Neue archäologische Entdeckungen

Der Leiter des IEASM, Franck Goddio, auf seiner Seite.

„Dieses faszinierende Schiffswrack könnte – wie von Strabon beschrieben – auf den Kanälen von Alexandria verwendet worden sein. Da es jedoch auch ganz in der Nähe unserer Ausgrabungen am Isis-Tempel auf der Insel Antirhodos gefunden wurde, könnte es ebenso gut während der katastrophalen Zerstörung dieses Tempels um 50 n. Chr. (unter Berücksichtigung seiner Datierung) gesunken sein. Wir könnten daher auch eine rituelle Nutzung für diese Barke in Betracht ziehen – sie könnte zum Heiligtum gehört und Teil der nautischen Zeremonie der navigatio Iside gewesen sein, bei der eine Prozession zu Ehren der Isis einem reich geschmückten Schiff – dem Navigium – begegnete, das die Sonnenbarke der Isis, Herrin des Meeres, verkörperte. Dieses Schiff vollzog die jährliche rituelle Reise der Göttin vom Portus Magnus in Alexandria zum Osiris-Heiligtum in Kanopus entlang des Kanopischen Kanals.“
 
In der antiken etruskischen Stadt Vulci wurde im Umfeld eines Tempels ein nicht ganz lebensgroßer Frauenkopf aus Marmor gefunden. Der Fund dürfte zu Beginn des 5. Jahrhunderts vuZ geschaffen worden sein. Das besondere daran ist, dass der Stil des Kunstwerkes an griechische Darstellungen aus ähnlicher Zeitstellung erinnert, wie sie in der Akropolis in Athen gefunden wurden. Die Ausgräber sehen den Fund als Beleg für einen engen kulturellen Austausch zwischen Griechen und Etruskern. Der Marmorkopf ist mit nur geringen Beschädigungen auf uns gekommen. So etwas ist heutzutage selten und daher erfreulich.

Archäologen finden 2500 Jahre alten Marmor-Frauenkopf
 
Der „enge kulturelle Austausch“ zwischen Griechen und Etruskern ist ja nichts Neues. Immerhin übernahmen die Etrusker sogar jede Menge an Mythologie von den Griechen.

Denkbar wäre wohl auch, dass der Kopf aus Griechenland importiert oder von einem in Etrurien ansässigen griechischen Künstler (dass es sie gab, ist belegt) angefertigt wurde.
 
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