Neue archäologische Entdeckungen

Und hier ein Artikel ohne Paywall, dafür im Stil des Boulevardmediums gehalten:

Archäologen graben in NRW-Stadt – und können nicht fassen, was sie finden

Kurzum: die gefundene Palastanlage könnte für den Statthalter errichtet worden sein. (Es gibt eine vergleichbare Anlage im römischen Kempten, die so benutzt wurde.)

Falls diese Zuschreibung als Palast des Statthalters richtig sein sollte, hätte man den Amtssitz von Varus gefunden. Leider steht in dem Artikel, ob dieses Gebäude genauer datiert werden konnte (Zitat aus dem o. g. Link: "Aus dem ersten Jahrhundert nach Christus soll die prunkvolle Villa stammen"). Vetera wurde im Bataveraufstand zerstört (69 n. Chr.), so dass man zumindest einen Terminus ante quem hat. In diesem Gebäude dürfte auch Plinius der Ältere sich gelegentlich aufgehalten haben, als er am Niederrhein eingesetzt war.


Und hier noch ein Videobeitrag zu dem Fund:

Lokalzeit aus Duisburg | 10.01.2024
 
In Spello in der Umgebung von Perugia wurden Reste eines Tempels aus der späten römischen Kaiserzeit ausgegraben. Dieser wurde wohl von Konstantin des Großen beauftragt. Dieser diente zur Verherrlichung der "gens flavia". Das spannende daran ist, dass ein christlicher Herrscher kein Problem damit hatte, einen heidnischen Kult zu fördern. Der Übergang vom Heidentum zum Christentum war demnach nicht ein Bruch, sondern eher ein fließender Übergang.

https://www.morgenpost.de/vermischt...-unter-Parkplatz-begeistert-Archaeologen.html

Die konstantinische Dynastie wird auch als die 2. flavische Dynastie oder als Neo-Flavier bezeichnet. Interessant dabei ist, dass Konstantin eine wohl fiktive Abstammung von Claudius Gothicus behauptete. Letztgenannter wurde vom Senat auch zum Gott erklärt. Die Abstammung von Konstantin war wohl wenig edel, weshalb man jeden möglichen Ahnen mehr oder weniger berechtigt bemühen musste. :cool:
 
In England wurde ein römisches Mosaik entdeckt:

Chedworth Roman Villa: Mosaic's age stuns historians

Nach Radiokarbondatierung aus der Umgebung des Fundes wurde das Mosaik in das fünfte Jahrhundert datiert, also in das sogenannte dark age. Bisher ist man davon ausgegangen, dass in diesem Zeitraum die römische Zivilisation in Britannien aufgehört hatte zu existieren.


und hier noch ein weiterer Artikel zur Datierung des Mosaiks in das 5. Jahrhundert:

Archaeological tests confirm 5th Century mosaic at Chedworth

Noch interessanter war die Erwähnung einer Datierungsmethode, von der ich noch nie etwas gehört habe:

Alongside radiocarbon dating tests and pottery found on the site, archaeologists confirmed the findings using Optically Stimulated Luminescence (OSL) to test when the soil particles beneath the tiles were last exposed to sunlight.​
 
und man will einen Kaiserkult-Tempel aus der Zeit von Konstantin in Italien gefunden haben (war heute früh bei Google News)

das könnte dieser Tempel sein:

In Spello in der Umgebung von Perugia wurden Reste eines Tempels aus der späten römischen Kaiserzeit ausgegraben. Dieser wurde wohl von Konstantin des Großen beauftragt. Dieser diente zur Verherrlichung der "gens flavia". Das spannende daran ist, dass ein christlicher Herrscher kein Problem damit hatte, einen heidnischen Kult zu fördern. Der Übergang vom Heidentum zum Christentum war demnach nicht ein Bruch, sondern eher ein fließender Übergang.

https://www.morgenpost.de/vermischt...-unter-Parkplatz-begeistert-Archaeologen.html

Die konstantinische Dynastie wird auch als die 2. flavische Dynastie oder als Neo-Flavier bezeichnet. Interessant dabei ist, dass Konstantin eine wohl fiktive Abstammung von Claudius Gothicus behauptete. Letztgenannter wurde vom Senat auch zum Gott erklärt. Die Abstammung von Konstantin war wohl wenig edel, weshalb man jeden möglichen Ahnen mehr oder weniger berechtigt bemühen musste. :cool:
 
Den Artikel hat mir heute Facebook in den Newsfeed gespült:

20.000 Jahre altes „Schriftsystem“ aus der Eiszeit von Hobby-Archäologe entschlüsselt

Vorgenannter Link ist nicht unbedingt die seriöseste Quelle, aber hier habe ich noch eine seriösere Meldung der BBC:

Londoner solves 20,000-year Ice Age drawings mystery

und die zugrundeliegende Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift:

An Upper Palaeolithic Proto-writing System and Phenological Calendar | Cambridge Archaeological Journal | Cambridge Core

Nachtrag: ich sehe gerade, dass die Entdeckung nicht neu, sondern von vor einem Jahr ist. Möglicherweise haben wir die schon irgendwo hier im Forum erwähnt/diskutiert.

Nachtrag2: Suche erfolgreich - da gibt es sogar einen Thread dazu: Steinzeitliche Kalender?
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn man dann mal, faul auf dem Sofa, in seiner Lieblingszeitung weiterblättert, findet man weitere Beiträge fleißiger Journalisten über neuere Erkenntnisse fleißiger Archäologen:

Über eine "kleine chinesische Mauer", gegen die Mongolen, oder gegen die Steuerhinterzieher, oder gegen die nomadischen Schmuggler:

Mongolei: Warum wurde der riesige Erdwall an der Grenze zu China angelegt?
 
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