Zudem wird Adam eben nicht kastriert. An der Stelle steht:
ויפל יהוה אלהים תרדמה על־האדם ויישן ויקח אחת מצלעתיו ויסגר בשר תחתנה׃
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Der beleglose Bezug zur biblischen Adam-Geschichte stammt von Chan.
Diesen Bezug werde ich die Tage noch näher thematisieren, er wird u.a. von zwei bekannten Psychoanalytikern hergestellt.
Ist doch schnurz, ob Rippen, Fortpflanzungsorgane oder was auch immer... oder eben nicht schnurz, Fortpflanzungsorgane lassen einen viel größeren Spielraum für Spekulationen, Rippen sind da etwas doof... =)Dann wäre unter Zuhilfename mehrerer Hilfshypothesen feif: wenigstens das Numerusproblem "gelöst". Das lexikalische allerdings noch nicht.
Unter "Negativierung des Weiblichen" ist zum einen die "Dämonisierung des Weiblichen" zu verstehen, zum andern aber auch die Entwertung des Weiblichen, also der Statusverlust wichtiger Göttinnen innerhalb der diversen Götterhierarchien. In diesem Fall wird nicht der moralische Wert der Göttin, sondern ihr hierarchischer Status "negiert", d.h. sie wird degradiert.
Ist doch schnurz, ob Rippen, Fortpflanzungsorgane oder was auch immer... oder eben nicht schnurz, Fortpflanzungsorgane lassen einen viel größeren Spielraum für Spekulationen, Rippen sind da etwas doof... =)
Das klingt nach einem Thema für eine Doktorarbeit:... der antike Megatrend zum Androgynen.
Sinn dieser Darstellung im Epos war die Stärkung der Position des Königsgottes Marduk im neubabylonischen Pantheon, deren Autarkie gefährdet wäre, hätte sich Gilgamesch (der mythische Repräsentant des neubabylonischen Königs) mit der Göttin eingelassen, d.h. der König brauchte, anders als die Könige des 2. Jts., die Göttin nicht, um seine Herrschaft zu legitimieren, seine Bindung an Marduk war ausreichend und Marduk also mächtig genug, um königliche Herrschaft von sich aus zu legitimieren.
Warum sollte der Schöpfergott seine Schöpfung, von der Er sagt, sie sei gut, symbolisch kastrieren? Der arme einsame Adam sollte doch nur eine Gefährtin bekommen...
Einige Psychoanalytiker sehen das komplexer. Die Angelegenheit sollte aus psychoanalytischer Sicht jedenfalls so betrachtet werden, wie die Psychoanalyse die Dinge nun einmal betrachtet: nicht vordergründig auf der manifesten Textebene, sondern hintergründig den Gesamtkontext einbeziehend, d.h. den religionswissenschaftlichen Hintergrund der jüdischen Mythologisierung des Schöpfungsprozesses. Der Genesistext ist nun einmal das Phantasieprodukt von Menschen (die israelitischen Priesterautoren im exilischen Babylon) und damit, wie jedes Phantasieprodukt, den assoziativen Mechanismen des Unbewussten unterworfen.
1. Nun gibt es ja auch noch die Möglichkeit, den ödipalen Wunsch zu überwinden, was ein gesunder erwachsener Mann geschafft haben sollte. Demnach müsste Eva, Adams Frau, ähnliche Züge wie die Mutter aufweisen. Die ganze Sache hat nur einen Haken: Adam und Eva sind geschaffen, nicht gezeugt. Zudem würde ich Adam nicht die mangelnde Überwindung des Ödipuskomplexes unterstellen. (Folgendes ist nicht ganz ernst gemeint : Das einzige, was vielleicht etwas dämlich war? Er hat auf Eva gehört und den blöden Apfel/die blöde Feige oder was auch immer gegessen. Und schon war die Misere da. Aus und vorbei mit dem Paradeise. Das reicht doch wohl an Ärgernis, muss nicht auch noch eine kaputte Psyche dazukommen. :winkeFreud und in seiner Nachfolge Lacan hielten den Kastrationskomplex und damit die Kastrationsangst für einen fundamentalen Faktor im unbewussten Denken, basierend auf der Angst des Sohnes vor der väterlichen Macht. Diese Angst steht für Freud im Zusammenhang mit dem ödipalen Wunsch des Sohnes, die Mutter zu besitzen, wobei der Vater als Rivale um die Gunst der Mutter dasteht. Im Falle der Genesisgeschichte ist eine solche Situation in nuce gegeben: Jahwe als Vatergott, Eva als vermenschlichte Muttergöttin (was ihr Name und ihr Titel in Gen 3,20 klar indizieren) und der Sohn (Adam). Diese Betrachtungsweise liest allerdings schon zwischen den Zeilen, der manifeste Text macht aus Eva ein menschliches Derivat des Adam.
