Ach? Und mit welchem Argument?
Da eine Monokausalität anzunehmen, wie es dein Reddit-Beitrag tut, kommt schon fast einem Strohmnann-Argument gleich. Al-Ghazali war sicher nicht der einzige Faktor und seinen Einfluss exakt zu bestimmen, dürfte schwer sein. Allerdings warst du ja derjenige, der im Glauben eine Ursache vermutet hat.
Dieses Argument greift gar nicht. Es war die Rede von der Blütezeit des Islam, dem Golden Age. Das reichte nicht bis in das 17. jahrhundert. Nach eine Blütezeit folgt per definition ein relativer Niedergang. Das Argument ist also hinfällig.
Mal noch ein Wort zu DeGrasse Tyson. Natürlich vereinfacht er, besonders bei einem Vortrag. Das ist ja auch sein Ding. Er versucht komplexe wissenschaftliche Probleme populär aufzuarbeiten.
Das es jetzt zu allen seinen Äußerungen irgendwo im Netz angebliche Widerlegungen gibt, so wie auf Reddit, wundert mich gar nicht. De Grasse Tyson ist durchaus umstritten. Nicht zuletzt deshalb, weil er einer der prominentesten Gegner von Wissenschaftsfeindlichkeit (in den USA sehr weit verbreitet inzwischen, und auch in Deutschland, wie man während der Pandemie sieht, ein Thema) und Übergriffen der religiösen Rechten. Da geht es etwa um so etwas, wie sich gegen das Einführen von Kreationismus in Schulen zu wehren. Da macht ihn bei vielen Fanatikern unbeliebt.
Und wie ich ja bereits schrieb: Er ist kein Historiker und genauso verstehe ich ihn auch. Was bleibt ist der Hinweis auf ein Beispiel dafür, wie der Glaube den Fortschritt hemmen kann.