Natorampen und andere Hinterlassenschaften des Kalten Krieges

collo

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Ich bin in der Nähe vom Rhein groß geworden und am Wochenende fuhr die Familie gerne zum "Schiffe gucken" dorthin.

An mehreren Stellen gab es Rampen ins Wasser, wo die Wassersportler ihre Boote vom Anhänger ins Wasser ließen und später wieder aufluden.

Lange Zeit dachte ich, diese Rampen seien dafür gebaut worden, vor dem Krieg, schließlich waren sie aus Kopfsteinpflaster.

Erst als das französische Pionierregiment längst aus Rastatt abgezogen war, erschien ein Artikel in der Lokalzeitung mit der Frage, wer für die Instandhaltung der "Nato-Rampen" zuständig sei, das Wasser- und Schifffahrtsamt oder die Wassersportvereine.

Aus dem Artikel ging auch hervor, dass diese Rampen erst in den 50ern errichtet wurden als "Ersstzübergangstellen" über den Rhein, falls die Brücken zerstört wären.

Das erklärte auch den "Zufall" dass jede Rampe am deutschen Ufer ein französisches Gegenstück hatte und das Pionierregiment ab und an mit Amphibienfahrzeugen eine Fährverbindung herstellte.

Gibt es bei Euch zuhause auch Hinterlassenschaften des Kalten Krieges?
 
An meinem derzeitigen Wohnort wurde jahrzehntelang Eisenerz abgebaut.
Die ersten paar km im Tunneleingang eigneten sich als Bunker für die hiesige Bevölkerung, und so wurde es dann eingerichtet.
Die Grube ist inzwischen ge- und verschlossen, aber wenn man den Schlüssel-Aufbewahrer kennt, kann man sich noch ein paar Überbleibsel anschauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier im Rhein-Main-Gebiet gibt es viele Rampen für Gewässerüberquerungen an Main und Kinzig. Und zahlreiche Brücken, vor allem die weniger benutzten Autobahnbrücken (z.B. für den forstwirtschaftlichen Verkehr) sind immer noch mit Sprenglöchern versehen. In Anbetracht der geopolitischen Lage war der forcierte Rückbau zumindest mancher dieser Einrichtungen vielleicht voreilig. Ich denke dabei bspw. an die Autobahn-Behelfsflugplätze, die heute fast alle geschleift sind.
 
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