Palast von Knossos

Also ich war dreimal da, beim dritten mal bin ich garnicht mehr mit auf`s Gelände gegangen, hab draussen im Auto gewartet, überall diese Wächter, damit ja keiner was mitnimmt, so klein, und überhaupt nicht riesig, für mich war Knossos eher eine kleine minoische stadt als ein großer palast! sorry , meine meinung!
 
... so klein, und überhaupt nicht riesig, für mich war Knossos eher eine kleine minoische stadt als ein großer palast! sorry , meine meinung!

Nun ja, wer heute das Forum Romanum besucht, kann sich die einstige Pracht und Größe auch nur noch schwer vorstellen. Das gilt auch für Knossos, von dem wenige Reste blieben, überirdisch gar nichts. Es gibt allerdings Rekonstruktionszeichnungen, die ahnen lassen, dass da schon etwas weitläufiges vorhanden war.

Allerdings hatten die Minoer vermutlich keine atemberaubende marmorne Herrschaftsarchitektur wie die Römer und so war Knossos baulich vielleicht weniger eindrucksvoll als z.B. die römischen Kaiserforen. Das ändert allerdings nichts daran, dass die minoische Kultur die erste europäische Hochkultur ist.
 
Das Interessante daran ist, dass der Palast noch sehr früh zur Bronzezeit gebaut worden und dennoch sehr "modern" ist. Er wirkt fast wie ein späterer griechischer Tempel (Nicht in der Bauweise)
mit Kunst ( Fresken ) Kultur (Stierspringer) und fester Herrschaftsform. Sogar die Legende vom Minotaurus (griech.:Stier des Minos) soll zeigen, dass sich von dem früheren Kulturzentrum die Kultur in Richtung Griechenland wegbewegt hat.
Übrigens Saller: In Olympia ist es noch schlimmer, da darf man nicht mal auf die Steine drauf.
 
Ungewöhnlich ist vor allem, dass er kein "Palast" im herkömmlichen Sinne war, sondern ein gewaltiges Produktions- und Verteilerzentrum, in dem sich unter anderem auch fürstliche Repräsentations- und Kulträume befanden. Insgesamt hatte sich die Anlage durch stetige An- und Ausbauten immer weiter ausgedehnt, sodass sie schließlich einem Labyrinth ähnelte, worauf die diesbezügliche Sage vermutlich zurückgeht.

So betrachtet stand der so genannte "Palast" von Knossos eher den Tempelwirtschadten in Vorderasien nahe, als Herrschaftszentren z.B. der Mykener oder viel später denen der Römer.
 
"Ungewöhnlich ist vor allem, dass er kein "Palast" im herkömmlichen Sinne war, sondern ein gewaltiges Produktions- und Verteilerzentrum, in dem sich unter anderem auch fürstliche Repräsentations- und Kulträume befanden. "
Ich muss hier mal feststellen, dass "ungewöhnlich" nur gilt wenn man es mit der späteren Palastkultur Festland-Griechenlands vergleicht. Für die Kulturen des östlichen Mittelmeeres, in die Knossos eingebunden gewesen sein muss, war es ein üblicher Zug der Zeit. Tatsächlich haben sich viele entscheidende Neuerungen der frühen Bronzezeit in diesen Administrations-Zentren vollzogen, deren vorrangige Rolle die eines Verteilers der eingehenden Spenden gewesen zu sein scheint.
Also: Schluss mit der Graeco-zentrischen Perspektive. Es gab eine Zeit vor dem antiken Griechenland, die für die Menschheit ebenfalls mit wichtigen Erfindungen verbunden war.
 
Ich muss hier mal feststellen, dass "ungewöhnlich" nur gilt wenn man es mit der späteren Palastkultur Festland-Griechenlands vergleicht. Für die Kulturen des östlichen Mittelmeeres, in die Knossos eingebunden gewesen sein muss, war es ein üblicher Zug der Zeit.

Exakt das habe ich oben gesagt!

Dieter schrieb:
Ungewöhnlich ist vor allem, dass er kein "Palast" im herkömmlichen Sinne war, sondern ein gewaltiges Produktions- und Verteilerzentrum, in dem sich unter anderem auch fürstliche Repräsentations- und Kulträume befanden ... So betrachtet stand der so genannte "Palast" von Knossos eher den Tempelwirtschadten in Vorderasien nahe, als Herrschaftszentren z.B. der Mykener oder viel später denen der Römer.
 
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