hatl
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Pazifisten ..ein Versuch
Beginnen will ich mit einem Krieger.
Helmut Moltke der Ältere, der auf allen „Sedansfeiern“ geehrte Held des Kriegs gegen Frankreich 1870/71, hält 1890, als nun fast 90jähriger Greis, seine letzte Rede vor dem Reichstag:
„Die Zeit der Kabinettskriege liegt hinter uns, - wir haben jetzt nur noch den Volkskrieg ... Meine Herren, wenn der Krieg, der jetzt schon mehr als zehn Jahre lang wie ein Damoklesschwert über unseren Häuptern schwebt, - wenn dieser Krieg zum Ausbruch kommt, so ist seine Dauer und ist sein Ende nicht abzusehen. Es sind die größten Mächte Europas, welche, gerüstet wie nie zuvor, gegen einander in den Kampf treten; keine derselben kann in einem oder in zwei Feldzügen so vollständig niedergeworfen werden, dass sie sich für überwunden erklärte, dass sie auf harte Bedingungen hin Frieden schließen müsste, dass sie sich nicht wieder aufrichten sollte, wenn auch erst nach Jahresfrist, um den Kampf zu erneuern. Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden, - und wehe dem, der Europa in Brand steckt, der zuerst die Lunte in das Pulverfass schleudert!"
http://portal-militaergeschichte.de/foerster_sicherheitspolitik_gewaltmonopols
(Hervorhebung durch mich)
Nun ist ja der alte Moltke durchaus nicht senil, sondern hat die erstaunliche Entwicklung der vorangegangen zwei Jahrzehnten gewürdigt.
Das betrifft die Fortschritte der Waffentechnik (rauchloses Pulver, Granaten verschossen aus Kanonen, Schnellfeuerkanonen mit Hinterladetechnik und das Aufkommen des Maschinengewehrs),
die stark gesteigerten industriellen Kapazitäten der Waffenproduktion, und eine weit fortgeschrittenere Logistik, die wie nie zuvor Massenheere organisieren kann.
Eine solche Entwicklung, so fürchtet der Alte Generalfeldmarschall weitsichtig ein Jahr vor seinem Tod, müsse ganz andere, und sehr viel gravierendere, Folgen eines Krieges haben als bisherige militärische Konflikte.
Beginnen will ich mit einem Krieger.
Helmut Moltke der Ältere, der auf allen „Sedansfeiern“ geehrte Held des Kriegs gegen Frankreich 1870/71, hält 1890, als nun fast 90jähriger Greis, seine letzte Rede vor dem Reichstag:
„Die Zeit der Kabinettskriege liegt hinter uns, - wir haben jetzt nur noch den Volkskrieg ... Meine Herren, wenn der Krieg, der jetzt schon mehr als zehn Jahre lang wie ein Damoklesschwert über unseren Häuptern schwebt, - wenn dieser Krieg zum Ausbruch kommt, so ist seine Dauer und ist sein Ende nicht abzusehen. Es sind die größten Mächte Europas, welche, gerüstet wie nie zuvor, gegen einander in den Kampf treten; keine derselben kann in einem oder in zwei Feldzügen so vollständig niedergeworfen werden, dass sie sich für überwunden erklärte, dass sie auf harte Bedingungen hin Frieden schließen müsste, dass sie sich nicht wieder aufrichten sollte, wenn auch erst nach Jahresfrist, um den Kampf zu erneuern. Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden, - und wehe dem, der Europa in Brand steckt, der zuerst die Lunte in das Pulverfass schleudert!"
http://portal-militaergeschichte.de/foerster_sicherheitspolitik_gewaltmonopols
(Hervorhebung durch mich)
Nun ist ja der alte Moltke durchaus nicht senil, sondern hat die erstaunliche Entwicklung der vorangegangen zwei Jahrzehnten gewürdigt.
Das betrifft die Fortschritte der Waffentechnik (rauchloses Pulver, Granaten verschossen aus Kanonen, Schnellfeuerkanonen mit Hinterladetechnik und das Aufkommen des Maschinengewehrs),
die stark gesteigerten industriellen Kapazitäten der Waffenproduktion, und eine weit fortgeschrittenere Logistik, die wie nie zuvor Massenheere organisieren kann.
Eine solche Entwicklung, so fürchtet der Alte Generalfeldmarschall weitsichtig ein Jahr vor seinem Tod, müsse ganz andere, und sehr viel gravierendere, Folgen eines Krieges haben als bisherige militärische Konflikte.