Ich weiß, dass ich mich hiermit endgültig als der Nerd oute: mimänū (kontrahiert aus min + ha + mānāh + hū > 'von dem Anteil seinem'/'von der Portion seiner' > 'von seiner Frucht').den blöden Apfel/die blöde Feige oder was auch immer gegessen.
Das macht nix, Nerds sind schon in Ordnung :friends:Ich weiß, dass ich mich hiermit endgültig als der Nerd oute: mimänū (kontrahiert aus min + ha + mānāh + hū > 'von dem Anteil seinem'/'von der Portion seiner' > 'von seiner Frucht').
"Die Psychoanalyse" gibt es nicht, es gibt neben der Psychodynamik Freuds und seiner Schüler, eine Vielzahl an wissenschaftlich mal mehr und mal weniger gut fundierten methodischen oder therapeutischen Ansätzen, die alles andere als singulär oder gar widerspruchsfrei sind.Einige Psychoanalytiker sehen das komplexer. Die Angelegenheit sollte aus psychoanalytischer Sicht jedenfalls so betrachtet werden, wie die Psychoanalyse die Dinge nun einmal betrachtet:
Weder Sigmund Freud noch Jacques Lacan arbeiteten psychologisch-wissenschaftlich, daher ist bei ihren Theorien Vorsicht geboten: es sind nur Theorien, die sich, insbesondere bei Lacan, einer wissenschaftlichen Überprüfung entziehen. Seine einschlägigen Arbeiten sind, flapsig gesagt, nichts weiter als Textinterpretation.Freud und in seiner Nachfolge Lacan
Ich bin gespannt, deine bisherigen Andeutungen klingen mehr nach hermeneutischer Allegorese, denn nach psychologischem Fundament.Ich belasse es hier bei diesen Andeutungen. In die eigentlichen argumentativen Details gehe ich in 2 oder 3 Tagen unter Bezugnahme auf die Analysen zweier bekannter Psychoanalytiker.
Ich finde, was du hier so ausführlich darlegst, ist eine überdehnte Interpretation. Wenn es wirklich einen solchen Abstieg in der Akzeptanz des Weiblichen gab, so müssen ja in der vorangegangenen Epoche paradiesische Zustände für die Frauen geherrscht haben.
Aber welche Epoche soll das denn gewesen sein?
Unter Hammurabi war es einer Frau bei Todesstrafe (Ertränken) verboten, ihrem Ehemann den Sex zu verweigern. Das war neu.
Welchem Text entnimmst du das?Im 3. Jt. durfte eine Frau sich allerdings noch aus eigener Entscheidung von ihrem Mann scheiden lassen, ohne dass dieser umgekehrt sie ´sitzen´ lassen durfte.
Ich verweise auf Mose 1,27. Es handelt sich bei Adam und Eva demnach um zwei gleichwertige Menschen, denn als Mann und Frau schuf er sie. Da wird weder eine Göttin, noch ein Gott entthront. Die Geschlechtlichkeit wird bejaht und weder be- noch entwertet. Das sieht doch zunächst nach Fortschritt und nicht nach Rückschritt aus. Die sich anschließende Aufgabenverteilung ist aus heutiger Sicht in der Regel fragwürdig. Jedoch die Prophetin Hulda hatte beispielweise schon ein eigenes Lehrhaus und erklärte Männern die Schrift. Dass das immerhin schriftlich festgehalten wurde, selbst wenn es diese Prophetin gar nicht gegeben haben sollte, zeigt doch auch schon etwas oder nicht? Man hätte das doch auch einfach weglassen können.Ich sagte nicht, dass Eva entgöttlicht wurde, sondern dass sie die Entgöttlichung der traditionellen altorientalischen Fruchtbarkeitsgöttin verkörpert.
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