den persern ( im film 300 ist dies der 1. krieg)
also Leonidas I - Xerxes I
Also meinungen sind gefragt ^^
 
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